#48 Die Angst - Freund oder Feind?

Shownotes

Dr. Christian M. Neuhauser, Oberarzt an der Klinischen Abteilung für Neurologie am Universitätsklinikum St. Pölten, beleuchtet in unserer 48. Episode ein Thema, das viele Menschen beschäftigt: Die Angst. Wo liegt der Unterschied zwischen Angst und Panik? Wann wird Angst zur Krankheit? Wie kann ich Angst „verlernen“? Und welche langfristigen Strategien gibt es, um meine Sorgen zu bewältigen? Erfahren Sie praktische Tipps und Ratschläge für ein freieres Leben.

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00:00:00: Wenn man das Leben aus der Fülle herausgestaltet, dann treten diese tiefen existenziellen Ängste in den Hintergrund.

00:00:10: Letztendlich ist es natürlich empören, dass wir alle sterben müssen.

00:00:35: Wir haben ja heute sozusagen wiederum eine Premiere, wie wir ganz oft in unserem Podcast primieren haben.

00:00:41: Die heutige Premiere ist eine, die für uns auch neu ist.

00:00:44: Wir versprechen ja immer in dem Podcast, dass wir sozusagen ein Gast, ein zweites Mal einladen, um das Thema zu vertiefen.

00:00:53: Und in diesem Fall haben wir das erste Malig gemacht und zwar mit dem Oberarzt Neuhauser, der uns schon in einer Podcastfolge Rede und Antwort gestanden ist.

00:01:04: Und heute ist sozusagen der Zeitpunkt gekommen, wo wir ein Thema vertiefen werden.

00:01:11: Und ich finde das Thema ist diesmal besonders spannend, Peter.

00:01:15: Weil es geht um was, wo ich glaube, dass kaum ein Mensch, der gesund ist, davon befreit ist.

00:01:21: Nämlich von Angst.

00:01:23: Und ich lese gerade ein Burg über griechische Mythologie, was darum geht, dass Demos und Phobos, glaube ich, die zwei Götter da Angst und Schrecken besprochen werden.

00:01:36: Und ich muss ganz ehrlich sagen, in diesen Abhandlungen erkenne ich mich ganz oft wieder.

00:01:39: Ich habe ganz viele Ängste, das kommt mir vor.

00:01:44: Und auch so eine zentrale Angst ist, und die haben auch einen sehr vielen Podcast schon besprochen, die Angst vom Sterben.

00:01:51: Also ich habe auch unheimliche Unlust, ich habe auch unheimliche Unlust zu sterben.

00:02:02: Und

00:02:03: fügt

00:02:03: mich da tatsächlich der Vorbitter, hast du irgendwelche Ängste?

00:02:08: Ja, ich habe über das auch schon nachgedacht beim Herfahren.

00:02:11: Vor was habe ich wirklich Angst?

00:02:13: Und wann habe ich das letzte Mal so wirklich Angst gehabt, dass ich Schlangen mag ich zum Beispiel nicht, aber ich weiß jetzt nicht, ob ich unmittelbar Angst vorhin habe.

00:02:19: Also ich glaube, das müssen wir differenzieren.

00:02:21: Müsstest du mal einen im Bettling haben, nicht?

00:02:27: Ja, vielleicht ist das sogar schon mal passiert.

00:02:35: Es hat ja angeboten, du hast recht.

00:02:38: Also ich weiß nicht, wie das bei dir ist.

00:02:42: Und ich bin froh, dass wir heute wieder mal den Oberarzt Christian M. Neuhauser zu diesem Thema Angst bei uns im Studio haben, der uns aufklärt, im Studio, sag ich schon, wow.

00:02:54: Also, wir sind ja wirklich schon, wir auf dem Studio, ja, wir sind echt Profis.

00:03:00: Und ich habe jetzt keine Angst mehr von Podcast.

00:03:02: Das war am Anfang auch so ein bisschen wie wir es werden, also das ist jetzt auch weg.

00:03:06: Aber was Ängste betrifft, also ich glaube, das ist die größte Angst habe ich immer gehabt bei den Geburten meiner Kindern.

00:03:13: dass alles gut geht, drei Hausgeburten.

00:03:18: Da war ich schon immer sehr angespannt und dann unglaublich erleichtert, dass alles gut gegangen ist.

00:03:26: Und kann mir erinnern, ich habe dann immer tagelang durchgeschlossen nach diesen Geburt und meine Frau war gewitsch für Dörr, sage ich jetzt einmal.

00:03:35: Also ich habe die Kinder, glaube ich, auf dort gebracht, so wie es mir gegangen ist.

00:03:40: Aber so, ja.

00:03:42: Also, man hat vielfältige Ängste.

00:03:44: Man hat vielfältige

00:03:45: Ängste und ich habe heute die Kolleginnen gefragt.

00:03:47: Angst.

00:03:48: Und es sind total spannende Sachen kommen, auf die wir dann noch eingehen.

00:03:52: Herzlichen Dank fürs Kommen.

00:03:54: Hallo, ich freue mich sehr, dass ich heute wieder da sein darf.

00:03:57: Und ich beginne ja mit der ersten Frage an den Christian Christian.

00:04:00: Was ist denn aus neurologischer Sicht?

00:04:03: Angst.

00:04:05: Also, der Titel unserer heutigen Folge ist ja, Angst kein Arschloch ist, sondern Angst hat eine ganz wichtige biologische Funktion.

00:04:18: Es hat sich in der Entwicklungsgeschichte der Menschheit als ganz wesentlich herausgestellt.

00:04:26: dass wir Angst verspüren können, weil Angst ein ganzer wichtiger Schutz- und Entwicklungsfaktor ist.

00:04:35: Wenn also jemand sagt, er hat keine Angst, dann ist es eher nicht Zeichen einer seelischen Gesundheit.

00:04:43: Wir müssen halt differenzieren zwischen zwei Phänomenen.

00:04:47: Das eine ist das Gefühl der Angst, das ist eines der wichtigsten Grundgefühle, die wir in uns tragen.

00:04:53: Und dann gibt es eine Reaktionsweise, das ist die Panik.

00:04:57: Und wir müssen uns immer vor Augen halten, auch in der Betreuung von Patienten.

00:05:02: Angst ist ein Gefühl und Panik ist ein Verhalten.

00:05:07: Und der Raum, der entsteht zwischen dem Moment der Angst, das Auftracht und der Reaktion, die Panik, die möglicherweise entäußert wird, das können wir nutzen.

00:05:20: Wie sind alle biologisch die Nachfahren der Ängstlichen?

00:05:27: Jetzt hast du gerade ein Begriff genannt, den ich interessant finde, nämlich Biologie.

00:05:31: und Gefühle gibt

00:05:32: es im

00:05:34: Gehirn, also das, was sozusagen euch Neurologen jetzt haben oder meisten befasst.

00:05:40: Entsprechung für dieses Gefühl Angst, bzw.

00:05:43: dann für das Verhalten der Panik.

00:05:46: Also wenn wir uns in der Hirnphysiologie auf die Spur begeben, dann finden wir tatsächlich ein Angstzentrum.

00:05:56: Das ist der Mykdala, der Mandelkern.

00:05:59: Interessanterweise ist die Neuroanatomisch ganz in der Nähe vom Hippokampus.

00:06:06: Das ist der Teil des Gehirns, wo Gedächtnisinhalte abgespeichert werden.

00:06:12: Es hat sich als sehr weise herausgestellt in unserer Entwicklungsgeschichte, dass Angst machen, die Situationen.

00:06:21: Aber auch, sozusagen, genetisch determinierte Ängste sehr nahe dem Gedächtniszentrum sind, damit wir uns immer wieder daran erinnern können, wo ist etwas Gefährliches aufgetreten.

00:06:36: Und es gibt dann natürlich eine Kurzschlussverbindung hinein in den Frontalquartext.

00:06:44: Das ist dort, wo unsere bewussten Gedanken beheimatet sind.

00:06:49: Und es gibt Menschen, die entwickeln krankhafte Ängste, Angststörungen.

00:06:54: Und bei denen ist der Filter ... Zwischen der Mückterler und dem Fontain Cortex mit hoher Wahrscheinlichkeit besonders durchlässig und es entstehen diffuse, panikartige Reaktionen in Situationen, die an sich völlig harmlos sind.

00:07:13: Und es ist aber quälend, weil es ist das selbe Mechanismus, der greift, wie wenn wir Todesangst haben.

00:07:23: Angst vor Schlangen oder ja weiß ich gar nicht, ob er Angst vor Schlangen hat.

00:07:27: Mir geht es ähnlich.

00:07:29: Wir leben beide in Österreich und ich hätte jetzt einmal gesagt, die Angst vor Schlangen.

00:07:33: und ich kann für mich behaupten, ich habe tatsächlich also vor solchen Schlangen eben Angst und das wäre für mich wirklich ein totes Qual, wenn ich sozusagen mit so einem Lebewesen in einem engen Raum eingesperrt wäre.

00:07:49: Es

00:07:49: gibt aber keinen Grund, weil in Österreich gibt es ja, glaube ich, wenige Schlangen, die gefährlich werden können, sicherlich keine, die anfressen können.

00:07:59: Entsprechend, wo differentiert man jetzt zwischen dem pathologischen Angst verhalten und dem des Gesundes?

00:08:09: Also, was du jetzt ansprichst, das ist eine Phobie.

00:08:13: Und bestimmte Phobien sind bei uns entwicklungsgeschichtlich angelegt.

00:08:19: Das ist einfach ein Überbleibsel aus unserer animalischen Herkunft.

00:08:25: Angst vor Höhen gehört dazu, Angst vor Abgründen, Angst vor potentiell giftigen und totbringenden Lebewesen.

00:08:35: Das ist uns sozusagen in die Genetik eingetragen und da müssen wir gar nicht viel darüber nachdenken.

00:08:43: Diese Ängste können dann auftauchen.

00:08:47: Und man kann in der Regel das sehr gut auf Ebene der Vernunft bewerten.

00:08:53: Wir wissen, so wie du ausgesprochen hast, ja, ich habe Angst vor Schlangen, aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass man hier einen totbringenden Schlangenbiss erfährt.

00:09:04: Na, schauen wir noch Indien, schauen wir noch Afrika.

00:09:08: Dort ist der Schlangenbiss schon eine übliche.

00:09:13: Todesursache.

00:09:15: Und da ist dann diese Form der Angst viel näher der Realität, dass sie bei uns ist.

00:09:22: Und so diese Differenzierung, wenn ich die richtig verstehe, wo es sozusagen krankhaft wird, gibt es de facto, ist sehr, sehr unterschiedlich auch von der Örtlichkeit und von der Bedrohungslage nun mal an.

00:09:37: Und ich habe überhaupt so den Eindruck, Es lässt sich ja dann diese Angst, obwohl ich es kognitiv verstehe.

00:09:46: Ich habe jetzt vor einer kleinen Schlange jetzt de facto Angst, war aber natürlich, dass die mir nix tun kann.

00:09:57: Trotzdem kann ich aber mit meiner Ratio diese Angst nicht überwinden.

00:10:01: Ist das dann krankhaft oder ist das auch so ein normaler Zustand?

00:10:05: Nun, das Grundgefühl der Angst ist ja da, aber deine Vernunft hilft dir einen Realitätsabgleich herzustellen.

00:10:15: Krankhaft wäre es dann, wenn du in deiner Wohnung beginnst, noch Schlangennästern zu suchen.

00:10:24: Du vermeidest in den Wald zu gehen, weil dort könnte eine totbringende Gefahr lauern.

00:10:32: Dann, wenn es in siehe Rationale geht, dann würde ich sagen, dass es einen krankheitswertigen Aspekt hat.

00:10:41: Ich glaube nur, wir leben ganz grundsätzlich in einem Grundgefühl der Angst.

00:10:49: quasi gesellschaftliche Detaminante geworden.

00:10:53: Wir leben viel mehr in Sorge als noch vor zwanzig, fünfundzwanzig Jahren.

00:10:59: Auch damals war die Welt überhaupt nicht sicher.

00:11:02: Auch damals gab es Terror, es gab Gefahren, ich erinnere an die siebziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts.

00:11:10: die RAF hat viele Terroranschläge veranstaltet.

00:11:15: Nur jetzt durch eine massenmediale Präsenz dieser Dinge ist das Hintergrundgefühl, die Hintergrundanspannung in uns und in der Gesellschaft angestiegen.

00:11:28: Das heißt, die Angstbereitschaft ist viel höher geworden.

00:11:33: Die Angstbereitschaft ist höher geworden und wir wissen ja, dass Angst der Krankungen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen überhaupt weltweit zählen.

00:11:41: Und wenn wir jetzt über Angst verspinnen zum Beispiel reden und wo du sagst, viel ist uns angelegt und macht das Sinn und deshalb gibt es uns Menschen wahrscheinlich auch noch, weil wir im Gedächtnis was abgespeichert haben und dazu erklärt haben, wenn ich dann Mir selbst anscheinend denke ich, als Jugendlicher habe ich extreme Angst in der Höhe gehabt.

00:12:08: Wir haben Marümbaam daheim und waren auf der nächsten Sprosse.

00:12:13: von der Leiter gestanden beim Marümbauken.

00:12:16: war das immer über Windung die zweite Hand weg von der Leiter zu gehen, um diese Marelle zu braken.

00:12:24: Mein Vater hat es nicht schnell genug gegeben, sage ich jetzt einmal.

00:12:27: Mittlerweile stelle ich ganz oben, fühle mich sicher.

00:12:33: Ich habe auch gelernt, beim Haus umbauen einen Dachstürmer dumm zu laufen.

00:12:39: Also das Gefühl zu haben, ich muss mich nicht grabhaft wo anhalten.

00:12:43: Also ich habe das Gefühl, da hat sie was verändert.

00:12:46: Im Laufe von meinem Leben von, ich kann kein Handel loslassen zu, das geht eigentlich recht gut.

00:12:53: Ich bin vorsichtig, ich baue es auf, aber es ist möglich.

00:12:57: Also kann ich diese Ängste, wo du Phobien dazu gesagt hast, ja, Angst vor der Höhe, Angst vor Spinnen, Angst vor Schlangen.

00:13:05: verändert sie das im Leben bzw.

00:13:08: kann man es lernen?

00:13:10: Genau, wir können die Lernerfahrung machen, dass die Höhe, wenn ich mich entsprechend sichere, kalkulierbar wird und wir können Ängste auch verlernen.

00:13:26: Das ist sozusagen das Konzept der verhaltenstherapeutischen Intervention, dass man Ängste dekonditioniert, dass man einfach lernt, ich kann mich bestimmten vermeintlichen Gefahren aussetzen und es ist ein kalkulierbares Wagner.

00:13:46: Oliver, du bist Ketterer.

00:13:49: Über deine

00:13:50: Kletterfreunde sind die alle ohne Höhenangst geboren?

00:13:57: Natürlich gibt es so ein männliches Gehaben, dass man sich glaube ich sowieso nicht so intensiv über Ängste austauscht.

00:14:04: Ich glaube ja, dass das gesellschaftlich auch was ist, was ein bissel so ein Tabu unterliegt.

00:14:12: Was ich schon merke, ist, dass beim Klettern jetzt auf mich bezogen... Das Thema umgekehrt, das ist also das, was du jetzt für die Marillin Bäume beschrieben hast, das ist bei mir im Grunde umgekehrt.

00:14:24: Ich war also mit zwanzig oder mit dreißig deutlich weniger ängstlich, was jetzt Risiko-Geneckte-Situationen umbelangt.

00:14:35: Also ich bin jetzt fürchte Meier und jetzt steht im Vordergrund für mehr Gesund-Harmkummer als jetzt sozusagen diese Angst zu überwinden.

00:14:46: Weil das muss ich sagen, das lernt man ja beim Klettern, dass man halt verschiedene so natürliche Ängste quasi überwindet.

00:14:54: Aber ist der Grund oder diese Grundangst vor dem Sterben, vor dem Lebensende was, was die Ängste beeinflusst aus deiner Sicht?

00:15:04: Also man kann ja versuchen, sie in einem spirituellen Netzwerk zu verankern.

00:15:13: Spirituell hast du nicht unbedingt religiös.

00:15:17: Man kann einfach zur Kenntnis nehmen, dass wir endliche Wesen sind.

00:15:24: Und das ist eine Spielregel des Lebens, die wir zur Kenntnis nehmen müssen.

00:15:30: Und das Leben ist letztendlich ein Spiel.

00:15:33: Die Regeln sind tot ernst, aber es ist ein Spiel.

00:15:40: Was immer hilfreich ist in so einer Situation anzuschauen, wo gibt es den ungelebten Leben?

00:15:48: Weil ungelebtes Leben vergiftet und macht krank und macht Angst.

00:15:54: Wenn man das Leben aus der Fülle heraus gestaltet, dann treten diese tiefen existenziellen Ängste in den Hintergrund.

00:16:04: Letztendlich ist es natürlich empören, dass wir alle sterben müssen.

00:16:10: Es ist eine große Ungerechtigkeit, nur diese Spielregel ist nicht überwindbar.

00:16:18: Es ist die einzige Gewissheit unseres Lebens, dass wir sterben müssen.

00:16:25: Ich persönlich würde über das Phänomen des Sterbens und des Todes gar nicht zu viel nachdenken wollen, weil ich möchte mich hier dem Leben und der Lebendigkeit widmen.

00:16:41: Der Begriff ungelebtes Leben.

00:16:43: Magst du den nochmal erläutern für mich bitte?

00:16:47: Also wir alle tragen in uns Talente, Sehnsüchte, Wünsche.

00:16:55: Und Aristoteles hat einmal gesagt, zumindest wird es ihm zugeschrieben, dort wo?

00:17:03: deine Talente und deine Wünsche und sich die Bedürfnisse der Welt schneiden.

00:17:09: Dort gelingt gelungenes Leben, dort erlebt man Fülle, dort erlebt man Ganzheit.

00:17:18: Dort kommt man in eine Situation, die man floh nennt, da ist man in tiefer Verbindung mit dem Leben.

00:17:25: Und wenn wir beständig gegen innere Werte gegen innere Ansprüche, gegen Sehnsüchte und Stellen, dann werden wir dadurch krank.

00:17:40: Jetzt ist ja die Angst zu einer Gefühl, und Gefühle an sich haben ja jetzt sozusagen nur keine Präsentation an sich.

00:17:50: Trotzdem ist es so nicht, dass ich das wahrnimm.

00:17:53: wenn ich an Angst leide, beispielsweise wenn ich eine Schlange sehe, merke, wie sie quasi meine Muskulatur versparen.

00:18:01: Das wird leidgeben, die vielleicht erröten, die vielleicht mehr schwitzen oder was Ähnliches.

00:18:11: Warum ist das?

00:18:12: Was ist da der Grund dieser Gefühlsauswirkung dann auf unser körperliches Gefüge?

00:18:20: Ich glaube, das ist jetzt eine ganz wertvolle Frage, weil es ist auch Teil der Therapie, dass man einmal den Patienten oder dem Angstbetroffenen erklärt, was passiert jetzt biologisch in deinem Körper?

00:18:34: Und es ist eine Kampfschrigstrich-Fluchtreaktion, wird vorbereitet.

00:18:41: Menschen, die schwere Ängste haben, die Paniker danken haben, haben ja häufig das Gefühl, zu sterben und oder wahnsinnig zu werden.

00:18:50: Sie müssen sich von unserem heutigen Gespräch nicht sehr viel merken, liebe Zuhörer, aber ganz eine wesentliche Botschaft ist, man kann vor Angst nicht sterben.

00:19:01: Unser Körper ist nicht so konstruiert, dass die Angst unendlich ansteigt und das wird dann schluseendlich in einen Kreislaufversagen, in einen Atemversagen, in den Herzinfarkt oder in den Schlaganfall einmünden.

00:19:17: Angst erreicht immer ein Plateau und wir müssen in der Angsttherapie lernen, diese Plateauphase zuzulassen und zu durchleben.

00:19:31: Sie können sich so vorstellen, jeder von uns war schon einmal am Meer oder viele von uns zumindest.

00:19:37: und wenn es einen starken Wählengang gibt, kann man natürlich sagen, ich stemme mich gegen diese Urgewalt.

00:19:45: Es hilft aber nichts, die Wälde ergreift mich und fünf, zehn, fünfzehn Meter später lande ich irgendwo am Strand.

00:19:54: Es ist besser auf dieser Angstwälde sozusagen zu surfen und sich tragen zu lassen.

00:20:00: Und wenn man dann am Strand wieder angekommen ist, sieht man, die Wälde ist veräbt und ist eigentlich nicht gefährlich gewesen.

00:20:11: Du hast eine Plateau erwähnt und da ist jetzt die Frage nicht gibt.

00:20:15: Diagnostisch irgendeinem Parameter, wo man sagt, man kann dieses Anfluten und dieses Plateau erleben in irgendeiner Form physiologisch abgreifen.

00:20:25: Jetzt im Sinne von, man sagt irgendeiner, ich denke jetzt beispielsweise einer Hormon, dass man dann nachweisen könnte, das sozusagen anflutet, dann ein Plateau erreicht und dann wieder abgebaut wird vom Körper.

00:20:37: Gibt es so was?

00:20:39: Also das Angst, Erleben ist ja stets was sehr Subjektives und man kann natürlich in komplizierten Versuchsreihen Stresshormone messen.

00:20:51: Adrenalin ist das Stresshormon per se.

00:20:54: Das ist bei akuten Reaktionen.

00:20:56: Quartisol ist bei chronischen Angstreaktionen und wir können auch im Rahmen der funktionellen MRI die Aktivität von Angstzentren nachweisen.

00:21:09: In der taktäglichen Praxis ist es überhaupt nicht notwendig mit Apparaturen sozusagen das nachzuweisen.

00:21:19: häufig sehr verblüffend ist.

00:21:21: Viele von uns tragen schon irgendwelche Smartwatches, die biologische Parameter aufzeichnen.

00:21:30: Und wenn man dann nachschaut, welche biologischen Funktionen bei einer Angstattacke tatsächlich ausgelenkt hat, ist es für den Patienten und manchmal auch für den Arzt sehr verblüffend, dass der Buys gar nicht so schnell war.

00:21:45: dass der Blutdruck gar nicht so hoch war, sondern dass ein Leben dieser Situation war so furchtbar und es hat Angst getriggert.

00:21:56: Darum ist es auch ein ganz wichtiger Baustellen in der Überwindung von Angsterkrankungen, zum Beispiel durch Sport.

00:22:04: immer wieder zu solchen biologischen Reaktionen herangeführt zu werden und zu erfahren, mein Körper, auf den kann ich mich verlassen, ich sterbe jetzt nicht am Herzinfarkt, mich holt jetzt nicht der Hirnschlag, sondern ich kann das aushalten, ich kann das Phänomen beobachten und dieses schiere Angstgefühl ebt wieder ab.

00:22:32: zu Aristoteles zurückzukommen und zu diesem nicht gelebten Leben.

00:22:36: Jetzt hast du, glaube ich, diesen wichtigen Satz gesagt und diese Message, man kann nicht sterben vor Angst, aber Angst kann massiv an der Teilhabe oder am Leben selbst behindern.

00:22:51: Ich denke, wenn ich Angst vor öffentlichen Räumen habe oder Angst vor Menschen habe und eben Angst habe, rauszugehen, dann kann ich vermutlich mein Leben, das ich sonst leben könnte, ja nicht so leben wie ich es leben könnte oder sollte oder derfert.

00:23:10: Und du hast jetzt gesagt,

00:23:11: Sport,

00:23:12: also du bist jetzt schon von der Diagnose und wir haben gehört, wir brauchen jetzt keine Laberparameter, sondern ihnen an einem Nese zuhören, sich schildern lassen, wie es dem Menschen geht, ist die eine Sache.

00:23:28: und die andere Sache ist, Welche nicht medikamentösen Therapien empfiehlt der Neurologe, um das Leben zu leben und diese Phobien überwinden zu können?

00:23:42: Kann man generalisiert was sagen?

00:23:44: oder ist es bei den Phobien wieder ganz unterschiedlich, je nach Phobie?

00:23:48: Also ganz allgemein gesprochen, also ich antworte jetzt nicht an der Frage vorbei, so ein Angst, Erkrankungen ausgezeichnet zu therapieren.

00:24:00: Und es gibt heute ein sehr schönes biologisches Paradigma für die Entstehung dieser Erkrankungen.

00:24:06: Und der Einsatz von Medikamenten hat eine ganz große Rolle.

00:24:11: Dieses Serotoninmangel-Syndrom, das sozusagen die genetische Grundlage darstellt für die Entstehung von chronifizierten Ängsten, kann man heutzutage ausgezeichnet behandeln.

00:24:25: Aber immer die Basis ist eine hat Meinfulness wieder zu erlernen.

00:24:33: Wir leben in einer Zeit, wo wir völlig durchgetaktet sind.

00:24:38: Und Oliver hat ja das vorher gesagt, er genießt die Augenblicke, wo er sich nicht beschallen lässt, wo nicht irgendeine Hintergrundaktivität da ist, wo er ganz besicht ist.

00:24:52: Und das brauchen wir hier an Physiologisch.

00:24:55: Es ist ein... Zeichen großer seelischer Gesundheit das Gefühl, da lange Weile zu verspüren.

00:25:03: Das beängstigt manches mal Menschen, weil man das geführt, ja, ich bin nutzlos, ich bin untätig, ich muss doch, aber dass einem Fahrt ist, ist ganz, ganz wesentlich.

00:25:16: Ich rate allgemein dazu, dass man eine Tradition aufgreift und eine Technik etabliert, die man unter dem Begriff Meditation zusammenfassen könnte.

00:25:30: Und da geht es nicht unbedingt darum, dass man im Schneider sitzt, irgendwo stundenlang sitzt und den Atem beobachtet.

00:25:39: fünf Minuten reinzugehen, sich in den Tag einzustimmen, am Abend sich fünf Minuten Zeit zu nehmen und den Tag ausklingen zu lassen, sind hier extrem wertvolle Dinge.

00:25:52: auch wieder einmal das Smartphone wegzulegen, die Ohrhörer rauszugeben.

00:26:01: Das Radio und oder den Fernseher ist nicht so selten, dass beides simultan läuft.

00:26:07: Meistens in verschiedenen Räumen, aber man bewegt sich durch die Wohnungen, ist extrem hilfreich.

00:26:14: Ich komme noch aus einer Zeit, wo man die Hausübung gemacht hat, ohne dass nebenbei irgendein Fernsehen oder eine Jetgruppe oder so weiter aktiv war.

00:26:27: Heutzutage leben wir.

00:26:30: in einer Art Dauer- und Überstimulation.

00:26:33: Und für das sind wir nicht gemacht.

00:26:36: Wir wollen nicht zu lang werden, aber wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass wir in uns den genetischen Bauplan des Steinzeitmenschen haben.

00:26:46: Der hat sie nicht wesentlich verändert.

00:26:49: In den letzten Zehntausenden Jahren unsere Evolution, nur unsere Umwelt hat sich wahnsinnig verändert.

00:26:58: Da können wir biologisch nicht mit.

00:27:12: Ruhiger mein Fahrzeichen, danke Christian Neuhauser für deine Worte.

00:27:18: Weil wenn sie sagt, komm uns nicht an vielleicht.

00:27:21: Das war zu uns keine bezeigte

00:27:25: Werte.

00:27:26: Aber schön, dass du das gleich so erkannt hast.

00:27:31: Tendenziell jetzt nicht, du hast angesprochen, nicht unser.

00:27:33: unser Welt verändert sich.

00:27:34: Ich merke nicht, obwohl ich jetzt nicht unendlich alt bin, merke ich, dass sozusagen ein radikal Wandel in der Beschäftigung stattkunden hat.

00:27:43: Ich merke, dass in jeder Sekunde, wo man mehr oder weniger Beschäftigung oder Tätigkeit los ist, das sofort das Telefon aufgemacht wird.

00:27:54: Also ich merke das vor allem bei Jugendlichen bis hin zu dass bei Rande Wust zwar Jugendliche sie gegenüber sitzen und beide das Telefon anschauen, anstatt sich selbst merkt man, durch diesen Medienkonsum eine Zunahme an Angststörungen ist das was, wo du in deiner neurologischen Praxis mehr Patientinnen und Patienten siehst.

00:28:21: Also wir machen hier am Podcast in ein Universitätsklinikum.

00:28:26: Das heißt, wir sind hier an der Wissenschaftlichkeit verpflichtet.

00:28:31: Das, was ich jetzt sage, ist Anekdote.

00:28:34: Das ist nicht sehr gut wissenschaftlich abgesichert, weil die Erfassung solcher Phänomene wesentlich komplexer ist, als man sich denkt.

00:28:46: Überlegen wir einmal.

00:28:48: Wir alle kennen das Phänomen, wann bestimmte Ereignisse in der Welt auftreten, dass man zum Doom-Watching anfängt, dass man ständig Nachrichten checkt, Updates nachschaut.

00:29:05: Man schaut am Handy, man schaut im Fernsehen, man schaut am Teletext.

00:29:10: Es ändert überhaupt nichts an dieser Situation, aber man steht völlig gebannt davor.

00:29:17: und ist in einem Zustand der Daueranspannung versetzt.

00:29:23: Vielleicht erinnern sich manche von uns noch an den Elften September.

00:29:28: Jeder weiß, wo an diesem Tag war.

00:29:32: Man hat diesen Tag sehr häufig vom Fernseher verbracht und geschaut, was passiert.

00:29:38: Es war aber eine Zeit, wo der Einsatz von Smartphones noch nicht so üblich war und eine Torstimulation in dieser Art und Weise nicht möglich war.

00:29:50: Heutzutage haben die meisten von uns so einen Apparat in der Hosentasche und wir sind in die Lage versetzt, wirklich online.

00:30:02: Kriege, Vernichtung, Leid, Elend beobachten zu können.

00:30:08: Und kein Mensch sagt, dass das nicht furchtbar ist.

00:30:11: Nur für mein Hier und Heute in St.

00:30:14: Bölten und Umgebung hat es auf ganz wenig Konsequenz.

00:30:19: Und eine ganz wichtige Lehre aus dem ist, katastrophale Neuigkeiten erfährst du.

00:30:27: Du musst nicht ständig auf der Suche nach Katastrophen dich begeben.

00:30:32: Du sollst auch verstehen, wie diese medialen Mechanismen sind.

00:30:36: Gute Nachrichten bekommen viel Aufmerksamkeit, viele Klicks, viel Hinwendung, viel Werbebudget dadurch.

00:30:47: Mit guten Nachrichten macht man kein Geschäft.

00:30:50: Und man hat auch die Pflicht, als mündiger Medienkonsument sich da zu schützen.

00:30:58: Es ist ausreichend einmal am Tag nachzuschauen und alles, was sozusagen symbolisch nicht in die Zeit im Bild zwei schafft, wird nicht so wichtig gewesen sein.

00:31:13: Dieser Podcast wird unterstützt von der Niederösterreichischen Landesgesundheitsagentur.

00:31:17: Sie suchen einen wohnortnahen Job mit zahlreichen Benefits?

00:31:21: Im Karrierecenter unter karriere.noe-lga.at finden Sie alle offenen Stellen der NO-Kliniken und Pflegezentren.

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00:31:30: Jetzt reinklicken, Job auswählen und bewerben unter karriere.noe-lga.at.

00:31:39: Wir haben jetzt darüber gesprochen, dass Angst der Gefühl ist, dass es entsteht aus vielerlei Gründen, manchmal pathologisch, manchmal ... physiologisch, also manchmal ist das ganz was normales.

00:31:48: Jetzt die Frage an dich als Neurologen, gibt es auch Erkrankungen, neurologische oder sonstiger Ort, wo die Angststörung eigentlich ein Symptom der Erkrankung ist oder kommt sowas eher nicht vor?

00:32:06: Also es gibt hier noch gar nicht Erkrankungen, wo sozusagen der Mückterler dauerfeuert und es entstehen biologisch extreme Krankheitsphänomene, die für die Patienten qualvoll sind.

00:32:25: Aber in der Regel handelt es sich eher um Erkrankungen aus einem psychiatrischen Formengreis.

00:32:34: Die haben natürlich auch eine biologische Grundlage.

00:32:37: Wir sollten nicht den Fehler machen, dass man glaubt, dass psychiatrische Erkrankungen irgendwo so ein bisschen nebulos und verurteilt sind.

00:32:46: Nein, das stimmt nicht.

00:32:47: Psychiatrische Erkrankungen haben sehr wohl gut verstandene und gut paradigmatisch nachvollziehbare Grundlagen.

00:32:58: Also jedes Gefühl ist auch körper.

00:33:06: Folge neunundzwanzig, ne?

00:33:07: Wie kommen die Gefühle in den Körper?

00:33:09: War die Folge neunundzwanzig, genau, mit Christian Neuhauser.

00:33:13: Das

00:33:14: ist eine gute Folge über den Superfolge.

00:33:16: Und du merkst,

00:33:19: ich merke das, und auf das wollte ich jetzt da noch hinaus nicht, dass beispielsweise, wenn ich so eine leichte Zahnschmerzen habe, bis zu einem gewissen Grad Paranoid, wenn ich leichte Zahnschmerzen habe, merke ich aber Angst vorm Zahnortst.

00:33:35: Und ich merke aber Angst vor dem, was denn da sein wird.

00:33:38: Also wenn das irgendwas gravierendes ist, wo man das Unterkiefer entfernen müsste, so auf der Basis fühlt sich das an.

00:33:46: Hast

00:33:46: Angst für Schmerzen oder Angst für Zahnarzt?

00:33:49: Keine Ahnung, auch diffuse Angst.

00:33:51: Wenn ich hingehe und der Zahnarzt hat eine Diagnose gestellt und der Zahnarzt hat womöglich gar nichts gemacht.

00:33:57: Also manchmal ist das irgendeiner so eine Laballe, wo an der Zahnarzt sagt, keine Sorge.

00:34:04: dann ist diese Angst vorbei.

00:34:07: Und, und das ist eine interessante Beobachtung an mir selber, also auch wieder was Anekdotisches, der Schmerz nimmt auch ab.

00:34:14: Gibt es da einen Zusammenhang in der Neurologie?

00:34:17: Nein, ganz einen großen.

00:34:19: Also jeder Schmerz hat ja auch psychische Begleitfaktoren.

00:34:25: Und du hast jetzt ganz was Weises gesagt.

00:34:28: Du sagst, es gibt ein Phänomen, Da ist ein Reiz im Zahnbereich und da entsteht bei dir eine Diffuseangst von Zahnarzt.

00:34:40: Möglicherweise ist es ein Phänomen, das mit nachfolgenden Behandlungen verbunden ist, die Schmerz bereiten und in der Regel auch gar nicht wenig Geld kosten.

00:34:53: Aber du magst was Gescheites, du stellst dich der Angst.

00:34:57: Du tust die Angst nicht in irgendeiner Schublade hinein und tust zusperren und sagst, ich stelle mich dem nicht, ich verdringe sie und wenn ich sie nicht sehe, ist sie nicht da, weil das klappt nicht.

00:35:12: Die Angst klopft immer stärker an die Tür, bis du aufmachst und nachschaust.

00:35:19: Und dann hast du zuletzt noch was sehr Gescheites gesagt.

00:35:22: Nicht selten ist es so, es ist eine diffuse Angst da, ich stelle mich dem Phänomen Und nachher hat die angesagte Katastrophe überhaupt nicht stattgefunden.

00:35:36: Und das ist auch ganz wichtig in der Therapie und in der Überwindung von Ängsten, weil das Problem der Angsterkrankung ist ja gar nicht die Angst.

00:35:47: Angst ist biologisch in uns allen verankert.

00:35:51: Angst entsteht durch Vermeiden.

00:35:55: vermeiden ist die Erkrankung.

00:35:58: Wenn ich sage, ich gehe nicht gerne ins Kino, da sind viele Leute, da findest du schlechte Luft.

00:36:07: Und ich vermeide das immer wieder.

00:36:10: Wird das Kino zu einem Ort der Angst?

00:36:13: Das heißt, mit einer großen Wahrscheinlichkeit wird mich dort die Angst schiercher wischen.

00:36:20: Leben heißt sich der Gefahr auszusetzen.

00:36:24: Und die Therapie der Angst der Krankung ist, das vermeiden, vermeiden.

00:36:32: Das würde bedeuten für Menschen mit Prüfungsangst.

00:36:39: Was sie als Allgemeingünstig herausgestellt hat, ist, ich bereite mich auf die Prüfung vor.

00:36:48: Erkenne, da bin nicht ich als ganzer Mensch auf dem Prüfstein, sondern nur ein Teil meines Wissens, eines in der Regel sehr besonderen Spezialwissens.

00:37:00: Wenn ich Prüfungsangst habe, Kann ich etwas dazu beitragen?

00:37:06: Kann wenig daran tun, an der Laune den Prüfer oder welche Fragen da gestellt werden, aber ich muss mich dieser Angst stellen.

00:37:16: Gute Strategie, um wirklich eine Prüfungsangst zu entwickeln ist, die Prüfung absagen.

00:37:24: Ich kann halt nicht kommen, mir ist so schlecht, ich habe einen Grip.

00:37:29: Und dann beim nächsten Mal antreten.

00:37:31: Na, das geht wieder nicht, jetzt ist Auto hin geworden.

00:37:35: Und beim dritten, vierten, fünften Mal antreten wird das nahezu unüberwindlich.

00:37:42: Ich rate da wirklich seiner ganz primitiven Strategie Augen zu und durch.

00:37:50: Und wenn ich auf mein Leben zurückschau, die Situationen, wo ich gescheitert bin.

00:37:57: hat sie auch gegeben.

00:37:59: Die tun lange nicht so weh, wie die Situationen, wo ich Chancen nicht ergriffen habe, weil ich Angst hatte und zu feig war.

00:38:10: Da kann ich mich jetzt noch an Situationen aus der Kindheit erinnern, so wie wenn es gestern passiert wäre.

00:38:18: Niederlagen, die hat es gegeben, die waren relativ unwesentlich für meine weitere Entwicklung.

00:38:28: Wir machen ja immer wieder im Haus Design Thinking Workshops, Peter.

00:38:32: Ja, das sprichst gerne an.

00:38:34: Genau.

00:38:34: Das machen wir auch gut.

00:38:36: Ich finde auch.

00:38:37: Und auch das ist ein interessanter Aspekt, wir sagen uns auch immer wieder, dass wir das gut machen und wir sagen uns, glaube ich, relativ häufig, nicht, was Gutes passiert ist.

00:38:46: Und ich denke mal, und das wäre jetzt wiederum die Frage an die US-Spezialisten, Christian.

00:38:52: Wir erzählen da auch immer über das Wahrnehmen von personenzentrierten Momenten.

00:38:57: Das heißt also, ich soll sozusagen im Rückblick das Gut gelaufene mir zum Bewusstsein bringen.

00:39:03: Ist es auch eine Möglichkeit, wie man vielleicht Angst vor Dingen vermeidet?

00:39:09: Ich merke das nicht, wir beide sind relativ, hätte ich jetzt einmal gesagt, routinierte Sprecher.

00:39:16: Und wenn ich jetzt auf eine Bühne gehe.

00:39:18: Habe wenig Angst, ein bisschen abhängig vom Publikum, aber wie gesagt, das hat sie in Grenzen.

00:39:26: Wieder um vor zwanzig Jahren war das dramatisch, also da war es so, wie du sagst, Christian, Augen zu und durch, sie der Situation stellen und keine Gnade mit sich selbst kennen.

00:39:36: Ja, da unterscheiden wir zwanzig.

00:39:38: Ich bin immer nervös vorher und wenn ich dann die ersten fünf Sets gesagt habe, ist es gut, aber vorher muss ich ganz sicher noch mal schnell aufs Klo, obwohl ich fünf Minuten vorher war.

00:39:51: Also wurscht wie routiniert kommt man vor.

00:39:54: Also diese Grundnervosität ist da und diese Anspannung ist da, die dann weniger wird mit dem Tum.

00:40:01: Aber Hüfterrückblick, das meine ich, auf positiv erledigte Fälle.

00:40:08: Die Angst behaftet worden.

00:40:10: Ja, die Lernerfahrung hast du da, die du mitnimmst und du rufst dir ins Gedächtnis, da ist mir schon einmal etwas gelungen.

00:40:19: Aber was noch besonders interessant ist, einem Sinne eines Mental-Trainings, ich störe mir die Situation vor.

00:40:28: Ich gehe das wirklich im Geist durch, ich gehe auf die Bühne hinauf, überprüfe die technischen Gegebenheiten, das ist in der heutigen Zeit nicht unwesentlich, funktioniert der Pointer, funktioniert das Laptop.

00:40:43: Gibt es ein Mikrofon?

00:40:45: Wie muss ich mich dazu verhalten?

00:40:47: Wie ist die Akustik im Raum?

00:40:50: Ich stelle mir vor, ich trete in Resonanz mit dem Publikum.

00:40:55: Ich schwing mich in diese Situation ein.

00:40:58: Und das kann ich zu Hause im Geist üben.

00:41:03: Das heißt, ich wende mich nicht nur vergangenen Erfolgen zu, weil verblüffenderweise gelten vergangenen Erfolge vielen Menschen nichts, auch wenn großartige Dinge passiert sind.

00:41:17: Also alle gelungenen Dinge im Gestern zählen morgen für diese Menschen gar nichts.

00:41:24: Das ist dann eher ein Teil einer eher intensiver psychotherapeutischen Aufarbeitung.

00:41:30: Aber im Sinne eines Mentaltrainings kann ich mal vorstellen, wie fühlt es sich an durch diese Situation gut durchzukommen und das gelingt.

00:41:43: Wir alle hier in Österreich haben schon mal beim Skirennen zugeschaut und das sieht man dann manches Mal in dem Bereich wo die Staaten, dass die Jungs stehen und mit geschlossenen Augen virtuell die Ringstrecke durchgehen und die machen ja nichts anderes.

00:42:04: Sie stellen sich vor, Wie schaut eine gelungene Abfahrt aus?

00:42:10: Welche Tore muss ich als Riesen das Lallumläufe vernehmen?

00:42:15: Und das können wir auch im Kleinen machen.

00:42:18: Wie kann ich eine Prüfung gut bestehen?

00:42:22: Wie kann ich eine öffentliche Rede gut bewältigen?

00:42:29: Also gute Vorbereitung braucht, und wir lernen das, haben wir wieder beim Marienbrocken und bei der Angst vor der Höhe, die weniger geworden ist.

00:42:37: Also ich kann lernen durch gute Erfolge, aber es ist auch wichtig, mir gut vorzubereiten.

00:42:46: Und wir haben jetzt ganz viel gesprochen über das Angst der Gefühl ist und Panik, eine Reaktion ist.

00:42:58: Lieber Oberarzt Christian M. Neuhauser.

00:43:02: Wer ist mein erster Ansprechpartner?

00:43:05: Wenn ich schon so blockiert bin, dass ich Angst habe, meine Wohnung zu verlassen, was kann ich denn tun in meiner Wohnung, um wieder rauszukommen?

00:43:13: Wo wende ich mich hin?

00:43:16: Wie geht es denn an, wenn es jetzt ganz eng wird?

00:43:22: Wenn die Angst schon so massiv ist, dass ich nicht mehr in der Lage bin, das Haus zu verlassen, dann haben wir wirklich schon eine extreme Situation erreicht.

00:43:34: Dann sind wir eigentlich in der Situation, wo man sich Hilfe im Außen holen muss.

00:43:40: Also ich habe das schon mal gemacht.

00:43:44: dem Angehörigen eines Patienten, der man das glaubhaft schildern konnte, dass das dem so dreckig geht, dass der nicht mehr raus kann.

00:43:53: Dem habe ich eine Beruhigungstablette zukommen lassen und das war die Voraussetzung dafür, dass die Angst so weit gedämpft wurde, dass man rausgehen kann.

00:44:05: Das heißt, Man könnte erst im Ableiten, ich brauche ein Gegenüber, das mir hilft, diese Angst zu überwinden.

00:44:14: Das kann die Familie sein.

00:44:17: Das kann, wenn man keine Familie hat.

00:44:19: Und das gibt es auch.

00:44:21: Also eine großartige Einrichtung ist der psychosoziale Dienst der Caritas.

00:44:26: Das sind vernünftige Menschen, die damit umgehen können und einmal auch ins Haus kommen und schauen, wie geht es diesen Menschen?

00:44:37: Weise ist, aber das gelingt halt nicht immer, es gar nicht so weit kommen zu lassen.

00:44:44: Und was auch keine Menschen hilft, wenn es dann einmal passiert ist, naja, ich habe das auch gesagt, dass es so ausgehen wird.

00:44:52: Das hilft in der Situation überhaupt nichts, sondern das verstärkte nur diesen schamhaften Prozess, Hilfe im Außensicht zu suchen.

00:45:03: Telefon, Telefonseelsorge, Krisentelefone.

00:45:07: Also wir sind da nicht so schlecht aufgestellt.

00:45:11: Hilf, Entschuldigung Peter, aber Hilfe ist ja auch was, wo ich das Gefühl habe, auch da kann man was falsch machen.

00:45:18: Also die Frage ist sozusagen, ob ich den Angehörigen, den Freund in der Vermeidung unterstützen soll.

00:45:29: Das ist wahrscheinlich dann auch nicht gescheit, wenn ich die richtig verstehe, dass es sozusagen dieses Vermeidungsverhalten als Partner unterstützt oder was ich halt auch merke.

00:45:39: Das muss man schon sagen, auch in der Kindererziehung, dass sehr vieles das Angst behaftet ist, dem Kind, dem Jugendlichen abgenommen wird, indem man sagt, das ötter, naja, da holte ich zurück, das löse ich jetzt hier auf.

00:45:54: Ist das auch was, wo man als Rat geben kann?

00:45:59: Man muss verschiedenes selbst durchmachen und nicht vermieden können.

00:46:04: Also für die eigene psychosoziale Entwicklung ist es notwendig, Erfahrungen zu machen.

00:46:16: Nur man muss jemanden nicht unbedingt gleich ins kalte Wasser schmeißen und schauen, da kann er schwingen oder geht er unter.

00:46:25: Man kann auch ein Wegbegleiter sein.

00:46:30: auf meiner Homepage steht, wir gehen den Weg gemeinsam.

00:46:34: Das heißt aber nicht unbedingt, dass wir das Hand in Hand machen.

00:46:38: Wenn man auf eine längere Tour geht, dann passiert es manchmal, dass ein Abstand entsteht.

00:46:46: Man geht vor einem.

00:46:48: Das heißt, man sagt, wo der Weg ist.

00:46:51: Man ist eine Art Vorbild dadurch.

00:46:54: Das kann man sozusagen auch als Eltern so sehen.

00:46:58: Oder man lässt einmal den anderen vorgehen und sagt, ich bin hinter dir, ich pass hinten auf, ich sichere dich.

00:47:06: Aber jetzt schauen wir mal, dass du alleine in den Dritt kommst.

00:47:10: Manches Mal ist es dann wirklich notwendig, dass man sich die Hand gibt oder dass man gemeinsam am Seil geht.

00:47:18: Aber wichtig ist die Erfahrung, ich bin selbstwirksam, ich bin autonom, ich schaffe etwas.

00:47:27: Wenn mir das ständig abgenommen wird, wenn mir alle Steine aus dem Weg geräumt werden, entwickle ich keine Frustrationstoleranz.

00:47:38: Ich komme mit dem Leben nicht zurecht, weil das Leben ist unfair.

00:47:45: Wir begegnen nicht immer nur Freundlichen.

00:47:48: anderen Wanderern.

00:47:50: Da gibt es auch wenig schöne Erfahrungen.

00:47:54: Es gibt auch das Wetter, das umschlagen kann, wo man vielleicht nicht ideal ausgerüstet ist.

00:48:01: Und mit dem muss man dann kompetent in der Situation umgehen lernen.

00:48:09: Erfahrung schließen.

00:48:11: Unglaublich wichtig.

00:48:12: Ich hätte auch eine Frage noch, die jetzt erstellen wollte.

00:48:15: Jetzt passt immer eine ganze Stöße trotzdem.

00:48:20: Es ist jetzt zweimal gefallen in dem Podcast nämlich die chronifizierte Angst.

00:48:24: Du hast gesagt, man muss schauen, dass es nicht chronisch wird.

00:48:27: Wir wissen, chronische Krankheiten sind dann langfristig schwieriger zu behandeln.

00:48:33: Wo ist die Grenze zwischen dieser guten Angst und wann wird es chronisch?

00:48:39: und merke ich das selbst oder brauche ich das außen?

00:48:44: Beispiel.

00:48:45: Ich bin im Supermarkt und kriege dort eine Panikattacke.

00:48:49: Die Panikattack ist nicht an den Ort dort sozusagen geknüpft, sondern da ist eine biologische Reaktion in mir abgelaufen und ich sollte nicht die Erfahrung, die Lernerfahrung machen, der Supermarkt ist gefährlich.

00:49:09: Man muss, das klingt jetzt halt auch ein bisschen, einfach gesagt, wieder rauf aufs Pferd.

00:49:17: Das heißt, das Beste, was man machen kann, ist wieder in den Supermarkt zu gehen und die Angst dort auszuhalten.

00:49:26: Ihr Volk sagt Angst erreicht, steht sein Plateau.

00:49:30: Angst wird nicht exponentiell anwachsen und so überschwellig werden, dass wir sterben und oder den Verstand verlieren können.

00:49:40: Vermeiden ist die Erkrankung.

00:49:43: Und wenn ich in einer Situation bin, wo ich ganz viele Orte der Angst sozusagen erlernt habe, dann muss ich mir was überlegen.

00:49:54: Die Angst vor Schlangen in unseren Breiten ist eine Phobie, mit der kann man ausgezeichnet leben.

00:50:01: Man müsste jetzt nicht eine Verhaltenstherapie machen, wo diese Angst dekonditioniert wird.

00:50:09: Wenn ich aber nicht mehr in den Zug einsteigen kann, wenn ich nicht mehr in den Supermarkt gehen kann, wenn ich den Arbeitsplatz nicht mehr aufsuchen kann, dann bin ich lebensumtüchtig.

00:50:22: Und dann ist es dringend an der Zeit, mir Hilfe zu suchen.

00:50:28: Ich glaube,

00:50:29: wir sind zeitlich wieder in Rase in der Schnelle an unserer quasi Grenze geraten.

00:50:37: Es war wieder wahnsinnig interessant, lieber Christian.

00:50:41: Ich würde trotzdem gerne so zu sagen abschließen in dem Beta, was du gelernt hättest.

00:50:48: Das machen wir in Allerie.

00:50:51: Ja, das machen wir in Allerie.

00:50:53: Also, ich hab gelernt, dass Angst der Gefühl ist und dass Panik eine Reaktion ist.

00:50:58: Ich hab gelernt, dass vermeiden, die eine Krankung ist.

00:51:04: Dass man schauen soll, dass diese Dinge so wie ein ... Also, dass nichts chronisch wird.

00:51:09: Ich glaub, das ist ganz wichtig.

00:51:11: Was wir heute noch nicht angesprochen haben ist, wir fragen immer, was kann ich Gutes tun, damit es gar nicht so weit kommt.

00:51:22: und da haben wir immer diese Dinge wie Schlaf, Ernährung, Bewegung, soziale Kontakte, nicht rauchen, kein Substanz gebraucht.

00:51:34: Wie schaut das bei der Angst aus?

00:51:36: Mein Fulness, haben wir erwähnt heute schon, und dass ich auch meine inneren Entsprechungen tatsächlich im Außen lebe.

00:51:48: Wenn ich ständig gegen meine Natur lebe, werde ich krank, ungelebtes Leben vergiftet.

00:51:59: Jetzt tun wir schon beinahe Schwarte.

00:52:00: Mit dem Appell, oder?

00:52:02: Mit dem Appell.

00:52:03: Ich glaube, ich würde es in dem Fall...

00:52:06: Christian ist zum zweiten Mal da.

00:52:07: Wir haben auch Gäste gehabt, die waren zweimal da, weil wir nicht in der Lage waren es gut aufzunehmen, aber das mal haben wir einen Gast, der zum zweiten Mal da ist und wir zwei verschiedene Folgen aufnehmen.

00:52:18: Ja,

00:52:19: ich

00:52:19: befürchte, es wird auch nicht das letzte Mal gewesen sein, weil ich glaube, dass dieses der Formengreis Neurologie, die verschiedenen Dinge, die quasi von unserem Denkapparat ausgegangen sind, Ah, nein, unergründlich.

00:52:35: Also ich gehe schon davon aus, dass wir uns noch mal sehen werden.

00:52:38: Aber du

00:52:38: sagst jetzt Befürchte auch.

00:52:41: Was fürchst du da jetzt?

00:52:42: Ja, das weiß ich nicht.

00:52:43: Das ist wahrscheinlich so ein kurioses

00:52:46: Füllwort.

00:52:47: Ist das ein österreichisches Füllwort?

00:52:48: Ich befürchte auch.

00:52:50: Na österreichisch ist es immer, wenn man konjunktiv sprecht.

00:52:55: Ich datet mich fürchten wenn.

00:52:58: Aber ich habe noch ein Schlusswort für die besonders ängstlichen hier im Raum.

00:53:04: Oliver, wenn es dir Angst macht, dann könnte es einen Versuch wert sein.

00:53:10: Vielen Dank.

00:53:10: Ich glaube, bei dem werden wir es bewähnen lassen.

00:53:13: Vielen Dank, Christian, für wirklich ein spannendes Gespräch.

00:53:16: Vielen Dank, Peter, für deine hervorragenden Fragen.

00:53:20: Ich klopfe mir selber auf die Schritte für meine hervorragenden Fragen.

00:53:23: Vielen Dank, Kurt, dass wir immer schön gemacht haben.

00:53:26: Danke.

00:53:27: Danke, Christian.

00:53:33: Vielen Dank.