#25 So bleibt Ihr Herz im Takt
Shownotes
Seit vier Jahren ist Prim. Univ-Prof. Dr. Julia Mascherbauer Leiterin der Klinischen Abteilung für Innere Medizin 3 am Universitätsklinikum St. Pölten. Sie und ihr Team sind spezialisiert auf die Versorgung kardiologisch erkrankter Menschen. In der 25. Folge unseres Podcasts "Das Sprechzimmer G1.3" erzählt sie, wie man Herzinfarkte erkennt und wie lange eine Sauerstoffunterversorgung des Herzens ohne Folgen bleibt. Sie erklärt, wie man Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) behandelt, und beantwortet unter anderem die Frage, was man unter einem "gebrochenen Herzen" versteht?
+++ Weiterführende Informationen über die Kardiologie finden Sie auf der Plattform der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft (ÖKG): https://cardioaktiv.at
+++ Informationen über das Universitätsklinikum St. Pölten erhalten Sie im Internet unter: https://stpoelten.lknoe.at
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00:00:00: Prinzipiell ist es so, dass wir es typisch bezeichnen, wenn es bei Belastung und reproduzierbar
00:00:05: auftritt.
00:00:06: Okay.
00:00:07: Bei körperlicher Anstrengung, also immer wenn sie die Stiegen aufgehen, kriegen sie einen
00:00:11: Druck auf der Brust, dann würde ich sagen schnell zur Katiur rum.
00:00:15: Schnell abklären, okay.
00:00:16: Ja, das wäre typisch.
00:00:18: Das spricht sie mal G1.3.
00:00:29: Sie hören den Podcast aus dem Universitätsklinikum St. Pölten mit Oliver Loiskandl und Peter
00:00:36: Redl-Lenk.
00:00:37: Peter, wann hast du das letzte Mal hier aufs Klopfen geguckt?
00:00:41: Ah, heute in der Früh.
00:00:46: Also, ich bin mit meinem Sohn nachgelaufen zum Bus, um ihm seine Schwimmsachen zu übergeben
00:00:53: und dann wieder zurück rein, grafen bin im Haus, damit ich ja pünktlich zum Podcast ankomme,
00:00:58: meine Frau gesagt hat, ich liebe dich.
00:01:00: Das war wirklich schön.
00:01:02: Danke für das.
00:01:03: Ich wollte schon sagen, ich bin unromal.
00:01:07: Nein, danke für die seienleitende Frage, die ich ausgemacht habe, obwohl wir es nicht
00:01:11: haben.
00:01:12: Das heißt, du leitest schon ein, gell?
00:01:15: Ich leitest schon ein, weil wir haben ein Expertin, der mit dem so wird behauptet, wichtigsten
00:01:21: Organ des Menschen, nämlich mit dem Herz beschäftigt.
00:01:25: Ich glaube, es gibt zwar andere Fachrichtungen, die andere Meinungen haben, aber lasst
00:01:30: man das einmal als Arbeitshypothese des Herzes, wichtigstes Organ des Menschen als Taktgeber.
00:01:36: Wir begrüßen heute in unserem Podcast die Frau Primaria, Universitätsprofessor, Doktorin
00:01:43: Julia Mascherbauer, Leitung der dritten Med-Kardiologie im Universitätsklinikum
00:01:49: St. Pölten.
00:01:50: Frau Primaria Mascherbauer, vielen Dank fürs Kommen.
00:01:53: Vielen Dank, dass Sie sich Zeit genommen haben, weil ich glaube, Ihr Arbeitsalltag ist
00:01:56: ein relativ dichter und Sie sind relativ gut eingeteilt in St. Bölden.
00:02:02: Ja, ich freue mich sehr, heute hier zu sein.
00:02:05: Vielen Dank für die Einladung.
00:02:07: Und ja, es ist dicht, weil das Herz ist eben auf vielen Ebenen wichtig und viele
00:02:13: Patientinnen und Patienten kommen zu uns, weil sie halt Herzklopfen haben, dass sie nicht
00:02:18: so gerne so haben möchten, wie sie es empfinden.
00:02:23: Frau Primaria, beginnen wir vielleicht einmal mit dem Aufklären Ihrer Fachrichtung.
00:02:30: Wir haben im Haus insgesamt drei medizinische Abteilungen.
00:02:34: Wir haben die Abteilungsvorstehende der ersten medizinischen Abteilung und der zweiten medizinischen
00:02:40: Abteilung bereits im Podcast haben.
00:02:42: Das hat gehabt, das heißt also folgerichtig.
00:02:44: Sie sind jetzt sozusagen als Dritte im Bunde der innere Medizin und der dritten Med bei
00:02:52: uns.
00:02:53: Was zeichnet denn die dritte Med-Kardiologie aus bzw. was bedeutet denn der Begriff "Kardiologie"
00:03:00: grundsätzlich?
00:03:01: Die Kardiologie, wie ich schon gesagt worden ist, ist die Lehre vom Herzen und die Kardiologie
00:03:09: ist in den letzten 20 Jahren sich massiv schnell weiterentwickeln des Fach.
00:03:16: Vor allem befassen wir uns eben mit der Durchblutung des Herzens, den Herzganzgefesen mit der Herzfunktion.
00:03:23: Die Pumpfunktion ist ein ganz wichtiger Faktor, der aus unterschiedlichen Gründen eingeschränkt
00:03:30: sein kann bei Patientinnen und Patienten und mit den Herzklappen.
00:03:34: Und weil wir vorher vom Herzklopfen gesprochen haben, es gibt also die all am verschiedensten
00:03:40: Herzrhythmostörungen, die auch zu unserem Behandlungsportfolio gehören.
00:03:45: Also es ist ein riesengroßes Feld, dass die Kardiologinnen und Kardiologen inzwischen
00:03:50: behandeln.
00:03:51: Die Kardiologie gibt es ja noch nicht so lange.
00:03:55: Sie ist aus der inneren Medizin, also als eigenständiges Fach, sie ist aus der inneren
00:03:59: Medizin erst in den 70er Jahren in Österreich entwickelt worden.
00:04:03: Sie hat sich die erste kardiologische Abteilung im AKH Wien etabliert und in dieser Zeit
00:04:10: hat sich jetzt wahnsinnig viel getan.
00:04:12: Zur dritten medizinischen Abteilung gehört nicht nur die Kardiologie als einzige Spezialität,
00:04:18: sondern wir betreuen ja auch, oder betreuen ist gut gesagt, wir betreiben die Notfallaufnahme
00:04:26: des Universitätsklinik Konstant-Bölten.
00:04:28: Wir betreiben ja nicht nur die Notfallaufnahme, wir betreiben Intensivstationen, wir betreiben
00:04:35: Bettenstationen und Zickspezialambulanzen, das heißt, die innere Medizin 3 ist ja
00:04:43: überregionales Zentrum für Herz-Kreislauferkrankungen.
00:04:48: Und wie Sie schon aufgezählt haben, ich habe mir das heute angeschaut, die Schrittmachern,
00:04:53: die für Ambulanz, die Herzinsuffizienzambulanz, die Ambulanz für Herz-Rückenstörungen, eine
00:04:59: allgemein kardiologische Ambulanz, die Holter-IKG-Ambulanz und die Herzklappemambulanz und nicht zu
00:05:05: vergessen der Herz-Katheter, über den wir uns heute noch unterhalten werden, der 24
00:05:12: Stunden, 365 Tage im Jahr für die Patientenversorgung offen ist.
00:05:20: Was treibt denn ein Patient zu Ihnen auf die Dritte mit?
00:05:26: Was muss ich für Symptomatik haben bzw. welche Krankheitsbilder werden da behandelt,
00:05:31: Frau Bemaria?
00:05:32: Ja, das Krankheitsbild, das am bekanntesten ist, ist der Herzinfarkt, der sich sehr akut
00:05:38: manifestieren kann mit plötzlichen Schmerzen in der Brust.
00:05:42: Oft allerdings geht da schon eine Symptomatik voran, also immer wieder belastungsabhängige,
00:05:50: wie wenn ein Stein auf der Brust liegt oder auch Schmerzen, die ausstrahlen in den linken
00:05:55: Arm oder ganz allgemein einfach eine zunehmende Schwäche und Luftnot.
00:06:02: Aber diese Patienten, die dann häufig auch plötzlich zusammenbrechen, reanimationspflichtig
00:06:09: werden und einen akuten Herzinfarkt erleiden, die kommen zu uns und werden sofort im Herzkatheter
00:06:14: Labor behandelt.
00:06:15: Die zweite große Gruppe sind Patienten mit Herzglappenerkrankungen.
00:06:25: Wir sind also das größte Herzglappenzentrum in Österreich für interventionelle Behandlungen
00:06:31: von Herzglappen.
00:06:32: Wir behandeln 550 Glappenpatienten im Jahr im Herzkatheter Labor.
00:06:37: Wir setzen Glappen ein, wir reparieren Glappen über die Leiste.
00:06:41: Und das ist für hier sehr gut etablierte Routine.
00:06:47: Die dritte Gruppe würde ich sagen die insgesamt die größte ist, aber im Vergleich mit anderen
00:06:58: Zentren jetzt nicht so überbordens ist die Behandlung der stabilen Coronan-Herzerkrankungen.
00:07:05: Es gibt Patientinnen und Patienten, die am Eingang der Herzkranzgefäße spüren, also
00:07:10: belastungsabhängige Beschwerden und die werden geplant und in der Routine versorgt mit Stance.
00:07:18: Und die Stance, die wir einsetzen in die Herzkranzgefäße, das sind kleine Metalldrahtgitter,
00:07:26: die das Gefäß dann offen halten.
00:07:28: Also es ist eine Art Gefäßstütze.
00:07:30: Die sind aus meiner Sicht eine Art Wundertherapie.
00:07:35: Früher musste man jeden Patienten mit einer Eingang in einem Herzkranzgefäße operieren,
00:07:40: also mit einem Pappers versorgen, was geheißen hat, dass man diesen Brustkorb eröffnen muss.
00:07:45: Herzlungenmaschine, Intensivstation, große Herzoperation.
00:07:48: Und das hat sich jetzt eben in den letzten 20, 25 Jahren sehr stark gewandelt, weil sehr,
00:07:54: sehr viele Patienten können wir über den Arm in einer Prozedur, die ungefähr im Durchschnitt
00:08:01: wahrscheinlich weniger als 60 Minuten dauert, versorgen und am nächsten Tag können diese
00:08:05: Patienten nach Hause gehen und sind quasi operiert.
00:08:08: Und das ist etwas, was schon eine unglaublichen Veränderung in den Behandlungsmöglichkeiten
00:08:19: gebracht hat, dieses minimalinversive, diese Knopfloch-Kioregie, die die Katiologie betreiben
00:08:26: kann.
00:08:27: Sie haben jetzt gerade sozusagen ein paar Krankheitsbilder aufgezählt und auch dazu ein paar
00:08:31: Therapieoptionen und der Beta und ich, wir sind ja Population unter Risiko, sage ich jetzt
00:08:36: einmal, es ist ungefähr 50 Jahre gemäher, glaube ich, ist der Herzinfarkt-Thema, also
00:08:42: ich hab zumindest Schulkollegen, die ein Herzinfarkt erlitten haben, Beta, weiß ich nicht, ob du
00:08:48: immer so kennst.
00:08:49: Ja, jetzt ist es so, dass man bevor man in die Notfallambulanz kommt und da Intervention
00:08:56: oder Behandlung angegangen wird, dritt ja dieses Symptombild, sie haben gesagt, Atemnot,
00:09:04: Beschwerden, unterschiedlichste Art und Weise treten auf.
00:09:08: Was kann ich denn prädlinisch, also wenn ich zu Hause mit jemandem konfrontiert bin, was
00:09:14: sind da meine Handlungen, was soll ich alles?
00:09:16: Jemand, der jetzt merkt, mein Mann, meine Frau, irgendeiner Umgebung, sagt, ich hab Schmerzen,
00:09:24: womöglich im Brustkorb, im Arm, im Kiefer, Atemnot, was sind da meine ersten Handlungen,
00:09:32: die ich in der Hand gelassen habe, um mich zu zurückzuhören und Maßnahmen ergriffen.
00:09:38: Also wenn man nicht den Eindruck hat, dass diese Person jetzt akut gefährdet ist in diesem
00:09:43: Moment, dann ist es gut, wenn man sich zeitnah einen Katiologen, eine Katiologin im niedergelassenen
00:09:50: Bereich sucht und sich abklären lässt.
00:09:52: Es gibt ja auch viele Krankheitsbilder, die ähnliche Symptome machen und eben Gott dank,
00:09:59: das gehört immer ausgeschlossen.
00:10:01: Weil wir jetzt von Prävention sprechen, also die Katiologie befasst sich natürlich sehr,
00:10:06: sehr viel mit der Prävention und mit dem Verhindern von Ereignissen.
00:10:11: Am Ende steht erst der Herzinfarkt oder der Herzklappen-Eingriff, die Herzklappe kann
00:10:16: man weniger beeinflussen heute noch, aber den Herzinfarkt bis zu einem gewissen Grad
00:10:21: schon, weil es gibt natürlich Blutfettstoffwechselstörungen, die häufig, sehr häufig leider
00:10:29: in Österreich angeboren sind und die man medikamentös behandeln muss, weil auch wenn man ganz schlank
00:10:35: und sportlich ist, kann man das nicht komplett umdrehen.
00:10:41: Diese Krankheitsprogression ist ein Weg, der vorgegeben ist.
00:10:46: Aber natürlich gibt es viele andere Faktoren, die man leicht unter Anführungszeichen beeinflussen
00:10:52: kann wie körperliche Betätigung, Gewicht, Körpergewicht, Rauchen und allgemeiner Lebensstil.
00:11:02: Und mit diesen oder Blutzuckereinstellungen, Verhinderung von Blutzuckerkrankheit.
00:11:11: Und wenn man daran arbeitet, schon frühzeitig, dann kann man sehr, sehr viel hintanhalten
00:11:17: und das ist eigentlich das Ziel, dass die Patientinnen und Patienten gar nicht bis zu uns kommen.
00:11:22: Dass das Ziel wichtig ist, zeigt uns auch die Statistikaustrüer, die 2023 auflistet,
00:11:29: dass alle Todesursachen absolut 89.000 waren und davon 31.000 auf Krankheiten des Herzkreislaufsystems
00:11:38: zurückzuführen sind.
00:11:40: In dieser Prävention, in dieser Herzgesundheit, in dieser Verhinderung im Nichtrauchen, Bewegung, Ernährung,
00:11:48: all diese Dinge, die sie jetzt aufgezählen haben, was die eigentlich für ein Stellenwert haben,
00:11:53: zur Verhinderung der häufigsten Todesursache in Österreich.
00:11:59: Und die Kardiologische Gesellschaft hat dazu eine eigene Website, die nennt sich Kardioaktiv.at,
00:12:07: für alle Zuhörerinnen, die sich wie ein Internet informieren wollen.
00:12:12: Da gibt es sehr viel Informationen zur Herzgesundheit.
00:12:17: Weil du das zuerst angesprochen hast, Oliver, mit dem Symptomen.
00:12:21: In der Vorbereitung zu dem Podcast habe ich mir dann Kollegen drüber gesprochen und er gesagt,
00:12:24: was ihn interessieren wird.
00:12:26: Er sticht manchmal in der Brust, das ist so ein kurzes Stechen, ob man da auch schon einen Herzinfarkt denken soll
00:12:33: und ob man sich da Sorgen machen soll oder sie lachen Männer, glaube ich, haben das.
00:12:39: Das ist wahrscheinlich öfter vom Stechen in der Brust.
00:12:43: Das Stechen in der Brust, das was so ganz kurz da ist, muss ich mir da Sorgen machen,
00:12:47: hat er gesagt oder was empfehlen Sie in diesem Fall?
00:12:50: Kurze Stechen, wir nennen das atypische Beschwerden.
00:12:55: Es gibt natürlich viele Formen von Beschwerden und wenn man besonders Personen, die schon mal was mit dem Herzen zu tun hatten,
00:13:02: leiden dann dazu natürlich sich zu drauf zu konzentrieren und alle möglichen Symptome, die man haben kann,
00:13:10: einzuschätzen als ein erdrohendes Ereignis.
00:13:14: Prinzipiell ist es so, dass wir es typisch bezeichnen, wenn es bei Belastung und reproduzierbar auftritt.
00:13:21: Bei körperlicher Anstrengung, also immer wenn sie die Stiegen aufgehen, kriegen sie einen Druck auf der Brust,
00:13:27: dann würde ich sagen schnell zur Kardierung.
00:13:30: Ja, das wäre typisch oder hat man keine Luft oder man ermüdet viel schneller,
00:13:38: dann gehört man einfach prinzipiell zum Arzt.
00:13:40: Aber Druck auf der Brust, reproduzierbar bei Belastung ist ein typisches Wahnsinn.
00:13:45: Also einmal ein kurzes Stechen, braucht man sich keine Sorgen machen.
00:13:50: Das führt mir gleich zu einer nächsten Frage, die ich da vorliebe.
00:13:53: Und zwar hat ein Kollege gesagt, sie würde interessieren, Wechsel, Blutdruck und Herzgesundheit.
00:14:02: Gibt es dann Zusammenhang und schauen wir da gut drauf?
00:14:07: Eine Frau.
00:14:08: Eine Frau hat diese Frage gestellt.
00:14:10: Ja, also das sind sehr interessante Fragen.
00:14:13: Die Frauen in der Kardiologie sind ja unterrepräsentiert,
00:14:20: weil die Frauen bis zur Menopause geschützt sind.
00:14:25: Aufgrund des Hormonstatus scheinbar.
00:14:28: Die gesamten Faktoren, die eine Rolle spielen, dass Frauen weniger Herzinfakte bekommen,
00:14:34: derzeit noch wissen wir nicht.
00:14:36: Weil es gibt sehr wohl Prognosen, dass junge Frauen, die früher älteren Frauen haben viel weniger geraucht als Männer,
00:14:43: haben weniger schwere Arbeiten verrichtet als Männer, zum Beispiel in Bergwerken oder in Fabriken,
00:14:49: oder auf Baustellen, wo man sich jeder vorstellen kann, dass man eher krank wird, auch kardiowaskeleer.
00:14:57: Und wenn man jetzt alle diese Unterschiede in der Lebenssituation rausrechnet,
00:15:03: da gibt es zum Beispiel Untersuchungen an Nonnen und Menschen,
00:15:10: die verglichen haben die durchschnittliche Lebenserwartung dieser Gruppen, die ein ähnliches Leben führen.
00:15:16: Also ohne viel Risikofaktoren sollte man, genau, ist man es nicht, aber doch eher weniger.
00:15:23: Und da ist nur ein Unterschied von einem Jahr herausgekommen.
00:15:26: Aber Frauen sind geschützt durch ihren Hormonstatus, offensichtlich bis zur Menopause.
00:15:32: Und danach erkranken sie dann eher häufiger als davor, aber nicht häufiger als die Männer an Herzkreisler Verkrankungen.
00:15:43: Und wenn wir jetzt beim Herzinfarkt bleiben, gibt es ein anderes Symptom Bild zwischen den Geschlechtern,
00:15:49: gibt es da Unterschiede beispielsweise, wenn ein Frauen Herzinfarkt erleidet oder wenn den Mann erleidet?
00:15:57: Es scheint so zu sein, dass sich Frauen anders präsentieren und vor allem weniger vehement als Männer.
00:16:05: Sie sind offensichtlich viel zurückhaltender und haben auch ein bisschen mehr Oberbauchbeschwerden, Kieferbeschwerden,
00:16:14: weniger das typische in die linke Hand.
00:16:17: Das Problem ist auch, dass die Ärzte bei einer Frau den Herzinfarkt als unwahrscheinlich ansehen,
00:16:24: weil ja auch weniger Frauen damit kommen.
00:16:27: Und für die Frau selber, für die Patientin selber ist es auch eher unwahrscheinlich,
00:16:32: dass sie jetzt ein Herzinfarkt hat, während bei einem Mann denkt man eher "Ja, ich daran".
00:16:37: Also so wie Sie jetzt gesagt haben, 50 Jahre, wir sind so die typischen Patienten, ich würde es über mich jetzt nicht sagen.
00:16:44: Also und da sieht man schon, das ist so ein bisschen der Unterschiede und das ist die Schwierigkeit daran.
00:16:51: Weil es sind so viele Faktoren, die da hineinspielen und eine Studentin von mir, die wollte einen Review schreiben
00:16:59: über Unterschiede zwischen Männern und Frauen in der Behandlung des Herzinfarkts und hat mir so erklärt,
00:17:06: also da sind also ganz große Unterschiede und das ist also ganz ungerecht und ich habe gesagt,
00:17:11: "Nah, wir behandeln alle gleich".
00:17:13: Also bei uns in der Notaufnahme, ich bin überzeugt, Männer und Frauen werden gleich behandelt.
00:17:17: Und sie hat dann die Publikationen, die es gibt, aufgearbeitet und da sind so viele Unterschiede herausgekommen
00:17:23: in dieser Veröffentlichung, dann, dass ich eigentlich sehr schockiert war, muss ich sagen.
00:17:28: Also da ist noch sehr viel zu tun und wir wissen sehr wenig, auch was die Hormonbehandlungen betrifft,
00:17:37: dann im Wechsel, wie sich die wirklich auswirken und wie sich das weiterentwickeln wird,
00:17:43: wenn die Frauen doch ein bisschen mehr rauchen und ähnlichen Lebensstil haben,
00:17:48: im Sinne von Führungspositionen, stressvolleren Abtätigkeiten, so genannten,
00:17:55: ich weiß nicht, ob nicht ein Haushalt noch viel mehr Stress ist als eine Tätigkeit in einem Büro.
00:18:01: Also aus meiner Sicht war meine Tätigkeit zu Hause sehr, sehr stressbehaftet, vergleich zu meinem Arbeitsleben.
00:18:09: Aber da sind sehr viele Fragen offen.
00:18:14: Und wenn jetzt, sozusagen jetzt haben wir ein Symptombild besprochen und jetzt komme ich zu jemanden,
00:18:21: der leblos vor mir liegt und mutmaßlich ein Herzinfarkt erlitten hat,
00:18:27: was ist dann mehr Aufgabe als jemand, der sozusagen Leie ist und dem das im Haushalt auf der Straße passiert?
00:18:37: Ganz wichtig ist, dass man sich darum kümmert und Hilfe ruft.
00:18:42: Zunächst zuerst einmal Hilfe ruft, absetzen, weil wenn man keine Hilfe ruft, dann wird man irgendwann, ist aus.
00:18:49: Weil man kann ja auch, wenn man jetzt Wiederbelebungsmaßnahmen ergreift,
00:18:53: die man allenfalls sogar weiß, wie sie gehen, ohne Hilfe ruft, ist auch das zwecklos.
00:18:58: Also erstes Hilfe ruft und dann, soweit man kann, wiederbelebungsmaßnahmen ergreifen,
00:19:03: wobei wir heute empfehlen, dass vor allem eine Herzdruckmassage durchgeführt wird,
00:19:08: weil viele sich scheuen vor der Beatmung und die Menschen auch häufig noch atmen.
00:19:15: Und das alleine ist schon sehr viel, wenn man ordentlich massiert und Hilfe herbeiholt.
00:19:23: Und natürlich, wenn eine richtige Reanimation stattfindet, wenn jemand hinzukommt, der weiß, wie das geht, ist das sehr gut.
00:19:34: Und führt natürlich zu einem viel, viel besseren Überleben dieser betroffenen Menschen.
00:19:41: Also 144 Anrufen und mit der Herzdruckmassage beginnen, ist immer zu empfehlen.
00:19:50: Und der nächste Schritt ist dann, also wenn wir beim Herzinfarkt jetzt bleiben,
00:19:54: weil ich glaube, das ist doch was, was in der Bevölkerung natürlich eine gewisse Aufmerksamkeit hat,
00:20:00: man wird dann eingeliefert, auf die NfA und kommt in dieses Herzkartetter Labur.
00:20:06: Jetzt grundsätzlich die Frage, warum heißt der Herzkartetter Labur Labur und nicht Herzkartetter Operation Saal?
00:20:16: Der grundlegende Unterschied zwischen dem Herzkartetter Labur und Labur und dem Operation Saal
00:20:24: ist vielleicht, dass wir keine Anästhesie im Raum haben, sondern alle Patientinnen und Patienten sind wach am Tisch.
00:20:34: Und es werden grundsätzlich minimale, invasive Eingriffe durchgeführt.
00:20:41: Das heißt, man erhält eine lokale Anästhesie an der Stelle, wo die Arterie oder die Wehne punktiert wird,
00:20:46: also mit einer Nadel angestochen und dann sich so der Weg gebannt wird in den Körper.
00:20:53: Und die Patienten können also dabei teilhaben und sollen auch, weil das das Risiko für den Patienten ganz erheblich senkt wird,
00:21:01: unsere Patientinnen und Patienten sind im Durchschnitt in ihren 80ern und es macht überhaupt keinen Sinn,
00:21:07: ihnen sehr viel Narkosemittel zu geben, weil das erhöht das Risiko für den Eingriff.
00:21:14: Und bei einem Herzinfarkt ist es jetzt beispielsweise so vorstellbar, ich gehe mit einem Instrument in eine Arterie,
00:21:23: also in ein blutführendes Gefäß in der Leiste oder im Arm.
00:21:29: Und dann wird am Herz manipuliert, also es wird sozusagen die Engstelle dieses Coronagefäßes besitigt.
00:21:39: Wie kann man sich das vorstellen?
00:21:41: Sie haben eingangs schon erwähnt, es wird ein Netz eingebracht und dieses Netz dann aufgespannt, oder wie kann man sich das vorstellen?
00:21:50: In den allermeisten Fällen, also in über 90 Prozent, wird die rechte Arterie über dem Handgelenk punktiert.
00:21:58: Am rechten Arm.
00:21:59: Also das, was man spürt, wenn man den Puls dastet.
00:22:02: Also die Pulsartäre am oberhalb des rechten Handgelenkens wird mit einer Nadel angestochen und wird den Draht vorgeschoben.
00:22:10: Über den Draht wird eine sogenannte Schleuse eingebracht, das ist ein kleiner Schlauch wie ein Wenflon.
00:22:18: Das kennen die meisten Patienten ein bisschen größer und über diesen Zugang wird ein Spaghetti dünner Katheter,
00:22:27: wir nennen das Herz-Katheter, bis zum Herz vorgeschoben über die großen Gefäße,
00:22:32: das Herz ist ja über die Arter, über die Hauptschlagart, verbunden mit allen Gefäßen, also man kommt da im Rückwärtsgang hin
00:22:39: und dann werden die Herz-Kranz-Gefäße aufgesucht mit diesem Spaghetti dünnen Katheter, das macht keinen Schmerz, das spürt man nicht.
00:22:48: Man stellt unter Röntgen durch Leuchtung eine Kontrastierung her mit einem Röntgen-Kontrastmittel in diesem Herz-Kranz-Gefäße.
00:22:58: Und da sieht man dann die Engstelle. Die Engstelle wird passiert mit einem ganz dünnen Draht,
00:23:05: dann kann man verschiedene Techniken anwenden, beispielsweise in der Engstelle einen Ballon aufblasen, das kann auch genügen.
00:23:13: Und das ist meistens der Fall, man bringt dieses Netz ein, dieses Drahtgitter, das wie eine Gefäßstütze dann das Gefäß offen hält.
00:23:21: Und wenn diese Intervention dann erfolgt ist, also ich stelle mir das jetzt leihenhaft vor, ich komme mit großen Schmerzen in den Herz-Katheter
00:23:30: und dann wird dieses Gefäß geteent oder es wird ein Netz appliziert, ist dann der Schmerz auf der Stelle beseitigt und bin ich dann geheilt.
00:23:40: Der Schmerz ist dann weg oder viel, viel besser, wenn das wieder gut durchblutet ist.
00:23:45: Das Areal danach, weil das macht sehr große Schmerzen, wenn ein Gefäß am Herzen zugeht und der Muskel danach kein Blut erhält.
00:23:53: Das ist also ähnlich im Bein, es tut es auch weh, wenn man kein Blut mehr hinbekommt in einem Muskel.
00:24:00: Geheilt sind Sie nicht, weil Geheilung würde bedeuten, der Herzinfarkt, wenn man Glück hat,
00:24:09: wenn man rechtzeitig kommt und die Durchblutung rechtzeitig wieder hergestellt ist, dann nimmt der Muskel keinen Schaden.
00:24:16: Also innerhalb von 90 Minuten, 60 bis 90 Minuten, von Schmerzbeginn, also von Verschluss unterbinden der Blutzufuhr bis zur Wiedereröffnung,
00:24:27: wenn dieser Zeitraum nicht überschritten wird, dann kann man davon ausgehen oder darauf hoffen, dass das wieder alles in Ordnung ist.
00:24:37: Und damit ist diese Gefahr abgewandt, dass der Herzmuskel einen Schaden trägt.
00:24:43: Die Heilung würde für mich bedeuten, dass alles, was damit zusammenhängt, dann auch erledigt ist.
00:24:50: Aber das ist es nicht, weil nach dem Herzinfarkt müssen Sie dann die Magic Five sagen wir, also die fünf wichtigsten Medikamente einnehmen.
00:24:59: Und die umfassen Blättchenhämmer für die Blutgerinnungshämmung, damit diese Stelle offen bleibt und dieses Drahtgitter sich nicht wieder verstopft,
00:25:10: weil das ist jetzt ein Fremdkörper, der muss erst einwachsen.
00:25:13: Also für eine gewisse Zeit braucht man dann Blättchenhämmer, doppelte Blättchenhämmer.
00:25:18: Man gibt dann auch Medikamente, die den Blutdruck senken in den allermeisten Fällen.
00:25:24: Man gibt Bettenblocker, weil man weiß, das wirkt sich günstiger aus bei den allermeisten Patientinnen und Patienten.
00:25:31: Und so sind sie danach jetzt zwar, der Herzinfarkt ist behandelt, alles gut, aber in dem Sinne geheilt von der Krankheit kann man nicht so ganz sagen.
00:25:43: Weil die schwelt leider und die müssen wir dann stoppen. Das ist unser Ziel.
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00:26:17: Das haben wir sehr viel gesprochen über diese akuten Erkrankungen des Herzens, nämlich den Herzinfarkt.
00:26:23: Wir haben uns aber auch schon angeschaut, wenn die Menschen in der Erkrankung sind,
00:26:29: Abteilungen Sie sonst noch haben und wie viele Ambulanzen Sie haben. Jetzt nehm ich an, es gibt diesen akuten Fall,
00:26:32: aber es gibt auch chronische Herzkrankheiten. Welche Symptome erkenne ich als Patient, wo ich mir denke,
00:26:42: da sollte vielleicht mal ein Kali-Logen aufsuchen. Also wie kündigt sich eine chronische Herzinsuffizienz an
00:26:49: und wie ist der weitere Weg der Behandlung? Ja, das ist eine ganz wichtige Frage, weil die Herzinsuffizienz
00:26:55: also die Herzinsuffizienz bezeichnet die ungenügend Auswurfleistung des Herzens um den Körper bei Belastung
00:27:04: oder auch dann in ruhen fortgeschrittenen Stadien zu versorgen ist, die häufigste Herzerkrankung.
00:27:09: Und die manifestiert sich im Wesentlichen durch Luftnot bei Anstrengung und das ist eben schwierig für
00:27:18: ältere Menschen oft zu definieren. Sagen dann, ich bin ja schon ält, das ist normal, ich kann nicht mehr so.
00:27:25: Aber häufig steckt da sehr wohl eine Herzerkrankung dahinter, die zu einer Herzinsuffizienz, also
00:27:32: ungenügendem Auswurf für diese Situation führt. Ein ganz ganz wichtiges Symptom sind geschwollene Beine.
00:27:40: Wenn also die Beine anschwellen, dann viele Menschen bekommen dann leider auch für Kramfader,
00:27:51: Medikamente für Kramfader verschrieben oder glauben, das ist der Grund, aber das ist sehr sehr häufig das Herz.
00:27:58: Und das ist ein Wahnsignal, weil wenn die Beine geschwollen sind, dann ist es schon ein gewisses Stadium erreicht,
00:28:03: dann ist es nicht mehr ganz früh. Ganz früh fängt es eben an mit einer Belastungseinschränkung,
00:28:09: die sich sehr oft sehr schleichend manifestiert. Es gibt einen Parameter, den man in Blut bestimmen kann,
00:28:16: das sogenannte NTPO-BNB, das Brain Natiorectepegptide heißt das, im Ausgesprochen.
00:28:24: Und die niedergelassenen Kardiologen und auch Internisten kennen diesen Blutmarker.
00:28:31: Und wenn man den Verdacht hat, dass eine Herzerkrankung vorliebt, eine Herzinsuffizienz,
00:28:36: dann kann man den abnehmen, wenn er erhöht ist, spricht es dafür.
00:28:40: Also spätestens, wenn wir geschwollene Beine auffallen, den Kardiologen, die Kardiologen aufsuchen.
00:28:47: Das ist glaube ich ein wichtiger Hinweis bei diesen allgemeinen Vorsorgeuntersuchungen,
00:28:52: die in unserem Alter schon empfohlen sind, Oliver, jedenfalls. Spielt das Herz da eine Rolle?
00:28:59: Ja, ich denke ganz ganz wichtig ist der Blutdruck. Der Blutdruck ist in Österreich eine Volkskrankheit,
00:29:06: der Bluthochdruck und die neuen Leitlinien, die gerade im August herausgekommen sind
00:29:11: von der europäischen Kardiologischen Gesellschaft, legen jetzt den normalen Blutdruck bei 120 Süßdolle
00:29:16: und 80 Diastolle fest, was für alle jetzt eine große Neuigkeit ist,
00:29:22: weil mit diesen Grenzwerten haben wir bis jetzt nicht gearbeitet.
00:29:26: Männern, Frauen gleich, 120, 80, okay.
00:29:29: Und da gibt es also sehr, sehr viel zu tun. Also es müsste wirklich quasi jeder einen Halbte
00:29:37: ab einem gewissen Alter Blutdruckmedikamente einnehmen.
00:29:41: Und wahrscheinlich sollte man auch darauf drängen, dass es gemacht wird, oder das ganz sicher sogar,
00:29:46: aber das ist eine große Aufgabe. Der Blutdruck ist eine wichtige Sache
00:29:52: und dann natürlich in der Folge der Blutzucker, aber Menschen, die Blutzucker krank sind,
00:29:57: der Betis erkrankt, die haben meistens schon eine Vorgeschichte.
00:30:02: Aber Blutdruck sind ganz junge Menschen auf 30, 40-Jährige, die schon einen erhöhten Blutdruck haben.
00:30:09: Das spielt wahrscheinlich auch wieder Rauchen, Ernährung, Sport,
00:30:12: eine große Rolle, was die Blutdruck-Egulation betrifft, aber wahrscheinlich auch Stress, oder?
00:30:16: Ich glaube, es ist auch ein angeborener Faktor leider.
00:30:21: Und natürlich, wenn sie dann zusätzlich rauchen, ist das schlecht.
00:30:25: Es gibt junge sportliche Menschen, die haben einen zu hohen Blutdruck, leider.
00:30:30: Man kriegt nicht alle Risikofaktoren, mit denen wir in Österreich auf die Welt kommen,
00:30:36: mit Lebensstilmodifikationen in den Griff. Aber natürlich gibt es sehr viele Menschen,
00:30:42: die ihren Lebensstil sehr schön modifizieren könnten und mit sehr viel bewirken könnten.
00:30:49: Ich würde gerne eine weitere Frage von einer Kollegin stellen.
00:30:55: Sie hat gesagt, man hört oft von, es war auch eine Frau,
00:30:59: sie hat gesagt, man hört oft von, die ist an einem gebrochenen Herzen gestorben.
00:31:05: Und sie hat gesagt, gibt es das wirklich?
00:31:08: Und was steckt da dahinter? Und wie schaut es da wieder mit Frauen aus?
00:31:12: Jetzt sprechen wir vom Tako-Zubu-Syndrom, wo Sie die Namen schon verreden, in Japan beschrieben.
00:31:23: Und das nennt man das "Syndrom des gebrochenen Herzens".
00:31:28: Es britt häufiger bei Frauen auf, aber ich komme auch bei Männern vor.
00:31:32: Und das sind Patienten, die sich wie mit einem Herzinfarkt präsentieren,
00:31:36: aber die Herzkranzgefüsse sind in Ordnung, sind offen.
00:31:39: Und die Pumpfunktion des Herzens ist aber eingeschränkt.
00:31:43: Das heilt auch aus. Also das gebrochene Herz kann wirklich geheilt werden.
00:31:49: Und wir wissen noch nicht ganz genau, was eigentlich dahinter steckt.
00:31:56: Das gebrochene Herz ist der Kardiologe nicht fremd.
00:31:59: Und Sie sehen das in Ihren Behandlungen.
00:32:03: Also auch eine spannende Angelegenheit, vor allem auch, dass der Herzkrankheit ist, die ausheilen kann.
00:32:10: Wir haben Eingangsgesprochen über den klappen Ersatz,
00:32:14: beziehungsweise über Herzklappen, die interventionell korrigiert beziehungsweise ersetzt werden können.
00:32:21: Da muss ich wieder sagen, wir haben uns Eingangs erwähnt.
00:32:25: Der Peter war ja grundsätzlich Installateur.
00:32:28: Und wir haben versucht, Analogie zu bilden, wie ein Installateur über ein Rohrleitungssystem
00:32:34: eine Pumpe beeinflusst, die irgendwo in einem anderen Stockwerk steht.
00:32:38: Und ähnlich stelle ich mir das bei der Implantation von Herzklappen vor.
00:32:44: Aber wie funktioniert es tatsächlich, Frau Primaria?
00:32:47: Ich finde die Analogie mit dem Installateur super, weil ich erklärs den Patienten tatsächlich so.
00:32:53: Ja, also Hätungspumpe.
00:32:56: Ja, also wenn sie eine Erortenglappenstinose beispielsweise hernehmen,
00:33:01: erklär ich das dem Patienten so, dass das Hauptaustromventil verstopft ist.
00:33:06: Und wie wissen wir von einem Wasserhahn oder von einem Ventil, wenn es verstopft ist,
00:33:11: das nutzt nichts mit Putzen, das muss man wechseln.
00:33:15: Und so ist es auch bei der Herzklappe.
00:33:18: Und es hat sich in den letzten 15 Jahren entwickelt,
00:33:21: dass wir diese Herzklappe in dem Fall die Erortenglappe über die Leiste einsetzen können.
00:33:26: Das war davor eine Sache, die rein von Herzchirurgisch gelöst werden konnte.
00:33:33: Das heißt Doraxeröffnung und herausschneidende alten Klappe ein,
00:33:37: in einer neuen mit dem Entsprechenden Aufwand.
00:33:41: Und die Patienten konnten halt auch nur bis zu einem gewissen Alter
00:33:45: und mit in einem guten Gesundheitszustand allgemein behandelt werden,
00:33:49: weil es eine Herzoperation ist.
00:33:52: Ist ja doch eine relativ große Belastung für den Körper.
00:33:56: Und mit diesem minimalinversiven Verfahren wird über ein, diesmal in der Leiste,
00:34:03: immer in der Leiste, wenn es möglich ist.
00:34:06: Es gibt auch einzelne Verfahren über die Herzspitze
00:34:09: oder über eine große Adterre im Bereich des Schlüsselbeins.
00:34:12: Aber das ist ganz seltene Ausnahme.
00:34:14: In allermeisten Fällen die Leiste.
00:34:17: Da wird die Herzklappe eingebracht, vorgeschoben,
00:34:21: wieder gegen den Blutstrom, bis zu dem Platz, wo sie hingehört und dort abgesetzt.
00:34:27: Entweder ist das mit einem Ballon, das ein Stand, in dem die Herzklappe sitzt,
00:34:33: also ein großes Metallgitter, da ist innen die Klappe eingenäht,
00:34:37: sitzt auf einem Ballon und der Ballon wird aufgeblasen
00:34:40: und dann ist diese neue Klappe anstelle der Alten.
00:34:44: Es gibt auch andere Modelle, wo sich die Klappe entfaltet,
00:34:47: weil dieses Metall, das Nitinol, sich im Blutstrom,
00:34:51: mit der Körperwärme von selbst entfaltet.
00:34:55: Also wir haben unterschiedliche Möglichkeiten, Patienten zu versorgen
00:34:59: und wir benutzen auch in St. Bölten viele unterschiedliche Klappenmodelle,
00:35:03: weil jedes Modell hat eben gewisse Vor- und Nachteile
00:35:07: und das wird individuell an den Patienten angepasst und an die Patientinnen.
00:35:11: Aber grundsätzlich kann man sich das so vorstellen, über die Leiste,
00:35:14: weil das ist ja jetzt ein relativ kleines Kalibber,
00:35:17: wird dann eine Klappe eingebracht und dann zu einem größeren Kalibber mehr oder weniger entfaltet.
00:35:25: Und das funktioniert dann unmittelbar und problemlos.
00:35:31: Ja, das funktioniert sofort.
00:35:34: Also die Patienten sind auch hier wach,
00:35:40: bekommen schon, also bei diesen Eingriffen ist die Anästhesie dabei.
00:35:46: Da sind Gelegenheiten, wo wir uns sehr froh sind,
00:35:50: dass uns die Kollegen von der Herzanästhesie unterstützen
00:35:53: und diese Patienten betreuen während dem Eingriff.
00:35:58: Das ist doch ein bisschen größere Geschichte,
00:36:00: als eine Coronazeingriff bei einem Herzinfarkt.
00:36:04: Und das funktioniert unmittelbar danach.
00:36:09: Also der Patient wird dann diese Funktionsstelle,
00:36:12: wo man die Klappe eingebracht hat, dann verschlossen
00:36:15: und der Patient wird dann auf die Normaltation verlegt,
00:36:19: zwar auf ein Überwachungsbett, aber Normaltation
00:36:21: und im besten Fall kann am nächsten Tag nach Hause gehen.
00:36:24: Wir machen es noch nicht ambulant, auch das ist schon gemacht worden in manchen Zentren,
00:36:29: aber ambulant ist noch ein bisschen zu aufwendig aus unserer Sicht,
00:36:35: aber wir machen es mit Entlassung am ersten postoperativen Tag.
00:36:41: Und früher hat man, Peter, du kannst es sich erinnern,
00:36:44: weil wir sind ja beide schon öltere Menschen,
00:36:47: früher haben Herzklappen geklackert,
00:36:51: klackern du da, nehm ich an, nix mehr, oder?
00:36:54: Ja, die klackende Klappe gibt es immer noch,
00:36:57: das ist die sogenannte mechanische Herzklappe,
00:37:00: die kommt aber nur mehr sehr, sehr selten zum Einsatz
00:37:03: bei jungen Patienten, weil die mechanische Herzklappe hält 30, 40 Jahre,
00:37:09: im besten Fall hat andere Probleme,
00:37:12: da muss man also volle Blutgerinnungshemmung einnehmen,
00:37:16: aber dafür ist die Haltbarkeit über ein so lange Zeit der Vorteil
00:37:20: und die wird immer noch eingesetzt.
00:37:23: Ja, das ist eine Spezialindikation für ganz junge Herzklappenpatienten,
00:37:28: die auch immer geruhig ist behandelt werden,
00:37:32: wenn sie operabel sind.
00:37:35: Und wenn ich jetzt sozusagen eine Intervention wie ein Herzkrateter hinter mir hab,
00:37:40: bin ich dann wieder komplett belastbar, ich hab einmal gehört,
00:37:44: das ist allerdings auch schon 30 Jahre her,
00:37:47: das Leben kann man ganz normal führen,
00:37:50: wenn man verheiratet ist, kann man ganz normal umgehen mit seiner Umgebung,
00:37:55: allerdings geliebt, das sollte man dann gar nicht mehr haben.
00:37:58: Stimmt das, gibt es diese Empfehlung noch?
00:38:01: Ja, das haben Sie wahrscheinlich vorher gemeint,
00:38:04: mit dem Geheilt insofern, ja, man ist insofern geheilt,
00:38:08: als man alles ganz normal weitermachen kann,
00:38:11: sofern die Bumpfunktion des Herzens ausreichend gut ist.
00:38:16: Und man kann auch mit einer eingeschränkten Bumpfunktion
00:38:19: ein ganz, ganz normales Leben führen.
00:38:22: Es gibt da eigentlich keine Einschränkungen,
00:38:27: auch mit den nach einer Herzklappeninterventionen nicht.
00:38:31: Man kann also Reisen machen, mit dem Flugzeug fliegen,
00:38:34: ob dem nächsten Tag auch wieder einer nicht allzu anstrengenden
00:38:39: körperlichen Betätigung nachgehen aus einem sitzenden Beruf,
00:38:42: das ist alles kein Problem.
00:38:45: Ich glaube, man sollte aber auch keine Geliebte haben,
00:38:48: wenn man verheiratet ist, ohne Herzproblem, Oliver.
00:38:51: Ich hänge gerade ein bisschen bei deinem...
00:38:54: Ich versuche, alle Aspekte anzusprechen.
00:38:59: Also, die Geliebte, das ist schon ab und zu das Thema bei uns.
00:39:03: Und auch gegen die spricht jetzt nichts.
00:39:07: Wenn man kontreverskularisierung gut behandelt ist,
00:39:11: so ist halt das Leben.
00:39:14: Es gibt auch vielleicht Geliebte, also Männer.
00:39:18: Ja, ja, ja, jedenfalls.
00:39:20: Das wird halt weniger oft besprochen.
00:39:22: Da haben Sie recht.
00:39:24: Da haben wir auch noch ein bisschen ein Gender-Gab.
00:39:27: Wahrscheinlich.
00:39:29: Und was mich jetzt interessieren wird,
00:39:31: womöglich wird man ja dann sozusagen vom Saal los zum Baalus.
00:39:34: Also, wenn man so ein Event erlebt hat,
00:39:36: an Herzinfarkt, Erkrankung am Herzen,
00:39:39: weil ja das doch so der Lebensmotor ist,
00:39:43: gibt es dann oder ist Ihre Beobachtung,
00:39:46: dass dann sehr viele, dann sehr gesundheitlich orientiert werden
00:39:50: im Nachgang oder ist es Ihre Erfahrung noch gar kein Thema
00:39:54: und Leben, die das Leben wie gehabt weiter?
00:39:58: Ja, ich würde sagen, da gibt es ein 180-Grad-Spektrum.
00:40:01: Also von sehr, sehr bewusst danach bis totaler Regierung.
00:40:06: Und es ist natürlich ein Live-Event,
00:40:09: wenn man einen Herzinfarkt erleidet
00:40:11: oder auch ein Schlaganfall ist, ja auch was kardiowasculäres,
00:40:14: fällt jetzt nicht in meinen Bereich,
00:40:16: aber das sind die zwei großen Gruppen,
00:40:19: die in kardiowasculäre Todesfälle fallen.
00:40:22: Also, wenn man so ein Ereignis hinter sich hat,
00:40:25: dann löst das bei sehr, sehr vielen Menschen
00:40:29: schon eine Änderung im Bewusstsein und im Lebensstil aus.
00:40:33: Aber leider, oder Gott sei Dank, wie man es nimmt,
00:40:37: sind auch genauso viele völlig beeindruckt davon, würde ich sagen.
00:40:44: Also, das ist in alle Richtungen.
00:40:48: Also, ich denke mal, dass es in alle Richtungen möglich ist
00:40:51: und es gibt ja dann die Rehabilitation,
00:40:53: nach einem Herzkartett, nach einem Herzinfarkt,
00:40:56: wo ja auch dieser psychische Aspekt,
00:41:02: dass ich wieder vertrauen in mich und in meinen Körper,
00:41:05: gewinne nach so einem Herzinfarkt,
00:41:07: weil ich habe es angesprochen, es ist ein Live-Event,
00:41:09: es ist was ganz Bedrohliches,
00:41:12: dass man das wieder gewinnt,
00:41:15: dass man wieder der alte Unteranführungszeichen ist,
00:41:19: der man vorher war und ja Lifestyle-Changes
00:41:22: sind die schwierigsten natürlich.
00:41:24: Ja, wir raten allen, unseren Patienten
00:41:27: und versuchen sie auch zu motivieren,
00:41:29: dass sie sich anmelden,
00:41:31: weil das ist ja möglich,
00:41:32: auf während des stationären Aufenthalts für eine Rehabilitation,
00:41:36: weil das ganz, ganz wichtig ist,
00:41:38: genau wie Sie gesagt haben,
00:41:40: um wieder zurückzufinden in die Belastbarkeit,
00:41:43: um zuzutrauen, auch viel zu lernen,
00:41:45: über die Dinge, die wir ja gar keine Zeit haben,
00:41:48: alles zu erklären, während diesem kurz nach Aufenthalter,
00:41:51: wenn Sie jetzt einen Herzinfarkt haben,
00:41:53: werden Sie zwei Tage später schon wieder entlassen,
00:41:55: wenn da nichts Besonderes hinzukommt.
00:41:57: Also es geht so schnell,
00:41:58: die Leute können gar nicht fassen, was jetzt passiert ist
00:42:01: und dafür brauchen Sie dann schon Betreuung,
00:42:04: häufig, oder es wäre gut.
00:42:07: Und Gott sei Dank,
00:42:09: nebenan, einige Anspruch, es könnten mehr sein.
00:42:12: Wir haben großartige Rehabilitationszentren,
00:42:15: die ja fertsspezialisiert sind,
00:42:17: also es macht sicher Sinn, sich anzumelden, auf alle Fälle.
00:42:20: Jetzt kommt man ja nicht zufällig in ein Fachgebiet,
00:42:23: Frau Primaria.
00:42:25: Also wir haben bei allen Ärztinnen,
00:42:27: mit denen wir gesprochen haben,
00:42:29: gibt es irgendein Event,
00:42:31: das sozusagen die Fachrichtung
00:42:33: auf Schiene gestellt hat.
00:42:36: Gibt es bei Ihnen so ein Event,
00:42:38: wo Sie gesagt haben,
00:42:40: ich habe mich für ein Installateur konstinteressiert,
00:42:43: habe meine Heizung über den Wasser repariert
00:42:46: und jetzt möchte ich gerne Katiologin werden.
00:42:49: Katiologin ist meine Herzenssache.
00:42:51: Oder Katiologin.
00:42:53: Das war ein schönes Wortspiel.
00:42:56: Gibt es ein Event,
00:42:58: wie Sie zum Herzen kommen können
00:43:00: und wie Sie zu dieser
00:43:02: interventionellen Katiologie kommen können?
00:43:05: Bei mir ist es ein bisschen anders gewesen
00:43:08: als bei den anderen Interviewten, glaube ich.
00:43:11: Ich wollte eigentlich Orthopädie machen.
00:43:14: Also ich wollte manuell arbeiten,
00:43:17: aber ich wollte auch eine akademische Karriere machen.
00:43:20: Das war mir schon immer klar.
00:43:22: Ich wollte das Akademische und das Handwerkliche machen.
00:43:25: Nur der, also ich wollte ins AKH
00:43:28: und der Chef der Orthopädie damals,
00:43:31: hat mich wissen lassen, er hat schon eine Frau.
00:43:34: Das war die Tochter vom ärztlichen Direktor,
00:43:37: die hat er schon gehabt und das hat gereicht.
00:43:40: Und dann habe ich mich auf die Suche gemacht
00:43:43: nach anderen Spezialitäten.
00:43:45: Auf der Gastroenterologie hat man mir erklärt,
00:43:48: ich soll auf die Katiologie gehen.
00:43:50: Und dort bin ich dann hingangen.
00:43:52: Und dort hat man mir gesagt, ich kann nächste Woche anfangen.
00:43:55: Und so ist das gelaufen bei mir.
00:43:57: Es war nicht so, dass ich das unbedingt machen wollte.
00:44:00: Wie wohl in meiner Familie gibt es Katiologen und Internisten.
00:44:03: Also es war schon, wahrscheinlich hat er mich dort deshalb auch hinschickt.
00:44:06: Das passt nicht gut.
00:44:08: Das Interventionelle ist etwas eben, das wollte ich schon machen.
00:44:15: Also ich wusste schon, dass mir das besonders gefällt.
00:44:19: Aber ich komme eigentlich dann in meinem Werdegang von der Bildgebung,
00:44:22: habe aber von Anfang an mich mit Klappen beschäftigt,
00:44:25: mit Herzklappen, aber habe viel Echo gemacht,
00:44:28: Magnetresonanz, Tomografie des Herzens,
00:44:31: Intensivmedizin und erst dann die Intervention.
00:44:34: Also wirklich alles so in Schlangenlinien durchlaufen,
00:44:37: angeborene Herzfehler und so weiter.
00:44:40: Und gibt es irgendetwas, das sozusagen, wo Sie sagen,
00:44:43: in meinem beruflichen Spektrum brauche ich als junger Mensch,
00:44:47: der das machen will, irgendeiner Spezialtalent,
00:44:51: irgendeiner Spezialbegabung, muss man besonders geschickt,
00:44:55: besonders fein gliederig sein.
00:44:59: Also ich frage das bei allen, im Grunde Ärztinnen und Ärztinnen,
00:45:03: weil mir das auch interessiert.
00:45:06: Ich kenne mal, ich bin ja so grob schlechtig mit meinen Händen,
00:45:11: dass ich mal so niemals vorstellen kann, dass ja Herzklappe irgendwo entfalten kennt.
00:45:16: Gibt es da irgendwas, was Sie besonders gut können?
00:45:20: Ich glaube, man kann es letztlich auf besonders...
00:45:25: Ich spreche jetzt nicht von mir, sondern von denen,
00:45:28: die ich für geeignet sehe, unter den jungen Asperanten,
00:45:33: das ist halt ein sehr forderndes Fach, die Kardiologie.
00:45:37: Die ganze Notfall und der Gutmedizin ist dabei,
00:45:41: was bedeutet, dass man sehr schnell Entscheidungen treffen muss
00:45:46: und die sollen meistens richtig sein.
00:45:48: Und das ist etwas, was schon einmal eine hohe Anforderung ist
00:45:52: an den Rechner, da oben, als an das Gehirn.
00:45:56: Und wenn jemand das gut schafft, dann ist er mal für die Kardiologie geeignet.
00:46:03: Und dann gehört also zumindest in St. Paulten und aus meiner Erfahrung
00:46:09: auch in Marcahatt dazu, dass man überdurchschnittlich fleißig ist,
00:46:12: sich in diesem Fach zu etablieren, dass sehr, sehr groß und umfänglich ist
00:46:18: und wo auch ein sehr großes Interesse besteht.
00:46:21: Also es gibt einen großen Andrang auf die Kardiologie.
00:46:24: Und dann, wenn dann die jungen Kollegen sagen, sie möchten gerne
00:46:31: interventionell tätig werden, dann ist es interessant,
00:46:35: wie sich das dann aufspült, da kann man gar nicht von vornherein
00:46:39: jetzt sagen, der ist gar obschlechtig oder der nicht
00:46:42: und der ist geeignet oder der nicht, sondern das entwickelt sich dann.
00:46:46: Und das ist gar nicht so leicht vorhersehbar, aber die meisten,
00:46:50: die geeignet sind, sind sehr fleißig, sehr interessiert, sehr gescheit.
00:46:56: Und das, was die Hände führt letztlich, ist der Kopf
00:47:04: und die Schwierigkeit ist nicht den Draht oder das Gitter dorthin zu bringen,
00:47:08: wo es hin soll, sondern die Schwierigkeit ist immer einzuschätzen.
00:47:12: Kann ich das, was ich jetzt versuche, hält der Patient das aus,
00:47:17: was ich jetzt versuche, macht das Sinn, was ich jetzt machen werde,
00:47:21: bringt es was für den Patienten und aus diesem ganzen Wissen
00:47:26: und aus dieser Einschätzung des eigenen Könens und des Patienten
00:47:30: und der momentanen Situation und das ist häufig eine Notfallssituation,
00:47:34: ist dann der Erfolg des Eingreifenden.
00:47:37: Und das potenziert sich noch einmal an den Herzklappen-Eingriffen,
00:47:41: weil zumindest die Erortung der Eingriffe, die müssen immer funktionieren.
00:47:47: Weil wenn sie nicht funktionieren, ist das sehr schlecht.
00:47:50: Also man muss ganz genau vorher sich überlegen, was werde ich machen,
00:47:54: wie wird das laufen, was für Tool setze ich ein, wer ist auch da dabei
00:48:00: und wenn das gut geplant ist, dann läuft das auch gut.
00:48:06: Und wenn das nicht gut geplant ist, dann ist es schlecht.
00:48:10: Und so ist irgendwie der Zugang zu diesen Fertigkeiten.
00:48:17: Jetzt haben wir jetzt erst über Prävention gesprochen
00:48:20: und Sie sehen ja vielfach wie quasi ein schlechter Lifestyle,
00:48:25: welche Auswirkungen die ja gelegentlich haben kann.
00:48:29: Wie gibt denn eine Kardiologin mit dem Lifestyle um Leben,
00:48:34: als Kardiologin, als Kardiologe, gesünder als der Durchschnitt
00:48:39: kann man das dann ausblenden zu Hause beim Schweinsberaten und bei der Zigarette.
00:48:46: Ich persönlich, es ist sehr sehr wenig Fleisch.
00:48:50: Wenn man Kinder hat, die dann alle irgendwann sagen, sie wollen kein Fleisch,
00:48:55: es kennt fast jeder, der Kinder hat.
00:48:57: Also das ist jetzt schon ein Lifestyle der Jugend.
00:49:00: Wir essen wenig Fleisch und ich würde schon sagen,
00:49:03: die Kardiologen haben eine hohe Affinität zu Blutdrucksenkern und Lipizänkern.
00:49:08: Also präventiv.
00:49:11: Ja man nimmt das fast gern, würde ich sagen, weil man weiß,
00:49:15: wir sehen immer diese Studien und diese Daten an die Wand geworfen
00:49:20: und irgendwann messen wir es dann bei uns selber
00:49:23: und dann denkt man sich, naja, könnte man schon, also warum muss man warten drauf, bis was passiert.
00:49:28: Was ja eigentlich empfohlen wird immer noch, wir warten bis was passiert
00:49:32: und dann dürfen wir es behandeln und das ist eben aus meiner Sicht ganz verkehrt.
00:49:37: Und wir werden auch immer mehr schreiten wie voran
00:49:42: und versuchen eben schon im Vorfeld vieles abzufangen.
00:49:46: Aber ja, das ist auch für die gesamte Gesundheitsversorgung,
00:49:50: für die Krankenkassen ist das eine Herausforderung.
00:49:53: Das sind nicht ganz billige Medikamente immer, die wir dann verschreiben
00:49:57: und es ist auch nicht belegt, dass das was verhindert.
00:50:01: Aber wir sehen halt, dass die, die hoch sind,
00:50:04: die mit Blutdruck, mit Blutfett, mit Zucker, die kriegen was
00:50:08: und die anderen, die sehen wir mit 95 und dann schauen wir uns das an
00:50:12: und aha, die haben zwar nichts genommen, hatten das Glück, dass alles niedrig war,
00:50:18: aber das ist die Negativkont, das ist halt die klinische Erfahrung
00:50:23: und da gibt es, also die Kardiologen würde ich sagen,
00:50:26: schauen schon mehr als an, die laufen auch viel,
00:50:29: also sehen dann immer wieder auf diesen Homepages im Laufträs.
00:50:34: Und ich würde schon sagen, das wirkt sich aus auf das eigene,
00:50:39: bei dem meisten. Es gibt auch nur mehr, ganz, ganz wenige, die rauchen.
00:50:43: Früher gab es das schon sehr, sehr verbreitet, also ich kenne eigentlich kein mehr.
00:50:49: Ich glaube, dass man das Spektrum wahrscheinlich nicht zur Gänze abbilden können,
00:50:54: also ich glaube, dass die dritte Medabteilung deutlich zu grausig ist,
00:50:57: dass man sozusagen im vollen Umfang jetzt alles beschreiben kann.
00:51:00: Ich glaube, dass wir so ein bisschen eine Einblick in ihre Tätigkeit gegeben haben.
00:51:04: Vielen Dank dafür und wir schließen dann immer ganz gern mit einem Appell,
00:51:11: den wir fürs Publikum erfragen.
00:51:15: Jetzt gehe davon aus, dass dieser Appell wahrscheinlich in die Richtung Prävention geht,
00:51:20: aber womöglich haben Sie ganz was anderes, das unseren Publikum mitteilen wollen.
00:51:26: Ich würde sagen, lieben, lachen und lernen und leben ist das Wichtigste.
00:51:33: Und auch wenn man die Bürde einer Krankheit hat, so immer positiv bleiben,
00:51:38: weil wir haben heute schon so viele Möglichkeiten, grandiosen Möglichkeiten,
00:51:43: um diese Herzkreislauferkrankungen zu behandeln
00:51:47: und diese Möglichkeiten sollte man ergreifen.
00:51:50: Das wäre mein Appell.
00:51:53: Ich möchte mir bedanken, dass Sie da waren.
00:51:56: Ich habe heute wieder viel gelernt.
00:51:58: Ich habe gelernt, dass das gebrochene Herz, das es wirklich gibt,
00:52:02: das Brokenheartsyndrom und dass das heilbar ist.
00:52:05: Wenn man Wasser in den Beinen hat, an Kardiologien aufsuchen sollte,
00:52:11: dass man bei der Gesundheitsvorsorge sich gut im Blutorgan schauen sollte
00:52:17: und die Blutfettwerte, dass man nicht raucht, ist glaube ich sowieso klar.
00:52:21: Und dass man über Gewicht vermeidet.
00:52:24: Und dass bei der Reanimation im Notfall auf alle Fälle die Herzdruckmassage durchzuführen ist,
00:52:32: wenn man nicht beatmen möchte und 144 zu wenig ist.
00:52:36: Herzlichen Dank dafür.
00:52:39: [Musik]