#1 Car-T-Zell-Therapie, Dialyse usw.

Shownotes

In der ersten Folge ist Prim. Dr. Martin Wiesholzer zu Gast. Er ist Vorstand der Inneren Medizin 1 am Universitätsklinikum St. Pölten und gibt Einblicke in seine Abteilung. Erfahren Sie, wie die Dialyse, Car-T-Zell-Therapie und andere Behandlungsmethoden funktionieren.

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00:00:00: Hallo und willkommen zum Podcast des Universitätsklinikums St. Pölten. Sie hören uns aus dem Raum G1.3

00:00:15: und in den nächsten Minuten werden wir uns mit dem Thema innere Medizin auseinandersetzen.

00:00:21: Wir, das sind ich, Oliver Loiskandl und Peter Redl-Lenk und uns gegenüber sitzt heute Professor

00:00:30: Primarius, Dr. Wiesholzer. Ich hoffe, ich habe nichts vergessen bei den unendlich vielen Titeln,

00:00:39: die wir da im Haus verliehen kriegen. Martin wäre noch mein Vorname. Genau, Martin Wiesholzer.

00:00:45: Vielen Dank für deine Zeit, Martin. Ich beginne gleich mit der ersten Frage. Du bist Internist im Haus

00:00:57: und jetzt wäre es interessant, was bringt dann zu inneren Medizin als junger Mensch und was hat

00:01:06: die zur inneren Medizin gebracht? Da muss ich lange zurückdenken, weil das ist ja schon sehr lange

00:01:13: her ist. Ich kann mich erinnern, während meines Medizinstudiums, und ich wollte immer Medizin

00:01:20: studieren, eigentlich seit ich 15 Jahre alt bin, oder war, habe ich das rigoros einmal

00:01:28: innerer Medizin gemacht und wie dann das geschafft habe und ich habe das ganz gut gemacht, bin ich

00:01:32: dort gesessen und dann habe ich gedacht und das war jetzt die innere Medizin, das Zentrum der Medizin.

00:01:37: Das kann es einfach nicht gewesen sein. Ich kann mich jetzt nicht mit kleinen chirurgischen Fächern

00:01:43: ohne die abwerten zu wollen beschäftigen, um mich von dem Kernthema der Medizin und das war für

00:01:49: mich die innere Medizin immer entfernen und ich bin dann zum Vorlesungsassistenten gegangen,

00:01:53: was kann ich machen, dass ich in der innere Medizin bleiben kann und er hat gesagt,

00:01:57: gehens zum Prüfer und fragen sie ihn, ob er einen Job für sie hat und bin dann zu meinem

00:02:02: Prüfer gegangen und der hat mir das Angebot gemacht, eine Dissertation zu schreiben. Ich glaube,

00:02:07: ich war einer der wenigen in meinem Jahrgang von 2000 Studenten der Dissertation geschrieben hat,

00:02:12: das war nämlich damals freiwillig und das habe ich nur deshalb gemacht, 

00:02:15: um der innere Medizin verbunden zu bleiben. Das habe ich bis Ende meines Studiums weitergemacht,

00:02:22: bin dort im Forschungslabor mit anderen Kollegen gewesen und habe danach gleich nach dem Studium

00:02:27: Ende im AKH begonnen in Wien damals und so bin ich irgendwie in die innere Medizin gerutscht und

00:02:34: der bin ich bis heute dran geblieben. Jetzt sitzt uns beiden vergleichsweise junger Mann gegenüber,

00:02:42: der Abteilungsleiter der innere Medizin ist und zwar der ersten inneren Medizin,

00:02:48: was impliziert, dass wir mehrere Abteilungen für innere Medizin im Haus haben. Gibt es da

00:02:55: eine Möglichkeit sozusagen, eine Differenzierung zu schaffen zwischen diesen inneren Medizinabteilungen?

00:03:01: Ja, das ist eigentlich ganz klar abgegrenzt. Wir haben, und das ist auch der Anspruch eines

00:03:09: großen Krankenhaushalts und einer Universitätsklinik, natürlich Schwerpunkte schaffen müssen,

00:03:14: weil die innere Medizin so breit ist, dass man, wenn man ganz vorne dabei sein will,

00:03:21: sich spezialisieren muss und deshalb gibt es die Spezialisierungen. Die erste Medi ist

00:03:25: eigentlich sehr breit aufgestellt, hat nämlich drei Schwerpunkte. Das eine ist die Nephrologie,

00:03:30: das ist das Fach, aus der ich komme. Das andere ist die Hematologie, einfach auch das nahezu

00:03:37: sich explosionsortige Wissen und in den therapeutischen Möglichkeiten verbreitet. Und das dritte ist

00:03:45: die Endokrinologie, wobei es unter Endokrinologie sehr häufig missverstanden wird, die Diabetologie.

00:03:52: Also Endokrinologie ist alles, was mit inneren Drüsen, Hormonen sich beschäftigt und nicht

00:04:00: nur der Diabetes mellitus und die Fettstoffwechselstörung, wie es oftmals verwechselt wird. Und diese

00:04:07: drei Schwerpunkte versuchen wir zu leben und in all diesen drei Schwerpunkten gehen wir uns nicht

00:04:13: mit dem Mittelmaß, glaube ich, zufrieden, sondern wir wollen ganz vorne mitmischen und das ist

00:04:18: unser Bestreben vom ersten Tag bis heute. Du hast jetzt einen Begriff gebraucht, nämlich Nephrologie

00:04:25: und Hämatoonkologie. Kennt das vielleicht ein bisschen allgemein verständlicher erklären,

00:04:31: was jetzt mit Nephrologie konkret gemeint ist bzw. Hämatoonkologie? Gerne, die Nephrologie ist

00:04:38: im Prinzip beschäftigt sich mit dem Organ der Nieren und zwar als internistischer Sicht. Wir

00:04:44: schneiden nicht, wir operieren nicht die harnableitenden Wege, also der Ureter, die Blase, das überlassen

00:04:51: wir den Urhologen, das ist ein chirurgisches Fach, aber alle anderen Nierenerkrankungen behandeln wir,

00:04:59: wir ersetzen die Niere auch so gut es geht, also die ganzen Dialyseverfahren können in unserem

00:05:05: Bereich und auch die Nierentransplantation letztendlich, die den Leuten mit einem Verlust der

00:05:13: Nierenfunktion wieder ermöglicht von der Dialyse, also von der Nierenersatztherapie wegzukommen. Wir

00:05:20: betreuen auch Transplantierte, bereiten sie vor, schicken sie in die Transplantzentren,

00:05:25: übernehmen sie dann wieder und betreuen sie. Also alles was mit Nierenerkrankungen zu tun hat,

00:05:30: macht die Nephrologie. Die Hämatoonkologie ist das, was man mit dem Überbegriff Krebserkrankung

00:05:37: bezeichnen könnte, wobei die Onkologie sich mehr mit den soliden Tumoren wie Darmkrebs, Lungenkrebs,

00:05:45: Bauchspeicheldrüse beschäftigt, die Hämatologie, das ist der zweite Teil, sich mit den Bluterkrankungen beschäftigt.

00:05:53: Gemeinsam sind sie die Hämatoonkologie. Jetzt hat natürlich jede innere Medizinabteilung so gewisse

00:06:02: Schwerpunkte. In meiner Wahrnehmung ist einer von diese Schwerpunkte die Dialyse und ich

00:06:09: glaub, also Verfahren den Menschen, die eben so eine Nierenersatztherapie brauchen, entgegenzukommen,

00:06:18: dass die ja möglichst unbelastetes Leben führen können. Kennt das da vielleicht ein

00:06:24: bisschen die Verfahren beschreiben, die wir im Haus so zur Anwendung bringen oder vielleicht auch

00:06:29: Verfahren, die wir übers Haus hinaus zur Anwendung bringen? Die Dialyse ist ein kleiner Teil der

00:06:37: Nephrologie, weil unser oberstes Ziel ist ja den Verlust an die Infunktion und die Notwendigkeit

00:06:42: der Dialyse zu verhindern. Dennoch ist Sankt Pölten eines der bedeutendsten Dialysezentren in Österreich.

00:06:49: Wir haben ungefähr 210 derzeit Hämodialyse-Patienten. Das sind die Patienten, die diese klassische Blutwäsche

00:06:57: machen. Wir versuchen da die Niere zu ersetzen, indem sie dreimal vier Stunden in etwa pro Woche

00:07:05: zu uns kommen. Das Blut wird aus dem Körper entnommen und über einen Filter gereinigt und

00:07:11: wieder zurückgegeben. Das ist die Hämodialyse. Die Bauch-Dialyse oder Peritoneal-Dialyse,

00:07:17: auch da ist Sankt Pölten eines der drei großen Zentren in Österreich, ist ein ganz ein anderes

00:07:22: System. Es ist nämlich eine Heim-Dialyse. Die Patienten kommen nur alle vier bis sechs Wochen zu

00:07:26: uns und dialysieren sich zu Hause. Wir verwenden aus dem Filter das eigene Bauchfell. Die Patienten

00:07:33: fühlen sich eine Glucose, also eine Zuckerlösung in den Bauch ein und wechseln die alle paar Stunden.

00:07:39: Sie können das auch über ein Gerät machen, das das in der Nacht macht und dialysieren sich so mit

00:07:46: selbst. Also ganz eine andere Methode, die sehr wenig Technik benötigt, sehr viel ärztliches Wissen

00:07:54: braucht, aber den Patienten eine Heimtherapie ermöglicht. Also die brauchen nicht ins Krankenhaus

00:08:01: kommen. Der Besonderheit von Sankt Pölten ist die assistierte Bauch-Dialyse, wo wir wirklich,

00:08:06: glaube ich, im deutschsprachigen Raum führen sollen. Wir haben schon seit dem Jahr 2007 ein

00:08:12: assistiertes Programm. Das heißt, unsere Schwestern fahren nach Hause und helfen den Ärmsten unserer

00:08:18: Patienten mit den Multimorbiden, den Bettlägigen, für die die Reise ins Krankenhaus, für die die

00:08:24: Hämodialyse eigentlich körperlich nicht mehr zumutbar ist, dass sie zu Hause ihre Nierenersatztherapie

00:08:29: machen. Und erst vor zwei Wochen ist es uns gelungen, auch eine Finanzierung zu finden für

00:08:36: das Heimpflege-Netzwerk. Das heißt in Zukunft wollen wir die Heimpflege-Netzwerke schulen, dass

00:08:43: die die Dialyse zu Hause durchführen und wir praktisch nur noch Pflegekräfte aus diesen

00:08:50: Netzwerken schulen, die medizinische Aufsicht haben. Und damit können wir diese Methode viel

00:08:56: mehr Patienten in Zukunft anbieten. Ist eine große Freude und wir haben 13 Jahre oder 15 Jahre dafür gekämpft.

00:09:03: Und jetzt ist der erste Schritt in die Richtung getan. Anfang Juli werden wir den ersten Patienten an

00:09:10: das Heimpflege-Netzwerk übergeben. Martin, du hast gesagt 210 Hämodialyse-PatientInnen,

00:09:16: wie viele Peritonealdialyse-PatientInnen, also Bauchfelldialyse-PatientInnen betreut,

00:09:21: St. Pölten ungefähr? Im Augenblick sind es in etwa 50 PatientInnen, die Tendenz geht steil nach oben.

00:09:28: Das heißt, 25 Prozent der HD-Patienten sind PD-Patienten. Das ist eine gewaltige Zahl,

00:09:39: glaube ich, wenn wir sich den österreichischen Vergleich anschauen. Also da sieht man, dass hier

00:09:46: St. Pölten wirklich großartiges Leistung ist. Österreichweit sind wir in etwa bei 8 Prozent. Genau,

00:09:52: also den Schnitt, den toppen wir in einer Art und Weise, die wirklich großartig ist. Du hast

00:10:00: gesagt, die Patientinnen, die an der Dialyse betreut werden, sind nur ein kleiner Teil. Wo ist

00:10:06: der andere Teil? Wie wird der betreut? Also wir sehen uns zunehmend als Servicezentrum oder

00:10:14: Spezialzentren für alle Nierenerkrankungen. Wir betreuen einerseits knapp 200 nierentransplantierte

00:10:20: Patienten, das ist die eine Gruppe. Und die anderen, wie überall, ist die Spezialisierung ein Muss

00:10:29: eigentlich in der Inneren Medizin, weil das Wissen so für mehr wird und die therapeutische

00:10:33: Möglichkeiten. Und wir haben zum Beispiel für Autoimmunerkrankungen, wo man die Niere verlieren

00:10:39: kann, wie der Lupus erythematodes eine eigene Ambulanz eröffnet. Wir haben für Gefäßentzündungen,

00:10:45: Vaskolitiden, nennt man die, die auch die Niere zerstören können, eine eigene Ambulanz. Wir haben

00:10:51: eine eigene Ambulanz jetzt für Glomerul und Nephritiden, also die eigentlichen Nierenerkrankungen,

00:10:57: die aber nur einen kleinen Teil ausmacht. Also es gibt viele Aktivitäten in der Ambulanz, wo wir

00:11:03: im Prinzip unseren Patienten unsere Expertise zur Verfügung stellen wollen und wo sich auch

00:11:07: einzelne Oberärzte und Fachärzte von mir spezialisieren, um ganz vorne dabei zu sein. Es

00:11:12: läuft auch für sich sehr gut. Um eben eine Dialysepflichtigkeit zu verhindern und lange

00:11:17: hinaus zu zögern. Ich habe sage, unser besonderes Programm in St. Pölten, das nennt sich "Fornet".

00:11:24: Wüsst du dann auch kurz, was du dazu sagen, weil ich denke, das Fornet ist eigentlich ein eigener

00:11:29: Podcast, den wir da gerne mal vorstellen möchten. Die Idee hinter dem Fornet-Programm ist, dass wenn

00:11:38: ein Patient seine Niere verliert und wir sehen, dass wir nichts mehr, dass wir therapeutisch nicht

00:11:43: mehr eingreifen können, dann ist es eigentlich eine schreckliche Zeit für den Patienten. Es bricht

00:11:47: eine Welt für ihn zusammen. Er begibt sie in Abhängigkeit von entweder einer Maschine oder von

00:11:52: einer Prozedur und das alles stürzt über ihn und seine Angehörigen einher. Das heißt, diese Zeit

00:12:00: muss eigentlich überfordert sein. Es ist fast jeder damit überfordert. Und um den Patienten

00:12:05: einen geordneten Übergang, Zeit sich damit zu beschäftigen, Angst zu verlieren, die richtige

00:12:13: Form für sich auszuwählen. Weil im Prinzip 80 Prozent der Patienten können wählen, ob sie

00:12:18: Bauchdialyse oder Hämodialyse machen. Der Transplantation ist leider nicht so, da kommen

00:12:22: nur etwa 17 Prozent derzeit unserer Patienten in Frage. Aber um diesen Übergang für den

00:12:27: Patienten geordnet zu machen, eine freie Entscheidung für ihn und seine Angehörigen zu

00:12:33: ermöglichen, wollen wir viele Informationen zur Verfügung stellen aus verschiedensten Gebieten

00:12:38: von internistischer, ärztlicher, pflegerischer, diätologischer Sicht. Also wir wollen, dass das

00:12:44: ganze Leben ihm vorstellen, als Dialyepatient, damit er die richtige Entscheidung trifft,

00:12:48: rechtzeitig, damit er sich vorbereiten kann, damit der Übergang dann ein möglichst wenig

00:12:53: traumatisierender wird und die Erfolge zeigen, dass das sehr gut von den Patienten angenommen

00:12:58: wird. Und ein Geheimnis für diesen hohen Bauchdialyse-Anteil ist auch, dass wir die Patienten rechtzeitig

00:13:04: informieren über diese Möglichkeit. Also da geht es um diese gemeinsam gut entscheiden,

00:13:09: dieses choosing widely und dieses shared decision making, oder wie es so schön heißt, weil wir wissen,

00:13:15: dass die PatientInnen, die sich bewusst für eine Therapie entscheiden, dann die Therapie

00:13:21: treue, die adherence gesteigert wird. Weil das, wo ich immer denke, das mache ich, da kann

00:13:27: ich auch dahinter stehen. Das ist ein super, super Programm.

00:13:29: Und wenn es so weit ist, sind die meisten Patienten so eingeengt in ihre Entscheidungsfähigkeit,

00:13:35: weil es alles auf sie hineinstürzt, dass sie gar nicht die für sie optimale Entscheidungen

00:13:39: oft treffen können, sondern sie nehmen einfach die nächste liegende.

00:13:42: Und der Prozess ist immer ein Teamprozess, also die Patientenversorgung, als solches, wird

00:13:49: von mehreren Professionen wahrgenommen und auch diese Aufklärung.

00:13:53: Genau, also wir sind überhaupt, wir haben, glaube ich, gerade was die, was die Nephrologie

00:13:58: betrifft, ist dieses Miteinander im interdisziplinären Team ein ganz, ein ganz

00:14:04: stark ausgeprägt. Die Bauchdialyse wird großteils, ich hoffe, ich sage jetzt nichts falsches, von

00:14:10: der Pflege getragen. Unsere ExpertInnen sind österreichweit begehrte SprecherInnen

00:14:16: und LehrerInnen, weil sie einfach eine Expertise aufgebaut haben in den Schulungen, im Umgang

00:14:24: mit den Patienten, im Umgang mit anderen, die eigentlich ein ganz, das Herz der Dialyse

00:14:29: sind. Diese ganze assistierte Bauchdialyse, wo wir zu den Patienten fahren, hat dann so

00:14:33: viel Nähe und so viel Wissen über die Patienten gebracht und es wird großteils vom Pflegepersonal

00:14:38: getragen. Also da gibt es überhaupt keine Hierarchien oder Abstufungen, da gibt es ja

00:14:42: gar nicht nur miteinander und das ist, glaube ich, ein Paradebeispiel. Könnte eines sein

00:14:46: für viele, viele Tätigkeitsbereiche. Und auch an der Hämodialyse arbeiten die Schwester

00:14:52: ja, wenn ich die gar nicht unerwähnt lassen, sehr, sehr selbstständig und haben eine

00:14:56: hohe Ausmaß an Expertise. Auch da ist das miteinander eigentlich ein ganz wichtiger Punkt.

00:15:01: Ja, ich denke ma, das kommt wahrscheinlich auch in diesem Gespräch raus und das werden

00:15:07: die ZuhörerInnen zu Hause auch merken und sitz gegenüber, der Herr Primarius, Dr. Wiesholzer,

00:15:14: der riesige Abteilung leitet, die sich aus drei verschiedenen Bereichen, wie man jetzt

00:15:19: gehört, einmal auseinandersetzt und wir sind per du. Und es wird auch diese Zusammenarbeit

00:15:25: hervorgehoben. Ich denke mir, das macht es auch aus in unserem Haus, in unserer Klinik.

00:15:32: Diese Zusammenarbeit wird großgeschrieben und man sieht auch, was das in der PatientInnenversorgung

00:15:38: für Auswirkungen hat. Das sehe ich genauso. Das zweite Thema, das wir zu Beginn angerissen

00:15:46: haben, war die hämatoonkologische Versorgung von Patientinnen und Patienten. Du hast

00:15:53: zuerst schon skizziert, da geht es um dieses Thema Krebs, da geht es um das Thema Erkrankungen,

00:16:01: die im Blutsystem, im Gefäßsystem stattfinden. Was wären da so die Highlights, die uns vielleicht

00:16:10: ein bisschen unterscheiden von anderen Kliniken bzw. von anderen Klinikstandorten? Wo ist

00:16:18: unser Expertise insbesondere als Universitätsklinikum? Also prinzipiell muss man sagen, ich glaube,

00:16:25: es gibt kein Teilgebiet der Medizin, das ist so fulminant entwickelt wie die Hämatoonkologie.

00:16:31: Das ist eindeutig. Was wir an Wissen dazu

00:16:34: gewinnen, Monat für Monat, was für neue Therapien gibt, Dinge, die wir heute praktizieren werden in

00:16:40: drei Jahren völlig veraltet sein. Wir entwickeln uns so rasch in unseren Diagnose-Möglichkeiten,

00:16:48: aber auch in unseren Möglichkeiten, den Leuten, die Leute zu therapieren, dass es atemberaubend ist.

00:16:53: Und der Hämatoonkologe, den gibt schon lange nicht mehr in sein würden. Den sollte es eigentlich

00:16:58: nirgendwo mehr geben aus unserer Sicht, weil das Wissen einfach zu viel ist, um damit einer alles

00:17:05: überblicken kann. Das gibt es nicht mehr. Die Spezialisierung in der Hämatoonkologie geht

00:17:10: rasant voran und letztendlich braucht man eine große Abteilung mit vielen Experten, um wirklich

00:17:18: vorne dabei zu sein und den Leuten einfach die letzte Therapieform anzubieten, die es derzeit

00:17:26: gerade gibt und die derzeit verfügbar ist. Und dies jetzt ganz anders, bin ich mir sicher, wie wenn wir

00:17:31: in einem Jahr hier sitzen würden und wieder uns über die Therapien besprechen. Die klassische

00:17:36: Chemotherapien verschwinden. Es gibt Antikörper, es gibt Immuntherapien. Es ist wirklich atemberaubend

00:17:43: und es ist für jeden, der sich für der Medizin begeistert und ich glaube, das hört man auch.

00:17:47: Wann ich darüber spreche, eine derartige Freude, wie sich das entwickelt. Es ist schön, dass wir

00:17:54: alle dabei sind. Was wir in St. Pölten können, das ist der große Vorteil. Wir sind eine große

00:17:59: Abteilung mit vielen Oberärzten und wir haben bereits 2015 begonnen, uns zu spezialisieren.

00:18:05: Damals waren meine Oberärzte nicht sehr begeistert von meiner Idee, weil jeder, niemand gibt

00:18:10: gern was auf. Aber heute ist es so, dass wir SpezialistInnen für Mama, also für Brustkrebs haben,

00:18:16: wir haben Spezialisten für Darmkrebs, wir haben Spezialisten für Blutkrebs und innerhalb

00:18:21: von Blutkrebs wieder für die akuten Leukämien, für den Lymphdrüsenkrebs und für das multiple

00:18:27: Myelom. Jeder hat sich auf sein Gebiet spezialisiert, hat zwar betreut zwei andere Patienten mit, aber

00:18:34: die wesentlichen Entscheidungen werden vom Experten getroffen in erster Linie und nur so können

00:18:39: wir vorne dabei sein. Wir haben uns, glaube ich, aus der zweiten Reihe, gerade aus der Hämatologie, aber auch

00:18:47: was die soliden Tumore betrifft in den letzten Jahren wirklich in die Führungsliege der Hämatoonkologie in

00:18:52: Österreich katapultiert, sehr zum zu Überraschung vieler großer Zentren. Wir haben die Knochenmarkstransplantation

00:18:59: nach St. Pölten geholt. Die Autologe, wo den Patienten seine eigenen Knochenmarkstammzellen

00:19:05: entnommen werden, dann kriegt er eine Hochdosis-Chemotherapie, die sein Knochenmark nicht aushält,

00:19:11: wo er an der großer Wahrscheinlichkeit versterben würde und dann kriegt er seine eigenen Zellen

00:19:16: zurück. Die siedeln sich wieder im Knochenmark an und vermehren sich und beginnen wieder mit der

00:19:21: Blutbildung. Die gewissen Formen von Krebserkrankungen ist das eindeutig ein Vorteil. Und was wir jetzt

00:19:28: begonnen haben, ist die Car-T-Zell-Therapie, wo wir eines von sechs Zentren in Österreich sind, die

00:19:34: berechtigt sind, diese Therapie in Österreich durchzuführen. Wir haben uns da gegen ganz große

00:19:40: hämatologische Zentren in Wien und in anderen Bundesländern durchgesetzt und das zeigt, glaube

00:19:45: ich schon von unserer Qualität, dass wir wirklich vorn dabei sein können. Und hinter den Car's

00:19:50: ist wieder die nächste Generationen Medikamenten, die wir jetzt beginnen in klinischen Studien,

00:19:55: wo wir Patienten praktisch chemotherapiefrei behandeln können mit verschiedenen Antikörpern.

00:20:01: Also es tut sich sehr viel und wir tun alles, damit wir ganz voran dabei sein und um ganz voran

00:20:08: dabei zu sein, muss man einfach eine gewisse Grundmasse an einer gewissen Größe der Abteilung

00:20:14: haben, sonst kann man sie nicht spezialisieren. Du hast dazu etwas angesprochen, was ja auch sehr

00:20:19: interessant ist, nämlich dieser Zuwachs an Wissen, der ja kaum überblickbar ist. Wie

00:20:24: schafft man es als Abteilungsleiter dieses immer den Stand des Wissens zum Patienten und in

00:20:32: die Therapie einzubringen? Wie gehts ihr da vor? Was ist eure Form von Wissensmanagement

00:20:38: in dem Zusammenhang? Also es ist gelogen zu sagen, dass ein Abteilungsleiter alles wissen

00:20:43: kann. Das ist unmöglich. Jeder der das sagt, muss in sich gehen, ob was sich mit sich selbst

00:20:49: im Reinen ist. Ich bin so weit, dass ich sagen kann, ich weiß nicht alles, bei weitem nicht.

00:20:54: Ich habe meine Spezialgebiete, so wie jeder andere, wo ich glaube wirklich ganz voran

00:20:58: dabei bin, wo ich auch schaue, dass die Abteilung gut platziert ist. Aber ich habe ein Team

00:21:04: von sehr erfahrenen Spezialisten. Wir tauschen uns gegenseitig aus. Wir lernen voneinander.

00:21:10: Es ist ja nicht so, dass jeder in seinem Kämmerchen sein Wissen praktiziert, sondern ganz

00:21:15: großgeschrieben an der Abteilung ist das Miteinander, das Wissen teilen. Das heißt, wenn du eine Frage

00:21:21: speziell hast, dann gehst du zum Experten. Der Experte hat aber den Auftrag von mir, dass

00:21:27: er sich genau in seinem Gebiet auskennt. Dafür kriegt er die Ressourcen, dafür werden ihm

00:21:34: auch Fortbildungsmöglichkeiten national, aber vieles auch international. Weil es geht so schnell,

00:21:40: dass man wirklich Kongresse besuchen muss. Das kann man nicht aus Zeitschriften oder Büchern

00:21:44: lernen. Die sind einfach zu langsam. Bevor das in den Leitlinien ist, wird es bei uns

00:21:49: meistens schon praktiziert. Die Zulassungen sind die Voraussetzungen, sobald ein Medikament

00:21:55: verfügbar ist, wird es bei uns schon verwendet. Also jeder hat seine Aufgabe, sich in seinem

00:22:00: Gebiet zu spezialisieren und dieses Wissen auch zu teilen. Und so können wir das im Prinzip

00:22:05: allen unseren Patienten zugutekommen lassen. Das gilt für alles. Das gilt genauso für die

00:22:09: Endokrinologie. Das gilt genauso für die Nephrologie.

00:22:13: Hast du Nachwuchs sagen oder wie schaut der Nachwuchs aus? Also dieses SpezialistInnentum,

00:22:19: das du da ansprichst, findest du genug Kollegen medizinischerseits, die sagen, ich möchte

00:22:26: Experte im... Also wir haben eine Riesenanzahl an Ausbildungs-

00:22:31: stellen, für eine innere Abteilung, wir haben 18. Ausbildungsstellen derzeit. Und ich glaube, wir sagen jetzt

00:22:38: schon beim besetzen Ende 24, das heißt die KollegInnen müssen jetzt schon ein Jahr lang

00:22:44: warten auf die Ausbildungsstelle bei uns. Also diese Begeisterung, die du versprühst,

00:22:49: quasi die wirkt über deine Abteilung hinaus.

00:22:53: Ich denke, das ist uns sehr gut gelungen und wir haben immer wieder Anfragen und ich

00:22:57: muss leider auch viele abweisen. Aber mein Rat an alle ist, wenn man was wirklich möchte

00:23:07: und das sehe ich immer wieder, dann kann man diese Ausbildung auch machen. Und ich glaube,

00:23:11: dass wir eine Ausbildungstelle sind, wenn man bei uns ausgebildet ist, dann braucht man

00:23:16: sich nirgendwo in Österreich, in Mitteleuropa und wahrscheinlich auch im Rest der Welt nicht

00:23:20: verstecken, weil man ist wirklich gut ausgebildet, ob das jetzt in der Nephrologie ist, ob das

00:23:24: in der Endokrinologie ist oder der Hämatoonkologie. Das ist mein Anspruch an mich, dass ich die

00:23:30: Leute gut ausbilde und dass man wirklich vorne dabei sein kann, auch in der praktischen

00:23:36: Praxis. Das ist natürlich super für die PatientInnen-

00:23:39: Versorgung, weil die ExpertInnen in der Pflege und in der Medizin natürlich deren Wissen

00:23:43: einbringen. Das heißt, Patient zu sein im Universitätsklinikum St. Pölten heißt, Medizin am letzten Stand

00:23:54: des Wissens zu erleben. Von Leuten, denen Medizin Spaß macht, das glaube ich auch ganz

00:24:01: wichtig. Das ist ein schöner Satz. Ich kann mich an viele Fälle erinnern, wo wir uns wirklich

00:24:06: erst letztes Wochenende wieder, das ganze Wochenende mit Patienten beschäftigen in unserer Freizeit,

00:24:13: weil es auch einfach wichtig ist für den Patienten und weil wir damit Dinge erreichen

00:24:17: können, die wir nicht erreichen würden, wenn wir Bürozeiten einhalten. Und das spürt man

00:24:22: glaube ich bei vielen meiner Mitarbeiter, diese Begeisterung, der Mitarbeiterinnen, diese

00:24:27: Begeisterung für die Medizin, die wir versuchen heute auch den jungen Kolleginnen und Kollegen

00:24:31: mitzugeben. Ich würde es mit den drei Themengebieten noch gern rund machen und zwar dieses Themengebiet

00:24:39: der Endokrinologie ansprechen. Wo sind da so die Highlights, wo sind da unsere Leuchtturm-

00:24:45: Projekte in Bezug auf Erkrankungen der Drüsen, außerhalb jetzt da der Zuckerkrankheit oder

00:24:51: das Diabetes-mellitus? Also wie ich die Abteilung übernommen habe, waren es vor allem Typ

00:24:56: zwei Diabetiker, die wir behandelt haben. Ich glaube, dass das im Krankenhaus nichts

00:25:01: verloren hat. Das können wir nicht gut, weil wir die Patienten zu wenig oft sehen, weil

00:25:06: wir sie zu wenig nahe am Patienten sind und wir haben auch nicht die Kapazität und wir

00:25:10: brauchen es auch nicht zu machen. Wir versuchen uns dort zu positionieren, wo wir gebraucht

00:25:16: werden. Das ist der Gestationsdiabetiker, die Schwangeren, die die Zuckerkrankheit werden.

00:25:21: Die brauchen eine sehr rasche, sehr effektive und auch mit hoher Expertise ausgestattete

00:25:27: Therapie. Wir haben die Insulin-Pumpenträger, das ist sozusagen die technologische Spitze

00:25:31: des Diabetes. Wir haben die Typ eins Diabetiker und wir haben nur mehr Komplikationen vom

00:25:41: Typ zwei Diabetes. Das ist unser Ziel. Und was wir auch, was wir neu begonnen haben, weil

00:25:46: es da sehr, sehr wenig gibt eigentlich, ist die echte Endokrinologie aus meiner Sicht.

00:25:52: Im engeren Sinne, nämlich die Drüsen, die Hormone. Wir haben in St. Pölten noch

00:25:56: die Neurochirurgie. Viele Patienten, die über diese, diese Hypophysen, Hypothalamusachse,

00:26:03: also diese Hormonachse erkrankt sind. Und da haben wir in wenigen Jahren wirklich viel

00:26:09: Expertise aufgebaut. Man sieht es, unsere Ambulanz wird förmlich gestürmt. Die Patienten kommen

00:26:15: mit Anfahrtszeiten über zwei Stunden mittlerweile zu uns. Wir wissen im Augenblick gar nicht,

00:26:20: wie wir uns, wie wir uns lücken, damit wir nicht zu sehr bemerkt werden. Das sieht diesen

00:26:25: Bedarf, das zeigt diesen Bedarf. Und das zeigt, da war die Qualität meiner Ärzte. Ich habe

00:26:30: drei junge Ärzte, die dort wirklich Unglaubliches leisten, die sich in kürzester Zeit Wissen

00:26:35: angeeignet haben. Das ist auf dem neuesten Stand ist. Wir machen das alles ambulant, weil

00:26:40: wir so einen Bettendruck haben. Also groß, das ambulant, ganz wenige Therapien und diagnostische

00:26:47: Prozeduren werden kurzzeitig stationär gemacht. Der Erfolg zeigt, wie wichtig das war. Und jetzt

00:26:56: liegt es an mir wieder, das in Bahnen zu lenken, dass das geregelt abläuft und damit nicht

00:27:01: das Personal, die Kolleginnen und Kollegen überfordert werden damit.

00:27:05: Also alles, was wir bis jetzt besprochen haben, hört sich wahnsinnig interessant an. Also

00:27:12: wahnsinnig interessant, dafür alle Berufsgruppen. In meinem Kopf jetzt, Peter und ich

00:27:19: sind diplomierte Krankenpfleger, nicht in meinem Kopf, hat innere Medizin oder dieses Thema,

00:27:25: der Internen, ein bisschen so den Nachgeschmack gleichförmig, wenig Akutpotenzial, so langweilig

00:27:38: und das macht einen ganz anderen Eindruck. Also wenn ich dir jetzt so zuhör, nicht, hört

00:27:42: sich das im höchsten Maße spannend, aber sozusagen Hochkomplex an. Warum glaubst du, wie kommt

00:27:51: es zu diesem Eindruck oder ist das vielleicht etwas, wo ich einfach sozusagen der einzige

00:27:59: den Eindruck hat? Ich glaube nicht, dass du der einzige bist, der diesen Eindruck hat. Aber das ist vielleicht

00:28:06: das historisch gewachsen, diese Überzeugung und das ist vielleicht in vielen Bereichen

00:28:11: von allgemeinen internen Abteilungen immer noch so. Aber wir haben uns von der klassischen

00:28:16: inneren Medizin eigentlich Lichtjahre entfernt, kann man sagen. Wir haben eine Aplasiestation,

00:28:22: wo wir akute Leukämien behandeln, wo die Patienten, wo die Therapie allein schon die Patienten

00:28:29: in ihrem Leben gefährden kann, wo es wirklich um viel Wissen und viel Action geht. Wir haben

00:28:36: eine Akutdialyse-Station in einem Ausmaß, das nur das AKH in Wien außer uns anbieten

00:28:41: kann, wo wir wirklich jede Form der Nieren-Ersatztherapie hin zum Plasmaaustausch innerhalb von vier

00:28:48: oder fünf Stunden auf die Beine stellen kann. Das kann keines der großen Häuser in Ost-Österreich.

00:28:52: Das heißt, wir leben nicht mehr in der inneren Medizin, ohne die abwerten zu wollen. Das

00:28:59: muss ich ganz klar sagen, weil ich glaube, dass ein Spezialist, wo immer er in der inneren

00:29:05: Medizin sich spezialisiert hat, die Basis der inneren Medizin können muss. Wir behandeln

00:29:10: keine Organe, wir behandeln Menschen, deshalb muss man das Handwerk einfach haben. Aber

00:29:16: aufbauend auf diesem Handwerk, und das Handwerk lernen unsere jungen Kollegen in den ersten

00:29:21: ein, zwei Jahren mit Blutschweiß und Tränen, muss man sagen, weil das wirklich sehr komprimiert

00:29:26: vermittelt wird, auf diesem Grundstock bauen wir dann eine innere Medizin auf, die eigentlich

00:29:33: mit der klassischen Interne sehr wenig zu tun hat, das muss man sagen.

00:29:37: Ich glaube, ich als interner Pfleger, ich würde mich auch so bezeichnen, weil ich ja seit

00:29:43: über 20 Jahren eigentlich immer auf internen Abteilungen gearbeitet habe, finde auch, dass

00:29:50: die inneren Medizin so viel zu bieten hat, auch im pflegerischen Kontext, nämlich Schulung und

00:29:55: Beratung, Anleitung und die Lebenswelten der PatientInnen im Mittelpunkt. Das ist schon

00:30:00: eine ganz großartige Arbeit, und gerade so wie auf der Nephrologie in St. Pölten, dass

00:30:04: du auf der Akutdialyse, die akuten Situationen und die akut kranken PatientInnen hast

00:30:12: und auf der Chronischen dann die Patienten weiter begleiten kannst, nämlich ein ganzes Leben

00:30:17: lang. Das ist schon ein genialer Einsatzbereich, um pflegerisch gut arbeiten zu können.

00:30:24: Wenn ich da erwähnen kann, haben wir ein Interventionszentrum. Mittlerweile, ich glaube,

00:30:29: das sind die Nephrologie in Österreich, die am meisten interveniert werden. 750 Interventionen,

00:30:35: Katheter setzen, Nieren biopsieren, Pleura, Peritoneum punktieren. Also alle möglichen. Es gibt

00:30:41: ein eigenes Interventionsteam, das nur mehr den ganzen Tag damit beschäftigt ist, diese

00:30:49: unterschiedlichsten Interventionen durchzuführen. Also das hat schon sehr viel von Akutmedizin,

00:30:53: weil du das auch erwähnt hast. Akutnephrologie ist immer etwas, was auch mit Akutmedizin

00:31:02: tun hat. Ich komme gerade von einem septischen Patienten, wie ich zu euch gekommen bin, der

00:31:06: dort mit 65 Blutdruck systolisch akut versorgt worden ist, was wirklich um vieles und um

00:31:14: eine Akute und rasch zu einzuleitende Therapie gegangen ist. Also das ist durchaus auch viel

00:31:19: mit Akutmedizin zu tun, die Akutnephrologie. Ich würde sagen, die Zeit vergeht wie im

00:31:26: Flug. Ich glaube, wir haben das Thema zumindest ein bisserl versucht zu umreißen, ich glaube,

00:31:35: wir könnten uns wahrscheinlich jetzt nur endlos unterhalten. Martin, gibt es irgendwas,

00:31:39: wo du sagst, das ist so eine Botschaft, die du den den Hörern jetzt mit heim geben möchtest? Vielleicht

00:31:49: im Anschluss an das, was wir jetzt zuletzt gesprochen haben. Man sollte sich, glaube ich,

00:31:55: die Dinge, wenn man sich für jeden medizinischen Bereich im Prinzip gilt das, wenn man sich dafür

00:32:01: interessiert, lohnt es sich, die Dinge genauer anzuschauen und von innen anzuschauen. Und

00:32:06: ich lade wirklich jede Kollegin und jeden Kollegen, sei es aus der Pflege, sei es ob

00:32:11: es ein wissenschaftlicher Mitarbeiter ist, sei es ärztlicher Seite ein, sich das bei

00:32:16: uns anzusehen, wahrscheinlich auch in anderen Abteilungen, ich will das gar nicht auf meine

00:32:21: Abteilung beschränken und sich dann ein Bild zu machen, weil vieles, glaube ich, besteht

00:32:28: aus althergebrachten Vorurteilen oder aus Dingen, die man früher einmal so geglaubt und übernommen

00:32:37: hat. Man sollte sich selber ein Bild machen, weil wenn man wo mitarbeiten will, dann sollte

00:32:43: man in jeder Abteilung und in jedem Fach eine Chance geben, dass man das wirklich so erst

00:32:48: beleuchtet und dann urteilt. Vielen Dank dafür. Vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast.

00:32:55: Ich sag Dankeschön. Ja, danke für die Zeit. Das war fein.

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