#6 5400 Essensportionen pro Tag

Shownotes

Helga Delivuk leitet das Küchenteam mit fast 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Universitätsklinikum St. Pölten-Lilienfeld. In der sechsten Folge unseres Podcasts berichtet sie, wie die Herstellung von Tausenden Essensportionen pro Tag funktioniert, wie hoch der Bioanteil bei den Zutaten liegt und was sie ihren Lehrlingen in der Ausbildung bietet.

+++ Detaillierte Informationen zur Lehrlingsausbildung in der Großküche finden Sie im Karriere Center der NÖ Landesgesundheitsagentur unter: https://karriere.noe-lga.at/lehrberufe

+++ Weitere Informationen über das Universitätsklinikum St. Pölten erhalten Sie im Internet unter: https://stpoelten.lknoe.at

+++ Wir freuen uns über Feedback, Themenvorschläge oder Anregungen: podcast@stpoelten.lknoe.at

Transkript anzeigen

00:00:00: Wir haben einen Suppenkessel, der fasst 400 Liter, von dem gibt es 3 bei uns.

00:00:06: Das muss man sich vorstellen.

00:00:08: Das braucht man.

00:00:10: Es gibt da Rindsuppal, es gibt Gemüsesuppal und dann haben wir immer eine gebundene Suppe.

00:00:17: Und da braucht man heute das.

00:00:19: Die Dimensionen sind größer.

00:00:21: Sie hören G1.3, das Sprechzimmer.

00:00:32: Der Podcast aus dem Universitätsklinikum St. Pölten mit Oliver Loiskandl und Peter Redl-Lenk.

00:00:39: Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, wir begrüßen Sie zum Podcast des Universitätsklinikums St. Pölten.

00:00:45: In der heutigen Episode werden wir uns dem Thema Essen und Großküche widmen.

00:00:51: Mir gegenüber sitzt in diesem Zusammenhang Frau Helga Delivuk, die Küchenleitung am Universitätsklinikum St. Pölten-Lilienfeld.

00:01:01: Wenn man so an Küche denkt, dann hat man einen klaren überschaubaren Küchenbetrieb, vier Herdplatten und was Ähnliches im Betrieb.

00:01:08: Also ich glaube, da wird uns die Helga Delivuk heute ein bisschen überraschen.

00:01:13: Vielen Dank Helga, weil du bist wirklich eine relativ intensiv eingesetzte Person.

00:01:18: Vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast für den heutigen Podcast.

00:01:21: Herzlichen Dank. Ich freue mich, dass ich teilnehmen darf und meinen Beitrag auch in diesem Podcast kund geben darf.

00:01:28: Wir können gleich mit der ersten Frage anfangen, weil was wir so üblicherweise in diesem Podcast haben,

00:01:36: sind irgendwelche Ärzte, Pflegekräfte usw. und da haben wir beide, hätte ich gesagt, ein bisschen mehr Einblick.

00:01:43: Ich sage jetzt einmal in der Großküche, wir haben immer wieder mit der Großküche Schnittmengen,

00:01:49: weil es um Patientenessen geht, wir haben immer wieder Schnittmengen, weil wir natürlich selber auch in das Mitarbeiterrestaurant gehen

00:01:55: und dort die verschiedenen Speisen konsumieren, die ihr in der Großküche erzeugt.

00:02:00: Aber Helga, wie wird man denn in so einem riesigen Unternehmen Küchenleiterin?

00:02:07: Grundsätzlich muss man auch von dem ausgehen ... ich bin ein Wirthauskind und habe auch Kellner gelernt.

00:02:15: Aber nach der Lehre habe ich gedacht, ich muss was Besseres machen und habe dann studiert Marketing.

00:02:24: Und nach einigen Jahren bin ich dann wieder zurückgekommen in die Gastronomie und habe mich dann einfach auf den Posten beworben

00:02:34: in der Küche im damals noch Krankenhaus der Stadt St. Pölten.

00:02:39: Und da habens mich dann aufgenommen und seitdem bin ich eigentlich ein Mitglied im Küchendiem.

00:02:45: Und Helga, du wirst ja aber nicht gleich als Küchenleitung beworben haben, oder?

00:02:49: Nein, ganz normal als Mitglied in der Großküche. Die Großküche besteht natürlich auch unter einer Küchenleitung und der Produktion.

00:02:58: Und ich habe mich damals für die Küche in der Küchenleitung beworben, als ganz normale Mitarbeiterin in der Verwaltung.

00:03:05: Und bin aufgenommen worden und da ist mein Werdgang heute so gewesen, dass ich so...

00:03:10: dann bin ich Stellvertreter geworden von Küchenleitung und der damalige Küchenleiter ist ja tragisch verunglückt

00:03:17: und da hat man dann... die Direktion hat ma halt dann den Posten angeboten, ob ich...

00:03:21: Sie sehen da Potenzial in mir und dass ich das machen kann und haben wir dann den Posten übertragen.

00:03:27: Ja, ich finde, a super Entscheidung habens da getroffen, die damalige Leitung.

00:03:31: Und ich bin froh, dass du Küchenleiterin bist, weil ich finde, dass wir ausgezeichnetes Essen in St. Pölten haben

00:03:38: und Oliver, du sprichst die ganze Zeit von Großküche und auch Helga, du sprichst von Großküche.

00:03:43: Von welchen Dimensionen reden wir da? Für wie viele Patientinnen kochst du beziehungsweise?

00:03:51: Wie kalkulierst du denn eigentlich? Geht es da um Patienten oder geht es da um Tabletts?

00:03:57: Oder geht es da um... wie schaut so eine Kalkulation aus?

00:04:01: Die Kalkulationen sind natürlich Erfahrungswerte.

00:04:05: Wir haben 3.000 Portionen für Patienten, das heißt, Frühstück, Mittagessen, Abendessen,

00:04:11: was wir ausspeisen, die sind relativ konstant, die Zahl.

00:04:17: Und dann haben wir noch unsere Mitarbeiter, also da reden wir noch mal von 1.500 Essen,

00:04:22: mit Jause und Mittagessen halt zusammen und dann versorgen wir noch Kindergärten.

00:04:27: Da reden wir auch noch von 800 bis 900 Portionen. Also die Zahlen sind relativ konstant.

00:04:33: Oh wow, also ihr versorgts nicht nur, das Universitätsklinik, sondern auch externe Betriebe.

00:04:39: Wir haben jetzt circa 22 Kindergärten, 10 Horte und 4 Schulen, die wir mitversorgen im Klinikum.

00:04:49: Und wie viele Mitarbeiterinnen sind da pro Tag beschäftigt mit der Zubereitung dieser 1.000 Portionen?

00:04:59: Wir haben eine Tagespräsenz von circa 55, wir sind insgesamt circa 86 Personen.

00:05:06: Wir haben ein Dienstrad, das halt 3 Wochen geht und circa am Tag sind um die 55 Personen anwesend,

00:05:14: die sich um die ganzen Anliegen kümmern.

00:05:17: Und wie rennt jetzt so ein typischer Tag für die Küchenleitung bzw. fangen wir vielleicht einmal

00:05:23: mit den Kolleginnen Aditeuen in der Speisenproduktion beschäftigt sein?

00:05:27: Wie läuft so, wenn ich heute sage, wie in einem Krankenhaus Koch werden,

00:05:32: wie läuft mein Arbeitstag ab, was passiert, wann beginne zu arbeiten,

00:05:37: bzw. wie schaut diese Tagesstruktur aus?

00:05:40: Ich hätte jetzt einmal gesagt, als Laie kann man sich ja diese vielen Portionen überhaupt nicht vorstellen.

00:05:47: Und ich kann Ihnen auch sagen, dass vielleicht gleich

00:05:50: als Sache, die man so in Klammern setzen kann, wenn ich den Peter anschaue,

00:05:55: seit der Peter in der Pflegedirektion ist, hat er schon so ein kleines Beuchlein entwickelt.

00:06:00: Ich habe auch ebenfalls so ein kleines Beuchlein, das heißt, man isst da ganz gut da.

00:06:06: Also grundsätzlich ist es so, dass wir ein sehr eingeschworenes Team,

00:06:12: also Gastro ist überhaupt ein sehr eingeschwoenes Team und auch ein lustiges Volk muss ich sagen,

00:06:16: und auch ein sehr flexibles Volk.

00:06:20: Also wir sind dort sehr flexibel.

00:06:22: Unser Tag beginnt um 6.15 Uhr.

00:06:25: Also gar nicht so früh, dass man sagt, wie beim Bäcker, nicht, die ja glaube ich um,

00:06:29: war es nicht halb drei Uhr anfangen, oder so?

00:06:31: Nein, nein, das ist ja gar nicht notwendig, hätte ich gesagt.

00:06:34: Es ist ja, das ganze ist, wiederholt sich ja regelmäßig ja,

00:06:38: und man ist ein eingespieltes Team und man weiß, wie lange es geht.

00:06:41: Die Vorbereitungen sind wichtig für dazu, ja.

00:06:44: Das heißt, wir machen eine Woche vor, gibt es einen Speiseplan,

00:06:48: der sich immer wiederholt und mit Tagesgerichte für Mitarbeiter oder Lehrlingsmenüs für Mitarbeiter ergänzt,

00:06:56: aber für den Patienten selbst ist es ein 5-Wochen-Speiseplan,

00:07:00: wo je nach Saison dann Obst und Gemüse ausgetauscht wird.

00:07:04: Und der rennt ungefähr so zwei Jahre und dann wird man wieder einen neuen machen.

00:07:09: Also dann werden alle 5 Wochen neu aufgesetzt, dass das nicht immer derselbe ist,

00:07:13: und das ändert sich auch im Essen und der Diätetik sehr viel.

00:07:17: Setzt man dann, was neues an und bringt dann halt die neuen Erfahrungen mit hinein.

00:07:21: Aber zurück noch mal, 6.15 Uhr Dienstbeginn, das beginnt,

00:07:26: dass der Chefkocht dann sagt, okay, wir machen eine kurze Dienstanweisung, ja,

00:07:30: und da gibt es ja eine Morgenbesprechung, werden alle Posten, ja, die Küche besteht ja nicht nur aus der Großküche,

00:07:36: sondern es gibt eine kalte Küche, es gibt einen Suppenbereich, es gibt einen Fleischbereich,

00:07:40: einen Beilagenbereich, ja, und da kriegt jeder seine Rezepte ausgedruckt,

00:07:46: wie viel das er kochen muss, das ist ja alles vorher alles errechnet worden.

00:07:50: Und dann werden halt diese Feinheiten besprochen, kochen wir alles, kochen wir vielleicht nur ein Drittel von dem oder zwei Drittel,

00:07:57: und man kocht es noch, dass man immer frisch kocht, ja, es sollte auch frisch sein.

00:08:01: Es gibt Speisen, die sollten ja so wenig wie möglich stehen, sondern immer frisch,

00:08:06: dass es auch knackig bleibt, dann tut man das eben auf Chargen kochen, ja.

00:08:11: Und da wird das in der Früh einfach besprochen, ja, und der Besonderheiten, dass man sagt,

00:08:16: es gibt heute, haben wir halt sehr viele Diabetiker, also da müssen wir das Essen ein bisschen erhöhen,

00:08:22: das andere wird wieder ein bisschen runtergesetzt.

00:08:24: Und nach dieser Morgenbesprechung geht es dann in den Bereich, und jeder kocht ja, der so einen Bereich führt,

00:08:30: ob es ein Suppenbereich ist, der hat seine Mitarbeiter, und der gibt die Anweisungen dann weiter, ja.

00:08:35: Was man sich natürlich in unserer riesengroßen Küche vorstellen sieht,

00:08:39: wir haben ein Suppenkessel, ja, der fasst 400 Liter, von dem gibt es 3 bei uns, ja.

00:08:47: Und das muss man sich halt vorstellen, ja, das braucht man, es gibt ein Rindsuppal, ja,

00:08:53: und es gibt ein Gemüsesuppal, ja, und dann haben wir immer eine gebundene Suppe, ja.

00:08:58: Und da braucht man halt das, also die Dimensionen sind größer.

00:09:01: Also das Suppenwürferl reicht nicht aus, oder?

00:09:04: Ein Suppenwürfel ist für mich ein ganzer Wort, das Wort. Wir schauen ja, dass man so wenig wie möglich ein Suppenwürferl braucht,

00:09:11: weil wir stellen ja am Tag vorher, die Suppe zu, ja.

00:09:14: Die wird Nachmittag, heute um Nachmittag um 3 Uhr, wird das angesetzt, genauso wie man es daheim kocht, ja.

00:09:20: Mit Suppengrün, mit Knochen drin, mit Allem, so.

00:09:24: Das köchelt die ganze Nacht, zieht das schön dahin, und morgen in der Früh, wenn ma kommen,

00:09:29: dann sind wir fertig, dann wird es abgeseiht und dann geht es weiter. Also, gar keine große Hexerei hätte ich gesagt.

00:09:35: Das wäre eigentlich meine nächste Frage gewesen, wenn man so über Großküchen redet,

00:09:40: und wenn man hört, nicht jetzt im Flugzeug oder in einer Krankenanstalt und so weiter,

00:09:47: da existiert ja irgendwie der Mythos, es ist immer alles Fertignahrung,

00:09:52: und die Leute reklamieren das auch häufig.

00:09:55: Ist es so, nicht? Ich muss ehrlich sagen, ich stelle die Frage jetzt eher für die Zuhörerinnen und Zuhörer,

00:10:01: weil ich weiß, dass es nicht so ist. Aber, könntest du vielleicht da ein bisschen Stellung nehmen,

00:10:05: wie schauen wir, wie achten wir auf Frische, wie achten wir auf diese Produktion,

00:10:11: die man daheim auch als Produktion versteht, also, dass man sagt, das Suppe machen mit Knochen und mit Suppengrünen und so weiter.

00:10:19: Was kann man über das sagen, nicht an Selbstproduktion?

00:10:25: Also, es ist so, wir haben ja Frischküche, das ist eine Entscheidung gewesen,

00:10:30: schon vor Jahren, wo man sich entscheiden hat müssen, macht man Cook and Chill oder man kocht Frischküche.

00:10:36: Cook and Chill ist, man kocht und friert das dann ein.

00:10:42: Und das wird dann portioniert und man nimmt das dann raus und wird dann wieder regeneriert.

00:10:46: Und da zum Patienten gibt es eigene Wegen dazu. Das wird dann noch mal hineingestellt, wird regeneriert.

00:10:52: Ist man ein bisschen frei in der Produktion, also, da kann ich heute in der Vorproduktion was ich möchte,

00:10:57: weil dann tue ich heute nur, sag jetzt nur Gulasch produzieren und noch Gemüse.

00:11:02: Das wird alles tief gefroren, aber immer schon portionsweise.

00:11:05: Und dann kommt es eben dann portionsweise auf das Tablett und wird im Wagen regeneriert und der Patient bekommt's.

00:11:13: Ohne Wertung, also ob man da jetzt sagt, das kann genauso gut sein,

00:11:19: es muss einfach, es sind immer die Rahmenbedingungen, die man einhalten muss.

00:11:24: Bei uns ist diese Rahmenbedingungen, haben wir gesagt, okay, wir können mit Frischküche gut leben.

00:11:31: Und das ist für uns die beste Form, Mitarbeiter und auch Patienten zum Versorgen,

00:11:35: dad ist unser Hauptauftrag, dass man einfach hergeht und sagt, ja, wir kochen frisch.

00:11:42: Das heißt, wenn man aber frisch kocht, bekennt man sich aber auch zu Lebensmittel, die einen kurzen Transport haben.

00:11:50: Das heißt, wir kaufen sehr viel aus der Region.

00:11:53: Wir haben schon, wir sind, wir haben Partnerschaften, die dauern 30, 40 Jahre mit unseren ganzen Bauern.

00:12:00: Wir haben das Glück, dass wir da mitten in Niederösterreich liegen.

00:12:04: Und wir haben die ganzen Landwirte rund um uns, die eben alles anbauen.

00:12:10: Das hat nicht jeder Standort, aber wir haben das Glück und wir werden auch beliefert.

00:12:16: Ob es jetzt Erdäpfeln sind, Tomaten sind, ob es ein Krauthapperl ist oder ob es ein grüner Salat ist,

00:12:21: das wird extra für uns eingebaut und wir kaufen ein jedem Bauern, auch wenn es ein Kleinlandwirt ist

00:12:28: das, ja, dass sie sagt, er hat 100 Kilo Äpfeln, dann soll es bringen, wir brauchen das.

00:12:33: Und das ist eigentlich so ein, Frischküche ist immer ein Bekenntnis auch zur Regionalität und Saisonalität.

00:12:40: Wie auch in der Bioanteil bei uns?

00:12:43: Ja, wir sind bei 30 Prozent, also tendenziell steigend.

00:12:48: Vielleicht auch, dass man sagt, der Bioanteil für mich ist bio und regional eigentlich beide sehr gleichwürdig.

00:12:56: Aber wir haben 30 Prozent im Bioanteil, natürlich sind sehr viele Regionale auch bio.

00:13:01: Aber nicht jeder klein Landwirt möchte sich auch als Bio zertifizieren lassen,

00:13:07: weil das ist schon sehr teuer auch und mit den Auflagen muss er auch leben.

00:13:12: Aber grundsätzlich muss ich sagen, bio, regional, saisonal, das sind halt unsere Werte, wo es wir drauf liegen.

00:13:21: Und natürlich geht man mit so einem Lebensmittel ganz anders um und wir wollen keine so diese verarbeiteten, fertige Sachen haben.

00:13:28: Wir haben einen Convenience-Anteil, wir sind jetzt bei ca. 15 Prozent, also das ist im Gesamtvolumen sehr, sehr wenig.

00:13:37: Und natürlich gibt es bei uns Sachen, wo man sagt, das kann man oder es soll sich nicht aus, dass man das selber macht.

00:13:44: Es gibt zum Beispiel, wenn man heute hergeht und sagt, einen Fleischknödeö formen,

00:13:49: und ich habe jetzt, ich brauche da das 6000 am Tag, weil du isst ja nicht nur eins,

00:13:54: dann habe ich die Leute nicht hinten nach, die was das machen, die was dort stehen.

00:13:58: Und es gibt noch keine Maschine, die was das so machen kann, dass man sagt, okay, es ist selbst gemacht.

00:14:04: Aber wir haben 15 Prozent am Convenience,

00:14:10: andere ist als regional bio. Wir haben jetzt gerade die Fleischausschreibung hinter uns gebracht.

00:14:16: Wir haben Rindfleisch, Kalbfleisch, Wurstwaren, ja, ist eigentlich alles in Bio ausgeschrieben.

00:14:23: Also das haben wir auch schon, das ist jetzt da, das haben wir schon zehn Jahre, ja, wir haben jetzt

00:14:28: gerade wieder Neubeginn mit dem 1. Februar, und wir haben nur Schweinefleisch und einige Wurstwaren,

00:14:35: die man nicht in Bio so erzeugen kann, wo man sagt, das bringt man nicht dazu, weil wir immer

00:14:41: Schweinefleisch brauchen, dann kauft man das einfach aus konventionellen Waren dazu. Und was gibt's

00:14:49: noch? Wir haben das ganze Gemüse, auch im Winter müssen wir hier trotzdem Gemüse, das was tiefkühlt,

00:14:54: schaut man auch, dass das alles in Bio ist. Wir haben Hühner, die sind auch in Bio, ja. Also das

00:15:01: sind schon sehr viele Sachen, wo man sagt, Erdäpfeln zum Beispiel oder Karotten, solche Sachen,

00:15:07: Zwiebeln, das ist alles, das ist als Bio-Ware und kostet also im Verhältnis zu einer konventionellen

00:15:13: Ware, spielt man davor keinen Unterschied. Und das ist glaube ich das. Ich finde das ja hört sich gut an,

00:15:18: weil ich denke mal, dass die, also ich als Konsument zu Hause, achte auf das auch und dann bin

00:15:24: ich froh, dass das auch in der Großküche der Fall ist. Merkst du eigentlich auch im Mitarbeiter

00:15:29: Restaurant, dass die Tendenz immer mehr zu gesunden vegetarischen, weniger Fleisch,

00:15:38: beobachtest du da einen Unterschied in den letzten Jahren und reagierst du da drauf? Ja, also wir

00:15:47: spüren das auf alle Fälle, also überhaupt die neuen Mitarbeiter, die eben in das Haus kommen, ja. Also

00:15:52: da merkt man schon bei der Jugend ist Fleisch nicht mehr so gegenwärtig oder nicht täglich, ja.

00:15:59: Da sondern, man isst das nur mehr ganz bewusst, die setzen sich wirklich ganz bewusst hin, wenn ich

00:16:05: sage, heut will ich ein Schnitzerl, dann iss ich das. Aber dann ist ich wieder, wir bieten ja sehr

00:16:11: viel vegetarisches an, vegan bieten wir schon an, da haben wir aber die Erfahrung gemacht,

00:16:17: dass es noch nicht so angenommen wird. Wir haben eine Zeit, haben wir ja diese vegane Ecke

00:16:23: gehabt, ich glaube, ihr habt es alle gesehen, das ist noch nicht so in den Köpfen verankert, aber

00:16:28: vegetarisches, ganz ein großer Teil, jetzt kann man sagen, das ist schon ein Drittel von der Produktion,

00:16:34: ist vegetarisch, da bieten wir eben bei unserem Nudelbuffet schon jeden Tag eine vegetarische

00:16:41: Sauce an, dass man sagt, das ist okay, man bietet das auch in den Hauptspeisen an, dass

00:16:48: sie sagen, wir können ja Komponenten wählen, ja und die kann man so zusammenstehen, dass sie

00:16:53: sagen, ich muss kein Fleisch essen. Das trifft jetzt auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu,

00:16:57: dieses Komponentenessen auf die Patientinnen und Patienten, wahrscheinlich weniger. Das ist

00:17:03: auch so ein Aspekt, den wir aus der Patientinnen-Zufriedenheitsmessung immer wieder sehen,

00:17:08: dass die Patienten zum Teil das Essen jetzt ein bisschen kritisch bewerten, was oft in Zusammenhang

00:17:16: hat, dass man womöglich in die Krankenanstalt kommt, dass der Operation dann eine spezielle Diät

00:17:22: verschrieben kriegt und dann das Essen natürlich ein Spur anders ausschaut und ich glaube, den

00:17:28: haben wir nur nicht erwähnt, diesen Aspekt, der ist aber auch relativ groß, nicht diese Diätetik und

00:17:35: alles, was da dran hängt, also die DiätologInnen und so weiter, das gehört auch zu deinem Bereich,

00:17:40: oder? Die Diätologen sind ein eigenständiger Bereich, aber selbstverständlich ist der Speiseplan

00:17:47: von der Diätetik, das ist was, was zu uns gehört, ja, das stimmt schon, aber wir haben ja auch

00:17:53: eine große Anzahl an Patienten, die eine Wahlkost sich aussuchen können, das heißt, ich kann

00:18:00: mir sehr wohl eine Tutgutkost, die eben vegetarisch ist, aussuchen oder ich suche mal eben speziell,

00:18:08: dass ich sage, der Patient könnte sich das aussuchen, aber natürlich muss man schon sagen,

00:18:14: der Patient hat jetzt drei Kostformen da und dann gebe ich heute, sag ich jetzt mal Spaghetti mit,

00:18:21: ich sage jetzt einfach mit einem Linsensugo oder ich habe heute ein Schweinsbraterl mit

00:18:27: einem Knödel, dann wähle ich vielleicht, weil ich sage, ich bin eh so arm, ich liege im Krankenhaus,

00:18:32: ich gönne mir was Gutes, dann greife ich, weil der Schweinsbraten ist immer gut und der Knödel

00:18:37: dazu, das ist immer gut, das ist erst das Patientengut, was wir heute haben. Wann wir

00:18:46: heute einen Patienten auf einer onkologischen Abteilung haben, da muss man auch sagen,

00:18:52: da ändert sich auch der Gusto stündlich, das ist auch selbstverständlich und man muss da

00:18:59: ein bisschen darüber schauen, dass man sagt, ein bisschen flexibel, wenn die Schwester anruft,

00:19:03: weil der will in der Früh vielleicht wirklich, ich muss sagen, ich möchte heute ein Schnitzel haben,

00:19:07: ein Stunde später möchte ich eigentlich nur mehr ein Grießkoch haben oder so,

00:19:11: irgendwas, was für ihn verträglich ist. Da sind wir ein bisschen offen, dass man sagt,

00:19:17: man geht her und kocht den Patienten dies, wir bieten ja auch den Patienten an,

00:19:22: ein Speiseplan, wo man A la Carte kocht. Also wenn wir überhaupt für Selbstzahler bitten,

00:19:31: wir einen eigenen Speiseplan an, da kochen wir A la Carte,  da kann sich der Patient das aussuchen,

00:19:36: das Essen und natürlich gibt es da keine Beanstandungen, so geht es dann mal. Was wir noch

00:19:44: nicht haben ist, dass man sagt, das wird die Zukunft aber jetzt bringen, dass man sagt,

00:19:50: der Patient kann sich vielleicht digital sein Essen noch aussuchen und ich kann mir nicht nur ein

00:19:56: Menü aussuchen, sondern die einzelnen Komponenten. So haben wir das im Mitarbeiterrestaurant machen,

00:20:01: nicht dass man durchgeht und sieht. Genau, und dann steht man sich einfach am Bildschirm vor,

00:20:05: wo ich sage, da habe ich jetzt meine ganzen Komponenten und da suche ich mir dies aus und man muss

00:20:11: ja einfach sagen, dieses Menü ist für uns zusammen gestellt, wer sagt, dass ich heute

00:20:15: nicht ein Knädel essen kann mit einem Gemüse, ja, man muss nicht immer ein Stück Fleisch dazu

00:20:19: essen oder so, ja. Und ich denke, wenn man diesen Patienten anbietet, dass er einfach sagt, ja,

00:20:26: okay, dann esse ich das heute oder ich probiere das aus, verschiedene Komponenten

00:20:30: selbst zusammenstellen und alles, was ich mal selbst aussuche und nicht ein ganzes Menü zur

00:20:35: Verfügung ist, ist vielleicht wird auch nicht so kritisch gesehen, ja. Ich sage jetzt einfach mal so,

00:20:41: weil wenn es mal vielleicht dann doch, dass ich sage, das haben wir jetzt selber zusammengestellt,

00:20:46: ja, und die hätten wir eh was anderes angeboten, dann lasse ich noch Gnade vor Recht ergehen,

00:20:52: sag ich mal. Aber ich denke, wenn ich aus diesen ganzen eigenen Komponenten das mache,

00:20:58: ist der Patient zufrieden.

00:21:00: Bevor es weiter geht, kurz Werbung in eigener Sache, wir freuen uns natürlich, dass Sie,

00:21:06: liebe Zuhörerinnen und Zuhörer und so regelmäßig hören, wir haben eine ganze Menge Abonnentinnen

00:21:12: und Abonnenten bei den verschiedensten Streamingdiensten, die es da so gibt elektronisch. Lieber Peter,

00:21:18: es gibt außerdem nur eine Möglichkeit, dass wir mit Ihnen als Zuhörerinnen und Zuhörer in Kontakt

00:21:25: kommen und zwar unter einer E-Mail-Adresse. Ja, und zwar das wäre die E-Mail-Adresse podcast@stpoelten.lknoe.at,

00:21:36: das Poelten mit OE geschrieben, eigentlich Sankt Palten. Sie finden die E-Mail-Adresse aber auch

00:21:42: unter den Show-Notes im Podcast. Das ist das, was unten als Text angeführt wird,  hab ich mir sagen lassen.

00:21:48: Sharen und liken Sie uns auf den verschiedensten Plattformen, also es gibt ja da unendlich viele.

00:21:55: Ja, empfehlen Sie uns weiter.

00:21:57: Wir wissen, wie wichtig Essen für unsere Patienten ist und was total schön ist, wenn ich dir da so zuhör,

00:22:04: wenn du über die Zukunft sprichst, dass dir der Patient nämlich auch total im Fokus ist,

00:22:13: was kann ich noch verbessern in meinem Tun, damit dem Patienten daher noch besser geht.

00:22:18: Und ich finde es ja eigentlich jetzt schon wirklich fantastisch, dass ihr es schafft,

00:22:23: dass dieses richtige Essen zum richtigen Patienten kommt. Ich finde, das ist in diesem

00:22:29: Riesenhaus schon eine großartige Leistung. Und um diese Leistung zu erfüllen, braucht

00:22:37: sehr viele motivierte Mitarbeiterinnen. Wie geht es denn dir in deiner Abteilung mit Nachwuchs?

00:22:47: Uns geht es nicht anders, als wie euch. Auch bei uns gibt es Nachwuchsprobleme. Allerdings muss

00:22:53: man die Küche ein bisschen unterteilen. Wir unterteilen die Küche in Hilfskräfte und im

00:22:58: Facharbeiterbereich gibt es keine Probleme. Okay, was Küche, wie an das?

00:23:05: Da gibt es keine Probleme, dass man sagt, man kriegt Nachwuchs. Das liegt aber an den Arbeitszeiten.

00:23:12: Das muss man schon sagen. Da haben wir einen Riesenvorteil.

00:23:15: Ja, wenn ich um 6 - 15 Uhr anfange, aber ich gehe ja für um halber 3 Uhr nach Hause.

00:23:20: Und hab eigentlich meinen ganzen Nachmittag vor mir. Und ich muss noch jedes dritte Wochenende

00:23:27: zum Wochenend arbeiten. Das hat man als Koch wahrscheinlich nicht so oft in der Privatwirtschaft.

00:23:31: Genau. Da schiebe ich wirklich ganz auf die Arbeitszeiten zurück. Weil ein gutes Team habe ich auch

00:23:38: in einem Hotel oder so irgendwo. Der Vorteil liegt da klar auf unserer Seitr von de Arbeitszeiten.

00:23:44: Und die Lehrlingsausbildung, ich weiß, du hast Lehrlinge, weil wir immer Mittwochs in

00:23:49: Mitarbeiterinnen und Restaurants profitieren vom Lehrlingsmenü. Das ist ja oft wirklich

00:23:54: gewaltig, was die so zu haben. Herzlichen Dank an alle Lehrlinge im Universitätsklinikum.

00:24:00: Ja, wirklich super. Was willst du den jungen Menschen mitgeben? Warum sollte ich mir, wenn

00:24:06: ich mir für den Beruf Koch - Köchin interessiere, bei dir bewerben und in unserer Großküche

00:24:12: Ausbildung machen? Was macht dein Arbeitsplatz so besonders?

00:24:15: Also, was besseres kann ihm gar nicht passieren, als bei uns zu arbeiten.

00:24:21: Nein, es ist einfach, was bieten wir? Wir bieten ein tolles Team. Wir bieten unendlich große

00:24:29: Vielfalt bei der Ausbildung. Diese Großküche kann schon Fluch und Segen sein, aber auf

00:24:35: der anderen Seite so viel lernen bei uns. Wir haben auch einen Fleischplatz. Das heißt,

00:24:39: ich lerne auch Fleischzerlegung bei uns. Wir haben eine Konditorei. Das heißt, ich kann

00:24:43: auch in die Konditorei hinein. Und das ist immer ein Teil von der Ausbildung. Man hat, wie

00:24:49: das so ein Suppenbereich, ich bin überall, meine Monaten verbringe ich dort und ich bin

00:24:54: ausgebildet hier und der kann A la Carte kochen. Das heißt, wir machen ja diese Lehrlingsmenüs

00:25:01: wirklich für die Lehrlinge. Da müssen sie sich hinsetzen, müssen schauen, okay, was

00:25:06: kochen ich in den nächsten Wochen? Also, das heißt, der muss ja mal eine Rezept überlegen.

00:25:10: Dann sitzt man gemeinsam da, dass ma den Einkaufen machen, dass man sagt, okay, wie

00:25:15: viel Leut braucht ihr dazu? Die was mir helfen, weil man halt nicht nur 5 Portionen kocht.

00:25:19: Vom Lehrlingsmenü kocht man schon 400, 500 Portionen. Also, da braucht er schon ein

00:25:23: bisschen Hilfe. Und das ist eigentlich ja das Spannende. Und was gibt es besseres? Wir machen

00:25:30: ja auch für die Mitarbeiter, gibt man ja auch her und sagt, wir haben Mitarbeiterfest.

00:25:35: Wir haben ein Weihnachtsfeier. Wir machen auch Catering für das Haus. Das, was ja auch

00:25:42: immer sehr spannend ist, wo hat man das als Lehrling? Na bitte unbedingt bewerben, ich hätt weiterhin liebend

00:25:47: gerne am Mittwoch das Lehrlingsmenü. Ja bitte gerne. Also, es wäre

00:25:50: das für mich ganz wichtig. Kochst du noch oder isst du nur mehr? Ich esse nur mehr. Zuhause

00:25:58: koche ich, ja. Zuhause muss meine Familie. Ja, das essen, was ich vorsetze. Aber ich bin

00:26:04: ein leidenschaftlicher Esser muss ich sagen, ich genieße ja auch das. Und es gefällt mir

00:26:09: schon immer gut, wenn ich durch die Küche gehe und mir verkosten ja auch alles täglich,

00:26:14: ja, weil das ist unsere Qualitätskontrolle, was man herausgibt, dass man sagt, und dann

00:26:19: kann man halt natürlich sagen, passt, passt nicht, ja. Und deshalb, ich koste gerne

00:26:24: und ich esse gerne, muss ich auch sagen. Also ich glaube, ich kann den Appell vom

00:26:31: Peter aufnehmen, bewerben Sie sich liebe Zuhörerinnen und Zuhörer in der Küche, schauen, dass sie dort

00:26:37: die Ausbildung machen, kommen Sie aber auch ansonsten ins Haus, bewerben Sie sich in den

00:26:41: verschiedenen Gesundheitsberufen, weil ich glaube, was da jetzt nur in einem Nebensatz

00:26:45: erwähnt worden ist, sind das Mitarbeiter- fest und die Weihnachtsfeier, wo dann, wie soll

00:26:52: man sagen, so ein Werkschau oder Küche immer gemacht wird und wo man wirklich über Stunden

00:27:00: verwöhnt, was man sonst glaube ich nur aus der Spitzengastronomie irgendwie kennt. Also

00:27:06: das ist wirklich was, was sich lohnt. Wir sind mittlerweile wieder bei unseren nahezu 30

00:27:14: Minuten angekommen und wie immer, also wiederhole ich mich da eigentlich bei jedem Podcast,

00:27:20: wie immer ist das Thema nahezu unerschöpflich, wir können immer nur ein bisschen am Rande

00:27:26: kratzen und ein bisschen schauen, dass wir das Thema umreißen. Trotzdem, lieber Helga,

00:27:32: vielen Dank für die Zeit, die du dir genommen hast. Vielen Dank natürlich auch für die

00:27:37: Leistung, die da im Haus erbracht wird an dich und natürlich die Kolleginnen und Kollegen,

00:27:42: die in der Küche da für uns, für uns das Essen zaubern. Genau, ich habe noch keine Schoko für

00:27:49: dich Helga und an Sie liebe Zuhörerinnen und Zuhörer. Bleiben Sie uns treu, abonnieren Sie uns

00:27:56: und schicken Sie uns Ihre Wünsche, Anregungen und Fragen an podcast@stpoelten.lknoe.at und

00:28:06: den finden sie auch in den Show-Notes. Herzlichen Dank.

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