#40 Pflege zwischen Herz und Pflicht
Shownotes
Mag. Dr. wHR Eleonore Kemetmüller PMME, Expertin für Pflegeethik, spricht in unserer 40. Episode über ihren beruflichen Weg in die Pflege und über zentrale Herausforderungen in der Pflege. Als Wissenschaftlerin beschäftigt sie sich mit der Frage, wie moralische Entscheidungen in der Praxis entstehen und welche Werte dabei eine Rolle spielen. Unsere beiden Hosts Oliver und Peter beleuchten mit ihr ethische Fragestellungen, etwa wie der Spagat zwischen Menschlichkeit und Effizienz im Praxisalltag gelingt. Darüber hinaus geht es auch um inspirierende Themen wie Berufsstolz, Motivation, Verantwortung und Zukunft der Pflege.
× Erklärung: EbN bedeutet Evidence-based Nursing, auf Deutsch übersetzt: Fakten gestützte Pflege. Zu diesem Thema empfehlen wir auch die Folge #14.
+++ Erfahren Sie mehr über die Expertin Eleonore Kemetmüller: https://kris.kl.ac.at/de/persons/eleonore-kemetmüller
+++ Ausbildungsmöglichkeiten in der Pflege finden Sie unter: https://pflegeschulen.noe-lga.at
+++ Feedback, Anregungen und Themenvorschläge schreiben Sie bitte an: podcast@stpoelten.lknoe.at
Transkript anzeigen
00:00:00: Es gibt immer einen Platz in der Pflege, um tätig zu sein, ich muss sie nur finden.
00:00:06: Und da habe ich für mich beschlossen, ich bleibe.
00:00:09: Ich bleibe in der Pflege, ich suche für mich die richtige Qualifikation und den richtigen Platz.
00:00:14: Und so ist es bis heute eigentlich geblieben.
00:00:26: Das Sprechzimmer G1.3. Sie hören den Podcast aus dem Universitätsklinikum Sankt Pölten
00:00:32: mit Oliver Lois Kandel und Peter Riedl-Lenk.
00:00:36: Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, genau.
00:00:42: Und das ist bei uns beiden auch so besser, oder?
00:00:46: Bei uns liegt auch immer ein bisschen ein Zauber in der Luft, weil ich mich nicht vorbereitet
00:00:50: und dir keine Möglichkeit gibt, dass der auf den Einstieg vorbereitet ist.
00:00:55: Oliver, ich bin bereit.
00:00:56: Du bist bereit für die Eingangsfrage.
00:01:00: Peter, ganz viele Professionen haben so Lichtgestalten.
00:01:03: Du bist ja ein Kremser und ist gern die Lichtgestalt in der Gastronomie.
00:01:09: Wer ist das bei euch?
00:01:11: Die Lidl-Wagner-Bacher, aber ich würde sagen mittlerweile ein Schwiegersohn.
00:01:14: Aber ja, das ist völlig echt, das ist ja Lichtgestalt und wir haben heute einen unglaublichen Gost.
00:01:21: Und ich bin wirklich total stolz, dass sie da ist.
00:01:25: Da ist bei uns die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin V. Hofretin Magister
00:01:31: Dr. Leonore Kehmett-Müller, PMME, Professional Master of Medicine Ethik.
00:01:37: Und die Leonore Kehmett-Müller ist Ethik-Biaterin, sie ist durchständig für die Organisations-Ethik,
00:01:45: Medizin und Bio-Ethik und ich habe heute mal was gemacht, was ich sonst eigentlich nicht
00:01:50: mache, aber ich habe heute mal Jacky P. D. befragt.
00:01:53: Und ich habe Jacky P. D. befragt mit der Frage, was hat Leonore Kehmett-Müller und
00:02:01: Florian Snitengel gemeinsam?
00:02:03: Ja, absolut wie vorgegeben.
00:02:05: Und Jacky P. D. sagt, Florian Snitengel gilt als Begründerin der modernen Krankenpflege,
00:02:10: sie revolutionierte die Pflegepraxis im 19. Jahrhundert und Leonore Kehmett-Müller ist
00:02:17: eine bedeutende Figur der Pflegeentwicklung in Österreich.
00:02:20: Ich hoffe, die Figur passt für die, Leonore, schön, dass du da bist, auch sie engagiert
00:02:25: sich stark für die Professionalisierung und Organisation der Krankenpflege.
00:02:29: Sie ist eine Frau, die ein Wegbereiter im Gesundheitswesen ist und sie nimmt Einfluss
00:02:36: auf Ausbildung und Organisation.
00:02:37: Neutengel gründete 1860 die erste Schule für professionelle Krankenpflege am St.
00:02:43: Thomas-Hospital in Landen und Kehmett-Müller setzte sich ebenfalls für die Ausbildung
00:02:50: und Organisation von Pflegekräften ein, besonders in Österreich, wo sie maßgeblich an der Entwicklung
00:02:56: von Ausbildungsrichtlinien beteiligt war.
00:02:58: Das ist ganz grundsätzlich nicht wie Jacky P. D. unsere Gäste kennt.
00:03:04: Herzlich willkommen, liebe Leonore, wir sind wirklich stolz, dass du da bist als Lichtgestalt
00:03:10: in der Pflege.
00:03:11: Ich glaube, das ist was Feines, wenn einer Profession jemand noch zu dem so aufblicken
00:03:16: kann und die Hexakt, wir in der Österreicher blicken jedenfalls zu dir auf.
00:03:20: Also herzlich willkommen und ich würde gleich mit einer ersten Frage einsteigen, was hat
00:03:25: die zur Pflege gebracht?
00:03:28: Vielen Dank für die Einladung, wenn sie da so sprecht, dann habe ich nicht den Eindruck,
00:03:35: dass das mich betrifft, dass sie da über mich sprecht.
00:03:38: Das muss wer anderer sein.
00:03:41: Ich komme vom Land, arm vom Land, mehrere Kinder, also weil die Berufswahl doch beschränkt,
00:03:53: aber es war eigentlich ganz was anderes.
00:03:55: Mich haben Uniformen schon immer fasziniert, das war das eine und es hat zu meiner Zeit,
00:04:01: wie ich jung war und vor der Berufswahl gestanden bin, zwei höchstwertige Berufe gegeben.
00:04:07: Das eine war Sturdess und das andere war diplomierte Krankenschwester und ich habe mich aufgrund
00:04:16: der Nähe zu Gräms für die diplomierte Krankenschwester entschieden und das war damals, ich nehme
00:04:21: das Sturdess, der höchstwertige Fraugberuf.
00:04:24: Damals war aber den Waden Eleonore vor vielen Jahrzehnten, wo so dieser Wechseln geistlich
00:04:35: zur weltlichen, ich hatte in der ersten Schwesternschule noch geistlich und dann sind wir weltlich
00:04:40: umgestiegen.
00:04:41: Und wie war dann dein weiterer beruflicher Werdegang?
00:04:46: Weil du bist ja nicht der Bitter als vorgelesen, nicht du bist ja mit akademischen höchsten
00:04:51: Weinen ausgestattet, das hast du als Doktorat, ein Diplomstudium, also ein Magister und diverse
00:04:59: andere akademische Ausbildungen.
00:05:01: Wie ist das dann weitergegangen in deinem Leben?
00:05:05: Eigentlich sozusagen bis zu der Zeit ganz üblich war, ich wurde dann noch ein Diplom auf einer
00:05:12: kirurgischen Station angestellt mit vollem Engagement, Interesse und wie ich 23 war,
00:05:20: wurde in Gräms mit einer Universitätsprofessur besetzte Unfallstation gebaut und da wurde
00:05:29: ich gefragt, ob ich diese Leitung übernehmen möchte.
00:05:33: Relativ jung?
00:05:34: Naja und unbedarf natürlich, weil ohne entsprechende Qualifikation war das natürlich nicht sehr
00:05:41: klug.
00:05:42: Ich habe das dann doch gemacht und mit 27 waren zwei Gegebenheiten berufsleben.
00:05:51: Mir war Fahrt und ich habe gemerkt, die Ärzte kommen nicht herunter, ich muss hinauf gehen
00:06:01: und das war eigentlich der Auslöser Abendmatura zu machen, was überhaupt das mühsamste meinem
00:06:07: ganzen Berufsleben war und das habe ich dann gemacht und mit unglaublicher Freude bin
00:06:12: ich auf die Uni Wien gefahren zu schauen, was ich studieren soll, weil eine Wissenschaftsstation
00:06:17: ist gegeben und ich bin da auf der Uni Wien gegangen, voll der Freude mit meiner Matura
00:06:27: und bin in einem Hörsaal hineingang, wo noch tief unten eine graue Eminenz gesessen ist.
00:06:34: Ich habe mich dort hinsetzt, habe zugehört und habe kein Wort verstanden und da habe
00:06:39: mir gedacht, ich studiere.
00:06:42: Und der Domkissen, das war mein Lehrer-Professor Händel, der war damals schon ein alter Herr
00:06:49: und das der Gegenstoff war die Philosophie und dann habe ich noch ein Zweitfach gebraucht
00:06:55: und da bin ich so herumgegangen auf der Universität und habe so Begriffe gelesen und als Pädagogik
00:07:01: gestanden und ich dachte, das hört sich auch gut an, das mache ich auch und das war so.
00:07:06: Und das war dann sozusagen der Hintergrund, dass du quasi Philosophie studiert hast,
00:07:13: das heißt also, jetzt bist du Gesundheits- und Krankenpflegerin und Philosophin und
00:07:20: das ist vielleicht eine gute Überleitung, man definiert sie ja in irgendeiner Form als
00:07:28: Person oder identifiziert sie auch mit seinem Beruf bzw. mit seiner beruflichen Ausbildung.
00:07:35: Was ist denn die Eleonore Chemiebüller, ist die Gesundheits- und Krankenpflegerin,
00:07:39: Pädagogin, Philosophin oder gibt es was, wo man das sozusagen kombiniert auf die Straße
00:07:47: bringen kann, oder wie würdest du definieren in deiner Rolle?
00:07:52: Eigentlich schon, eigentlich bin ich immer noch pflegeperson, eigentlich schon und hab
00:07:58: so, mich hatte immer schon fasziniert, wann Menschen im Stande sind, dass was sie tun,
00:08:03: auch gut zu vermarkten und durch die Philosophie hat sich ergeben, dass ich mich dann auf die
00:08:11: Ethik konzentriert hab und man dacht habe, das kann ich doch gut mit der pflegenden Verbindung
00:08:16: bringen, was kann die Ethik für die pflege leisten, das war das eine und das andere.
00:08:23: Ich bin ja dann in die Lehre gegangen, die Schulleitung in Gräms, da war das Fachpädagogik
00:08:30: natürlich passend, aber eigentlich bin ich immer noch Krankenschwester.
00:08:37: Das finde ich schön, weil man ganz oft hört, ich komme aus der Pflege und wir diskutieren
00:08:46: das ganz oft besser.
00:08:47: Wir sagen, wir sind kranke Pfleger, wir sind kranke Pfleger, also ich freu mich, ich
00:08:52: seh nicht, dass du auch kranke Pflegerin, oder eigentlich nicht durch die Ausbildung
00:08:56: als Krankenschwester gemacht, also das ist natürlich als legitim, dass man sich als
00:08:59: Krankenschwester dann noch sieht, wie hat denn deine Ausbildung im Bereich Philosophie
00:09:07: dein Blick auf die kranke Pflege beeinflusst, oder gibt es da Beeinflussen oder hat das
00:09:12: was erhält?
00:09:13: Für mich war das Studium, das ich in meinem Beruf als Stationsleitung auf der Unfall,
00:09:20: was ja wirklich ein sehr fordernder Beruf eigentlich ist, für mich war das der Ausgleich.
00:09:25: Ich konnte es gar nicht erwarten, dass ähnlich die Visite vorbei ist und ich ihn dann zum
00:09:29: Zug laufen kann, nach wie hin zur Lehrveranstaltung, und da in der Philosophie und in der Pädagogik
00:09:34: viele Lehrveranstaltungen zum Wochenend sind, war das ja relativ einfach.
00:09:38: Es war eigentlich der Ausgleich für diesen anstrengenden und schwierigen Job.
00:09:46: Das war das, das war es eigentlich, ja.
00:09:49: Dieser anstrengende und schwierige Job, der durchaus sehr sinner fühlende ist, und du
00:09:54: hast gesagt, die Leonore, du hast Philosophie, Pädagogik, Ethik gemacht, du warst Direktor
00:10:00: in der Gesundheits- und Krankenpflegeschule in Cremes am Standort, und du hast dich gefragt,
00:10:07: was kann denn die Ethik für die Pflege tun?
00:10:11: Und jetzt ist es ja so, dass man allgemein, glaube ich, glaubt, dass die Mediziner*innen
00:10:18: den hypocratischen Eid schwören, was sie nicht tun, und wir Pflegepersonen haben ja
00:10:23: im Hintergrund einen Berufskodex, wir haben den ICN-Ethik-Kodex, den wir verpflichtet sind,
00:10:33: und unser Handeln danach auslegen und ausrichten, wie würdest du beschreiben, was, was kann
00:10:40: die Ethik für die Pflegetone und warum braucht's in der Pflege-Ethik?
00:10:44: Ich unterricht ja an verschiedenen Fachhochschulen und auch an der Universität gerade am Institut
00:10:51: für Pflegewissenschaft und unterricht ich ja seit 20 Jahren Philosophie, also immer
00:10:55: wenn ich in die Lehre gehe und mich ganz kurz vorstelle, dann mache ich so eine Ansage,
00:11:02: und die lautet immer nach meiner Meinung, brauchen Pflegepersonen zwei Säulen, damit sie ein
00:11:15: langes, erfolgreiches, geglücktes Berufsleben haben.
00:11:20: Eine Säule ist EBN, und die zweite Säule ist Ethik, wobei EBN eine Dynamik hat, das
00:11:32: können wir jetzt also gut oder schlecht, und die Ethik würde ich sagen, ja es ist die
00:11:38: Zeit der Ethik, jetzt popt es gerade auf, jetzt noch 30 Jahren, jetzt ist die Ethik da.
00:11:44: Woran merkst du das, dass jetzt die Ethik da ist?
00:11:47: Ich bin ja geringfügig an der Karl-Landsteller Privatuniversität in Gräms, hab dort einen
00:11:54: Ethik-Lehrgang entwickelt, einen Zertifikatslehrgang für angewandte Gesundheitsberufe, und
00:12:01: beim ersten und beim zweiten Durchgang hab ich ausreichend Teilnehmer lukrieren können,
00:12:07: damit ich starten konnte, und jetzt beim dritten war ich sehr rasch voll.
00:12:15: Der ist ausgebucht, ich hab Personen auf der Warteliste, und das zeigt, das zeigt, und
00:12:23: ich hab gestern mir das angeschaut, von den 18 Teilnehmern, Teilnehmerinnen sind zweimänglich,
00:12:32: 16 weiblich, nur mehr siebenpflege Personen, vier Ärztinnen, klinische Psychologen, Heimleitung,
00:12:44: Psychotherapeutin, Patientenanwälte, also verschiedenste Gesundheitsberufe, jetzt ist
00:12:50: das Thema da.
00:12:51: Ich war beim Oberösterreichischen Ethiktag und beim Niederösterreichischen Ethiktag,
00:12:58: und ich finde, das ist eine richtig gute Dynamik für die Ethik.
00:13:03: Wie sehen Sie uns an Beutten, ich bin ja der Koordinator der klinischen Ethischen Beratung
00:13:08: in St. Beutten, und wir haben letztes Jahr 39 klinische Ethische Beratungen im Haus gehabt,
00:13:13: 2017 haben wir gestartet mit vier.
00:13:17: Also ich merke auch, dass der Bedarf ein großer ist, und dass Ethik gut angenommen wird.
00:13:24: Wir haben sehr viele Interessentinnen, die zu uns ins Team wollen, weil es einfach,
00:13:29: glaube ich, ganz ein wichtiger, nein nicht glaube ich, weil es ein ganz wichtiger Bestandteil
00:13:35: in dieser Klinik ist, und die Arbeit, die wir hier für unsere Patienten tätig hätten,
00:13:43: ein wichtiger Unterstreicht.
00:13:44: Ich möchte es gerne ein bisschen vertichten, Eleonore, weil du sagst, es gibt zwar zwei
00:13:49: Elemente, also EBN, und ich hätte gesagt, so können wir dann noch hin, EBN und Ethik
00:13:55: braucht die Pflege, weil das kann ich zu 100% vollinhaltlich unterstreichen noch ein bisschen
00:14:00: vertichten, weil es gibt vom Aron Antonowski, der die Saluto Genese entwickelt hat, drei
00:14:08: Elemente, wie man beruflich zufrieden sein kann, und ich glaube, das trifft die Pflege
00:14:14: a, indem man sagt, ich verstehe, was ich tu, ich kann was beeinflussen, also ich habe,
00:14:24: ich kann, die Welt wird für mich handhabbar, ich glaube, das ist die zweite, was der Antonowski
00:14:29: sagt, und das dritte Element, das sind Stiften, die ich in meiner beruflichen, in meinem beruflichen
00:14:35: Kontext 100% alle drei Elemente erfüllt, ist das, dieses Element, das du auch mit Ethik
00:14:44: braucht, die Pflege, um gesund, langfristig diesen Beruf ausüben zu können?
00:14:52: Die Grundlage meiner Antwort liegt in einem wunderbaren Artikel von Ilse Marie Walter in
00:15:03: der Pflegezeitschrift aus 2008.
00:15:05: Der Artikel heißt Gender Differenzen und andere Ungleichheiten, und sie kommt zum
00:15:11: Ergebnis oder zu Diagnose, es ist, wie es ist, weil die Pflege ein Frauenberuf, ein Hilfsberuf
00:15:18: und ein Unterschichtberuf ist, und das sind zwar viele Jahre vergangen seit 2008, aber
00:15:26: ich denke, in der Grundlage stimmt das noch immer, das heißt, mit diesen Gegebenheiten
00:15:33: müssen wir umgehen, um ein langes, freudvolles, erfolgreiches Berufsleben zu haben, und dafür
00:15:40: benötigen wir etwas, und ein Baustein ist die EPN und ein Baustein ist die Ethik.
00:15:49: Jetzt haben wir sozusagen dieses Element Ethik, hätte ich gesagt, ein bissel umrissen, wir
00:15:56: haben schon mal uns zum Thema EPN unterhalten, und zwar mit dem Martin Fangmeyer, der, der
00:16:02: des Cochrane, den Cochrane-Ableger, also den Ableger des Cochrane, der Cochrane Library
00:16:08: in Grems leitet, und auch da muss man sagen, bist du quasi die geistige Mutter aus meiner
00:16:15: Sicht, dieses, dieses Ableger der Cochrane Bibliothek in Grems, weil du vor Jahren damit
00:16:24: begonnen hast, EPN zu implementieren in Niederösterreich und dort einen Wissenskorpus zur
00:16:32: Verfügung zu stellen, wie kommt man denn zu evidenzbasiertem Wissen in der Krankenpflege?
00:16:41: Wie, wie siehst du das, wie, wie, warum brauchen wir EPN, was ist da der Hintergrund, warum
00:16:50: brauchen wir das in der Pflege, oder ist das auch eine Idee, die wir uns sozusagen zusätzlich
00:16:55: erfunden haben?
00:16:56: Ich bin jetzt zu diesem Thema eigentlich aus der Situation gekommen, ich könnte auch
00:17:02: sagen aus der Not gekommen, man hat ja 2012, genau nach 50 Jahren, gestern aber die Festbroschüre
00:17:11: zufällig in der Hand gehabt, die Pflegeschuld in Grems geschlossen, und dann war ich mit
00:17:17: meinen Mitterwetter nach Pflegewissenschaftlerinnen vor die Frage gestellt, was tun wir jetzt?
00:17:24: Und durch diese Gespräche mit diesem Pflegewissenschaftlerinnen bin ich auf die Idee gekommen, wir machen
00:17:33: was mit EPN.
00:17:34: Also habe ich den Spestenhörssignal, die ist doch quasi da.
00:17:38: Da habe ich mir eine Universität gesucht, und da hat es in Gremskart neue Einige gegeben,
00:17:43: da habe ich mir gedacht, die Universität würde brauchen für sowas, ein Geldgeber und diese
00:17:50: engagierten Frauen.
00:17:51: Und dann haben wir ein Projekt gestarrt, das haben wir Florence genannt, und konnten sehr
00:17:57: erfolgreich, so lange bis halt die Finanzierung gewährleistet war, das betreiben, also wirklich
00:18:04: ein gutes Fundament legen, dann war der finanzielle Hand abgedreht, und dann war es wirklich mein
00:18:13: großes Bemühen zu schauen, wo kann mein Baby weiterleben.
00:18:18: Und ich habe alles abgelehnt, was da gesagt worden ist, und bin zum Professor Gatliner
00:18:23: gegangen, der weit was überrascht war, wie ich als Pflegeperson möchte, dass sowas Pflegerelevantes
00:18:30: bei ihm antagt, aber ich war damals der Meinung, dass ich es nur überleben konnte, wen schon
00:18:36: Struktur da ist, und die war durch das Cockren da.
00:18:40: Und irgendwann, nach einiger Zeit habe ich den Professor Gatliner auf der Straße getroffen,
00:18:45: der hat gesagt, der Florence geht es richtig gut, und dann dachte ich, okay, das war.
00:18:52: Und mit dem Atemfang mehr hat es ja eine wunderbare Nachfolge gefunden.
00:18:57: Vielleicht ist für die Zuhörerinnen und Zuhörer auch relevant, da bittet es jetzt schon wieder
00:19:01: an, weil am Thema auch ganz sichtlich bewegt.
00:19:05: Ja, und deshalb mache ich jetzt da gleich weiter.
00:19:07: Also ich finde, GDPD hat vollkommen recht, wenn man sich diesen Zusammenhang anschaut,
00:19:13: was du für die Pflege in Österreich gemacht hast, ist unglaublich, wenn du jetzt Florence
00:19:17: nicht mehr erwähnst, weil wir ständig über Evidenzbestnörsing reden, über EBN möchte
00:19:23: ihr auf die Folge 14, die du auch angesprochen hast, verweisen, Oliver, nämlich das war
00:19:27: die Faktengestützte Pflege mit dem Atemfangmeier, und wir wissen vom Jugendzahl, das ist eine
00:19:34: unserer meist gehörten Podcast-Folgen, also wie du siehst, die Leonore EBN interessiert,
00:19:42: also wenn du mal Zeit hast, höre eine Folge 14 Faktengestützte Pflege mit deinem Nachfolger
00:19:47: dem Atemfangmeier.
00:19:48: Und wir haben zuerst schon über den Tag der Pflege gesprochen, und ich finde, das ist
00:19:53: auch gar nicht ganz unwesentlich, weil der Tag der Pflege hat ja Bedeutung, und zwar
00:19:57: am 12. Mai ist Florence Nightingale zur Welt gekommen, also das ist der Geburtstag eigentlich
00:20:03: der Begründering der aus meiner Sicht modernen kranken Pflege, zumindest in Europa, eine
00:20:11: spannende Frau insgesamt, also ich weiß nicht ob du das warst, Peter, die ist in Großbritannien
00:20:17: geboren, war eigentlich aus sehr wohlhabenden Haus, und die sind dann dann durch Europa
00:20:24: gereist, und ich finde das auch so spannend, weil man glaubt ja immer die Beres Hilton
00:20:29: ist die einzige, die sozusagen noch an der Stadt benannt ist, nah, ah, die Florence Nightingale
00:20:35: ist noch an der Stadt benannt, nämlich noch Florence in Italien, die meisten Zuhörerinnen
00:20:39: und Zuhörer werden das kennen, das heißt also man sieht schon im 18. Jahrhundert hat es
00:20:44: Oettern geben, die andere Kinder noch Städten benannt haben, und das muss ich sagen, und
00:20:51: das gefällt mir eigentlich an der Kollegin und der Versorgung des kranken Pfleger so
00:20:56: gut, dass die Florence Nightingale dieses Thema EBN schon sehr aktiv im Grunde begonnen
00:21:04: hat, und zwar an der Grimm, also auch da sind wir sehr, eigentlich ist der Kontext jetzt
00:21:10: wieder passend, nicht, weil wir haben jetzt wieder sozusagen die Ukraine und die Grimm
00:21:15: als Kriegsgebiet, ah, damals war es so, dass die Florence Nightingale in diesem Kriegsgebiet
00:21:21: eingesetzt worden ist, als Krankenpflegerin, und die hat dann, und das ist vielleicht
00:21:26: für ihn auch in unserer Berufsgruppe nicht bekannt, über statistische Methoden festgestellt,
00:21:33: dass eben hygienische, gute Lebensbedingungen, die Sterblichkeit der Verwundeten in diesen
00:21:40: Felderlautserreppen deutlich, deutlich verbessern, und hat dadurch, also über statistische Methoden,
00:21:47: über wissenschaftliche Methoden letztlich dazu beigetragen, dass die Lebensumstände
00:21:53: dieser Verwundeten sich deutlich verbessert haben.
00:21:57: Wie siehtst du jetzt den Status von EBN oder Evidenz-Base-Practice in der Gegenworte,
00:22:06: Eleonore?
00:22:07: Ich muss auf was anderes zurückgreifen, weil während du jetzt gesprochen hast, über
00:22:11: die Florence Nightingale ist natürlich bei mir der Film abgelaufen, ich bin in meinem
00:22:16: Leben immer auf der Spur von interessanten Menschen gewesen, und eines ist die Florence
00:22:21: Nightingale.
00:22:22: Ich habe doch nicht geschafft, an ihr Grab zu kommen, weil ihr linksverkehr ist, aber
00:22:26: ich war mindestens drei, vier Mal im St. Thomas Hospital im Florence Nightingale Museum,
00:22:32: und ich habe auch zu Hause in meiner Bibliothek so eine kleine Florence Nightingale Abteilung.
00:22:38: Okay.
00:22:39: EBN, für mich ist EBN, na ich sage es ganz banal, ich starte meinen Unterricht auch mit
00:22:48: zwei Begierungen von zwei Begriffen, Wissen und meinen, das habe ich von meinem Namen
00:22:55: Immanuel Kant, was kann ich wissen, was hole ich tun, von da kommt das her, und dieses
00:22:59: mit dem Wissen, das sind wir bei EBN.
00:23:01: und wenn so Meinung geht, sind wir in der Ethik. Und ich bleibe bei der Ethik, wenn es passt,
00:23:11: das Atom oder der zentrale Begriff in der Ethik ist der Begriff des Wertes. Und da wir so einen
00:23:20: Wertepluralismus haben, haben wir so viele Wertekonflikte auch. Und Ethikarbeit, ich nehme
00:23:30: das als Überbegriff, hat zum Ziel, mit dieser Vielfalt an Werten Antworten zu finden, die für
00:23:40: unsere Patientinnen, Klientinnen, Bewohner, Pflegepersonen gute Antworten sind. Nicht richtig,
00:23:49: wird aber ja mal über Ebenen, sondern gute Antworten.
00:23:53: Dieser Podcast wird unterstützt von der niederösterreichischen Landesgesundheitsagentur.
00:24:01: Sie suchen einen wohnortnahen Job mit zahlreichen Benefits? Im Karrierecenter unter
00:24:05: karriere.noe-lga.at finden Sie alle offenen Stellen der NU Clinicumpflegezentren. Werden
00:24:13: Sie Teil des Teams? Jetzt reinklicken, Job auswählen und bewerben unter karriere.noe-lga.at
00:24:20: Und du hast immer wieder den Versuch, Antworten zu geben. Und ich würde noch mal trotzdem gerne
00:24:31: referenzieren, weil ich habe auch so ein paar persönliche Vorbilder in meiner Profession.
00:24:37: Bitte, du, hast du irgendwelche Vorbilder als professioneller Krankenpfleger?
00:24:42: Ja, ja. Also ich habe immer wieder so Lichtgestalten gehabt, die mir begleitet haben auf einem Weg,
00:24:47: wo ich immer auf dachte, so wie der, das Menschenbild, die Haltung, der Zugang. An diesen
00:24:56: Personen habe ich mir gedacht, ja so möchte ich auch mal pflegen. Also das hat immer wieder
00:25:02: so Indikatorpflegepersonen gegeben, wo ich mir gedacht habe, genauso. Das hat meistens
00:25:09: ein Dickwissen, wo ich mir gedacht habe, ja von denen würde ich mir gerne pflegen lassen.
00:25:12: Es gibt manche von denen hätte das nicht wollen, ja. Also ich habe das auch nicht. Ich habe
00:25:17: ihr Papua so Lichtgestalten, also dazu kehrt es ganz eindeutig natürlich, du Eleonore,
00:25:22: aber auch Amerikanerin, die Mary-Manty, die leider im vergangenen Dezember verstorben
00:25:28: ist, die Begründerin mehr oder weniger des Primary Nursing und das bringt mir zu meiner
00:25:34: Frage, Eleonore, wie wichtig sind denn diese Lichtgestalten in der Pflege? Wie wichtig ist
00:25:39: es für grundsätzlich vielleicht für eine Profession, dass ich so ein Zentralgestirn habe, auf
00:25:46: das ich zuarbeiten kann? Ich frage meine Studenten immer, haben sie Vorbilder? Und das ist eigentlich
00:25:57: immer die Antwort. Wenig, als ich mir wünsche, muss ich sagen. Für mich waren Vorbilder oder
00:26:04: Menschen, die ich interessant gefunden habe, immer besonders wichtig im Leben. Und das
00:26:09: waren nicht nur Pflegepersonen, es war auch der Antarktis Forscher Ernest Schädelten zum
00:26:15: Beispiel. Eine meiner mit uns nützlich gestalten in der Pflege war Madeleine Leininger. Vielleicht
00:26:24: ist die noch bekannt Transkulturelle Pflege erfunden. Ich war 27 und so in der Matura und es
00:26:33: hat man wieder mal gereicht in der Pflege. Und ich dachte, nein, mein ganzes Leben mache das nicht
00:26:38: und dann bin ich nach Aarau in die Schweiz gefahren zu einem Kongress. Und da steht diese kleine,
00:26:45: gewierlige Pflegeperson auf der Bühne. Und ich habe mich dermaßen beeindruckt, weil ich erkannt
00:26:55: habe, es gibt immer einen Platz in der Pflege, um tätig zu sein. Ich muss ihn nur finden. Und
00:27:03: da habe ich für mich beschlossen, ich bleibe. Ich bleibe in der Pflege. Ich suche für mich die
00:27:08: richtige Qualifikation und den richtigen Platz. Und so ist es bis heute eigentlich geblieben.
00:27:15: Schön, dass du das ansprichst, weil ich denke, in der Pflege können wir von der Geburt bis
00:27:20: zum Tod in jeden Setting arbeiten. Also es ist unglaublich vielfältig und man muss halt sein
00:27:24: Platz haben, wo man richtiges finden und das kann man auch. Und ich würde jetzt gerne noch mal
00:27:30: zurückkommen zum Anfang. Du hast am Anfang gesagt, du warst vor der Berufswahl, du bist vom Land
00:27:36: und es hat zwei Berufe gegeben, die für die in Frage gekommen waren, die sehr hoch angesehen
00:27:41: waren. Das war das für einen Frauenberuf, muss man sagen. Das war das für das und die diplomierte
00:27:48: kranken Schwester. Und du hast gesagt, das ist schon bei der Tinte her. Was meinet ihr nicht? Genau. Wie siehst du
00:28:02: das? Hat sie was verändert im Ansehen, im Beruf? Und in welche Richtung siehst du diese Veränderung?
00:28:11: Und was können wir tun? Ich hoffe, die Antwort passt. Ich gebe zu deiner Frage.
00:28:24: Es erinnert mich an ein Bild vom holländischen Maler, von einem alten holländischen Maler.
00:28:34: Ich habe den Namen vergessen. Das Bild ist so die fallenden Engel. Der Himmel ist offen und die
00:28:41: Engel putzeln herunter und manche liegen am Boden, manche fallen, manche sind noch oben. Für mich ist
00:28:47: die Pflege und den Zeitpunkt, weiß ich nicht, ich kann mich nicht erinnern, wo das gekippt ist von
00:28:54: diesem höchstwertigen Beruf, der diplomierten kranken Schwester, zu Hilfsberuf, Unterschicht,
00:29:02: Frauenberuf. Ich weiß nicht, wann es passiert ist, aber für mich ist es passiert und wir sind
00:29:07: noch immer im Fall. Und dieses Fallen muss sich aufhören. Das ist für mich so die bildliche
00:29:17: Darstellung dieses Berufs. Und jetzt habe ich natürlich vergessen, oder seine Frage war.
00:29:22: Was kann man tun, um das Fallen zu beweisen? Bis vor einigen Jahren hätte ich sofort die Antwort
00:29:28: gehabt. Jetzt habe ich sie nicht mehr. Sie ist zu komplex. Ich hätte nur vielleicht eine Lüse,
00:29:39: vielleicht ist das Wort zu hochgegriffen, aber es wird mal nichts besser sein. Ich sehe drei
00:29:45: Grund, obwohl ich Probleme auch nicht das Richtige war. Ich würde sie in drei Töpfe
00:29:52: teilen, das erste ist die eigene Berufsgruppe. Ich vermisse auch im Unterricht Homogenität
00:30:01: in der Gruppe und Solidarität. Das vermisse ich. Wir haben in der eigenen Berufsgruppe und
00:30:09: auch dieser fehlende Mut. Alle haben gesagt, ich darf keine unsüchtigen Wörter, Begriffe
00:30:21: verwenden. Was wir immer für Bedenken, für alles haben, dass wir es einfach tun. Wie
00:30:33: immer diese Überlegungen, was passiert uns oder nicht und so. Sondern es ist einfach
00:30:36: mit viel, viel mehr Selbstbewusstsein, das einfach zu tun, was wir für richtig halten
00:30:42: und uns zusammenschließen und solidarisch zu sein. Das sollte ich immer für ganz, ganz
00:30:47: wichtig. Das zweite ist das gesellschaftspolitische, gesellschaftlich gesellschaftspolitisch.
00:30:55: Das sage ich ein Beispiel, weil ich es auch erlebt habe. Im Rahmen einer pflegewissenschaftlichen
00:31:04: Veranstaltung an der Karl-Landstein-Universität hat eine hochangegige Politikerin zu mir
00:31:11: gesagt, sie ist gegen die Akademisierung in der Pflege. Mir ist da nicht wirklich was
00:31:18: gescheites eingefallen drauf. Ich habe noch gesagt, Frau So und So, das erinnert mich an
00:31:26: eine Situation in Bangladesch, wo man den intellektuellen, die Brillen weggenommen hat,
00:31:32: das nicht mehr lesen können. Was Besseres ist mir dazu nicht eingefallen. Habe ich erzählt
00:31:39: diese, dieses Erlebnis auch in meinem Unterricht. Dass sie erkennen, wie wir auch politisch
00:31:47: wahrgenommen werden und dass dagegen etwas getan werden muss. Und das Dritte ist andere
00:31:56: Gesundheitsberufe im speziellen Medizinerinnen und Mediziner. Ich gehe schon davon aus, dass
00:32:06: diese Berufsgruppe alles tun wird, um uns auch als Unterschichtberuf zu belassen. Und dass
00:32:19: wir diese Gleichwertigkeit einfordern und einlösen müssen.
00:32:24: Ich finde das wirklich schön und das zerste Kunstwerk, nämlich die Fallenden Engel, benannt
00:32:32: ich möchte auch anstetieren. Und zwar war ich am Wochenende im Kunsthistorischen Museum
00:32:36: Argymbaldo, Bassano und Bräugel, also die verschiedenen Bräugels und verschiedenen
00:32:43: Bassanos, waren dort. Und Peter Bräugel hat ein recht bekanntes Bild, das man vielleicht
00:32:49: einen den schonutzfern verlinkt. Und zwar ist es der Turmbau zu Babel. Und der, der ein
00:32:54: bisschen so Bibelfest ist, der wird die Geschichte zum Turmbau zu Babel kennen. Also man hat
00:33:01: so die menschliche Hybris, wird da dargestellt, nicht mehr wie ein Turmbass in den Himmel bauen.
00:33:07: Und daher geht es vereidelt dem Plan, indem man die Sprache der Menschheit verwirrt und
00:33:14: sozusagen die verschiedenen Sprachenschaften und da die Kooperation nicht mehr möglich ist.
00:33:19: Eleonore, um diese Allegorie des Turmbaus zu Babel zu benutzen, es kennt dieser Lösungsansatz
00:33:29: sein, dass wir uns erstens solidarisch zeigen, zweitens vernetzen, nämlich auch international
00:33:36: vernetzen und der gemeinsame Sprache sprechen, die vielleicht Evidenz passiert ist und die
00:33:48: man sozusagen sowohl in Bangladesch, um das aufzunehmen, USA in Österreich versteht.
00:33:55: Vielleicht war es auch in Laos oder in Kambodscha, aber ich wollte es einfach so los werden. Auf
00:34:01: deine Frage. Ich gebe wieder mal zwei Antworten aus der Vergangenheit. Ich bin ja weit gereist,
00:34:12: ich bin auch zehn Jahre Flugrettungsdienst geflogen und mich haben große Kongresse immer schon
00:34:17: sehr interessiert. Aber das sind wirklich großen Kongressen, ob es jetzt in Deutschland,
00:34:22: Australia, USA oder Kanada ist, haben auch die Pflegepersonen, ihre eigenen Veranstaltungen
00:34:31: und die wirklich guten Veranstaltungen, die mit Erinnerung sind, haben aus Grundlage dieses
00:34:40: Evidenz basierte Wissen und aber dann auch noch dazu diesen subjektiven Anteil, denn es braucht,
00:34:49: dass es eine professionelle Pflege ist. Also für mich muss ich die Pflege aus zwei Elementen
00:34:55: zusammensetzen, aus diesem objektiven Wissen und aus diesem zusammen bei den Eviden und aus
00:35:00: diesem subjektiven Anteil, da sind wir bei der Ethik. Und das bildet sich für mich nur immer in
00:35:08: diesen völlig altmodischen Begriff der Ganzheitlichkeit ab. Ich bin eine große Verfechterin der
00:35:14: Ganzheitlichkeit in der Pflege und ich nehme das auch wahr, dass das weltweit Millionen von
00:35:21: Patienten, Patienten in den Brauchen und Pflegepersonen auch leben diese Ganzheitlichkeit. Ich habe
00:35:30: einmal eine Praktikantin recherchieren lassen zum Begriff Ganzheitlichkeit und da war es so halbe,
00:35:35: halbe. Der eine Teil sagt, braucht man nicht, können wir nicht einlösen und der andere Teil
00:35:41: sagt, ja, das ist für mich es. Diese Ganzheitlichkeit hat für mich zwei Herausforderungen. Erstens,
00:35:51: es überhaupt einzulösen diese Ganzheitlichkeit, denn dann können wir ja nie gerecht werden,
00:35:57: wie man wird diese Ganzheitlichkeit verteilen oder aufteilen. Und das Zweite ist, es ist
00:36:02: dieses weltweit verbindende, mit anderen Pflegepersonen. Und darum verwende ich diesen
00:36:09: Begriff und mag ihn auch sehr. Wir haben jetzt ein paar Themen zum Thema Pflege mehr oder
00:36:18: weniger durchbesprochen. Jetzt bist du so ein Senioredit in dem Bereich. Was wird denn die
00:36:28: Frau Dr. Kemet Müller, jemandem der 18 ist, jetzt empfehlen? Macht es Sinn, dass man aktiv wird in
00:36:39: der Pflege? Ich antworte dir aus meinem beruflichen Alltag in der Lehre. Ich erlebe es eigentlich,
00:36:50: so wie es in der Krankenpflegeschule war. So erlebe ich die Studierenden auch. Ich erlebe so ein,
00:36:56: sagen wir mal, ein Dritter, ein Dritter der Studierenden, jung, engagiert, fähig, leidlich
00:37:08: gebildet, heute bin ich ganz wichtig, die die Möglichkeiten brauchen. Und dann haben wir so
00:37:17: ein Dritter, die noch mehr Förderung brauchen, um das gut machen zu können. Das andere Drittel
00:37:25: halte ich für bedenklich. Das hatte ich auch in der Pflegeschule, dieses Dritter. Und eine meiner
00:37:33: Lösungen war damals, die Pflegehilfeausbildung anzubieten, dass sie den Pflegeberuf nicht
00:37:37: verloren gehen. Also dann würdest du sozusagen so eine Graduierung sehen? Sie sind da, sie sind ja da,
00:37:44: sie sind ja da, sie sind nur nicht homogen da, so wie es vielleicht bei anderen Gesundheitsberufen
00:37:50: sind. Aber sie sind ja da. Und ich stelle nicht in Frage, warum sie da sind, aber sie sind einfach
00:37:58: da. Und möge sie ihnen gelingen, wünsche ich immer am Ende der Sonne. Möge sie ihnen einfach gut
00:38:04: gelingen, diesen Beruf. Das macht es vielleicht auch so schwierig, Pflege zu definieren, weil sie
00:38:10: also für unterschiedliche Qualifikationen in der Pflege gibt und die 24 Stundenbetreuerin zu Hause
00:38:17: wird ja auch fast mit der Pflege subsumiert, obwohl sie so gut wie keine Ausbildung hat. Und dann
00:38:23: haben wir die akademische Ausbildung an einer Fachhochschule, die meiner Meinung nach auch ganz,
00:38:28: ganz wichtig ist. Wir waren international gesehen da sehr lange, sehr weit hinten und holen jetzt
00:38:33: auf. Und weil du deine drei Punkte für eine gelingende Pflege angesprochen hast, den Zusammenhalt
00:38:40: in der Berufsgruppe, das gesellschaftspolitische und die anderen Gesundheitsberufe, mein subjektives
00:38:48: Empfinden ist, wenn gut ausgebildete Pflegepersonen Verantwortung zu ihrem Tun und Handeln übernehmen
00:38:58: und mit EBM und Ethik handelnd leitentarbeiten, die Medizinerinnen wirklich. Und das ist ja
00:39:07: schon fast der Floskel, aber diese Kommunikation auf Augenhöhe haben wir, weil wir einfach immer
00:39:12: komplexere Versorgungen haben und die ja nur gut werden können, wenn sie multiprofessionell
00:39:21: gelebt werden. Und das haben wir in ganz vielen Bereichen, wenn Pflegeprofessionell agiert. Du
00:39:26: baust gerade eine Psychiatrie auf Oliver. Ich glaube auf der Psychiatrie ist Multiprofessionalität
00:39:33: für – und ich weiß nicht, ob die ganzheitlich gern hören, weil ganzheitlich hat ja fast
00:39:38: so ein bisschen diesen esoterischen Ansatz, aber ich sehe es so wie du. Wir schauen auf
00:39:44: unsere Patienten ganzheitlich und das ganzheitliche im besten Sinne gemeint, das kann ja nur
00:39:52: mehr so funktionieren. Und ich finde, es kommt der Generation Medizinerinnen nach, die sehr
00:39:59: gerne im Team arbeiten. Wie erlebst du das? Ich erlebe es auch so, dass die Gesundheitsberufe
00:40:07: näher zusammenwachsen und verstängern, dass sozusagen das Ziel quasi die Patientinnenversorgung
00:40:14: ist oder halt eben durch das Erwähnt, Klientinnen, Bewohner und so weiter, also alle diese Begrifflichkeiten.
00:40:20: Und wir müssen gut ausgebildet sein und das ist vielleicht auch an die Politik. Ich denke
00:40:27: auch, alle Politiker würden gerne von professionell und gut ausgebildeten Pflegepersonen versorgt
00:40:33: werden. Also ich denke, das ist schon essentiell, dass wir da eine gute Ausbildung haben und
00:40:40: du, wenn wir uns die Patrizia Benner anschauen und da vielleicht auch dieses ganzheitliche
00:40:45: von Novizen zum Experten in der Pflegekompetenz und die beschreibt ja, dass der Experte in
00:40:51: einer Situation eingeht und intuitiv ganz viel wahrnimmt und handelt. Aber oft wird uns
00:40:58: oft schwer, dass wir beschreiben, dass wir unser Pflegerisches Tum beschreiben. Und
00:41:04: es ist oft schwer messbar, weil messbar sind eher die negativen Auswirkungen wie Stürze,
00:41:10: die Kubit, die Manglernährung etc. Aber das Gute ist oft schwer messbar.
00:41:17: Du hast recht. Ich glaube trotzdem nicht, weil du hast ja so den ganzheitlichen Ansatz
00:41:24: in der Pflege angesprochen. Wir verfolgen ja mit dem Podcast eigentlich Pflege und
00:41:31: typisch kein ganzheitlichen Ansatz. Wir schauen, dass wir ein Thema anritzen. In dem Fall ist
00:41:37: uns dieses anritzendes Thema die Zeit eben nur gelungen. Aber wir haben kein ganzheitliche
00:41:47: ganzheitliche Sicht auf die Pflege abarbeiten können. Insofern glaube ich, dass wir wahrscheinlich
00:41:54: noch mal zu einem Podcast zusammenkommen wären. Aber ich hätte noch eine Frage an die nicht
00:42:00: das zuerst angesprochen Betreuungsbetreuung von Patientinnen und Patienten oder von Menschen
00:42:06: an sich wird es ja häufig mit Pflege verwechselt. Ich merke es auch nicht, wenn ich oft in Diskurs
00:42:13: trete mit Menschen, die sagen, meine Frau, mein Mann hat mich gepflegt. Während die
00:42:18: Krippe gekoppt hat, hat man super gebracht, hat man Wadenwickel gemacht, hat man was
00:42:26: vorgesungen. Was siehst du denn, Eleonore, den Unterschied zwischen der Leinpflege,
00:42:33: also dieses Hühnersübchen, den Wadenwickel und die schönen Worte und der professionellen
00:42:40: Krankenpflege? Ich denke, in der Literatur ist der Begriff Professionalität sehr klar
00:42:46: und eindeutig beschrieben. Für mich bildet es in einer adäquaten Ausford und Weiterbildung
00:42:55: ab, in einer Berufszugehörigkeit und im Pflegeprozess. Ich möchte noch ganz kurz auf diese Ganzheitlichkeit,
00:43:07: weil vielleicht ist der Begriff mittlerweile völlig veraltet, weil ich sage alle Holismus
00:43:11: und darum wollte ich das nicht erwähnen. Für mich ist dieses subjektive und objektive
00:43:17: Zentral in der Definition. Wissenschaftler gewinnen objektive Erkenntnisse, da es den Menschen
00:43:25: aber nicht möglich ist, es ganz zu erkennen, nenne ich so wie der Franzosen René Descartes
00:43:34: Reduktionismus. Als Wissenschaftler bin ich reduktionistisch und kann nur bestimmte
00:43:39: Teile wissenschaftlich erkennen. Der Mensch in seiner Lebenswelt hat aber beide Anteile,
00:43:46: er hat subjektive Anteile und er hat objektive Anteile. Und darum halte ich die Pflegepraxis
00:43:54: so hoch, weil sie muss das objektive Wissen der Wissenschaftlerinnen, ob sie jetzt Pflege
00:44:00: oder Medizin oder andere ist, dieses objektive Wissen an diesen einzigartigen Individuen
00:44:08: mit in seiner Lebenswelt anwenden. Und das ist eine ganz enorme Herausforderung, dass
00:44:17: das auch gut gelingt und aufgelingt nicht und aufgelingt heute auch. Gut.
00:44:21: Ich würde gerne, oder wir machen das immer und die Eleonore hat uns gesagt, sie ist jetzt
00:44:31: nicht so die passionierte Podcast-Hörerin und hat sie nur an Podcast angehört, im Vorfeld.
00:44:37: Darum trifft sie das jetzt wahrscheinlich ein bisschen unvorbereitet, aber wir machen
00:44:42: bei allen Podcasts eins und zwar verlangen wir dem Gast zum Ende des Podcasts hin an
00:44:49: Appell an die Zuhörerinnen schafft ab. Weil Tag der Pflege an Deporters steht, weil Pflege
00:45:00: grundsätzlich eine gesellschaftspolitisch wichtiges Thema ist. Weil wir werden in Zukunft
00:45:04: mehr Pflege brauchen, weil auch die Demografie sie ändert, wir mehr auf Pflege angewiesen
00:45:11: sein werden. Würde den Appell hat ein bisschen einschränken und würde um ein Appell ersuchen
00:45:19: an alle die, die sie mit dem Gedanken tragen in die Pflege zu gehen oder die schon pflegende
00:45:26: Sachen sagen, was wäre da dein Appell, deine Tech Home Message?
00:45:33: Vielleicht ist Pflege der beste aller Berufe, möge er uns gut gelingen.
00:45:39: Vielen Dank, ich glaube besser kann man es nicht so.
00:45:44: Eleonore, es war großartig, dass du da warst, danke.
00:45:48: Vielen Dank.
00:45:49: Vielen Dank für die Einladung, Dankeschön.
00:45:56: Danke.